Die sozialen Netzwerke gehören mittlerweile zu den wichtigsten Recruitingquellen großer Unternehmen. Doch Startups trauen sich meist nur selten in der Personalgewinnung an Facebook, Twitter und Co. Wir zeigen in diesem Zweiteiler, wie es klappen kann. Teil zwei heute. Ein Gastbeitrag von Jakob Osman, Agentur Junges Herz.
Schritt 3: Die Auswahl der Netzwerke
Als Agentur hört man immer wieder: Facebook geht immer. Leider ist das schon seit 2015 nicht mehr der Fall. Auch wenn Facebook das größte soziale Netzwerk ist, büßt die Community seit einiger Zeit aktiv jüngere Mitglieder ein. Das bedeutet übrigens nicht, dass die User von Facebook wegbleiben oder sich nicht mehr anmelden. Es bedeutet nur, dass andere Portale deutlich mehr aktive junge Mitglieder anziehen.
Die Auswahl des Netzwerks hängt also maßgeblich von drei Faktoren ab:
- Ist die Zielgruppe auf diesem wirklich aktiv?
- Sind wir auf diesem Netzwerk wirklich aktiv?
- Können wir gute Inhalte für dieses Netzwerk bereitstellen?
Erst mit der positiven Beantwortung aller Fragen kommt das ausgewählte Netzwerk auch wirklich in Frage. Bedenken sollten Startups hier auch, wie sich das Zielgruppenverhalten ändern kann. Eine Strategie darf niemals nur auf ein Netzwerk ausgelegt sein.
Schritt 4: Wie erreiche ich neue Bewerber?
Der vierte Schritt ist mit Abstand der schwierigste. Zur Enttäuschung aller Leser muss ich hier sagen, dass es keine „goldene Regel“ gibt. Es gibt nur Beobachtungen und Erhebungen, was gute Social Recruiting-Kampagnen in den letzten Jahren ausgemacht hat. Dazu gehören.
- Sie waren selten aus der Not geboren
Wirklich gute Kampagnen waren sehr selten Schnellschüsse, welche aus akuter Personalnot geboren wurden. In den meisten Fällen hat sich eine Agentur oder ein Unternehmen sehr viele Gedanken zur Strategie gemacht und diese auch aktiv verfolgt. - Sie hatten meist eine klare Zielgruppe
Wenige starke Social Recruiting Kampagnen waren auf allgemeine Zielgruppen ausgelegt. In den meisten Fällen handelte es sich um eine sehr spitze Zielgruppenbetrachtung (z.B. Softwareentwickler in Berlin, Pflegekräfte in Hamburg etc.). Durch die spitze Definition hatten die Unternehmen viel mehr Spielraum, um wirklich mit dieser Zielgruppe auf Augenhöhe zu kommunizieren. - Sie waren echt und machten Spaß
Schätzungsweise 7/10 erfolgreichen Social Recruiting Kampagnen waren einfach verdammt witzig und gut überlegt. Die Ideen dahinter waren kurzweilig, prägnant und einfach schlüssig. Die Kampagnen waren erstaunlicherweise oft auch strategisches Neuland für Recruiter und hatten somit einen ganz anderen Anspruch als pures Bewerber-Generierung: Sie wollen die Arbeitgebermarke in dieser Zielgruppe nachhaltig stärken.
Fazit
Social Media Recruiting ist kein Hexenwerk. Mit den oben genannten Tipps gelingen erst einmal die Grundlagen. Weitere Informationen findet man auf einschlägigen Portalen oder bei einer vertrauten Agentur.
________________________________________
Hier geht es zu Teil 1
________________________________________
Über den Autor
Jakob Osman ist Experte im Employer Branding und Personalmarketing. Seine Agentur Junges Herz berät Kunden aus ganz Deutschland zum Thema Arbeitgebermarketing. Jakob Osman spricht auf Kongressen, schreibt für Fachzeitschriften und ist als kreativer Kopf der Branche oft gefragter Gast bei Diskussionsrunden.