Es begann mit einer Abmahnung: Die Hamburger Behörde für Verbraucherschutz beanstandete, dass die LemonAid-Limonade mit 6% zu wenig Zucker enthalt, um als Limonade bezeichnet werden zu dürfen. Fünfeinhalb Jahre später hat LemonAid es geschafft: Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) hebt die Zucker-Mindestgrenze auf.
Die Ursprünge
LemonAid und ChariTea wurden 2009 in Hamburg von drei Freunden – Paul Bethke, Jakob Berndt und Felix von der Laden – gegründet. Die Idee war, Getränke herzustellen, die nicht nur gut schmecken, sondern auch einen positiven sozialen und ökologischen Einfluss haben. Ihr Ansatz: die Getränke gesünder gestalten. Weniger Zucker, ohne den Einsatz von Süßstoffen; hochwertige Zutaten in Bioqualität und vorzugsweise aus fairem Handel. Zusätzlich sollte ein Teil der Erlöse gemeinnützigen Zwecken zugutekommen.
LemonAid konzentriert sich auf Limonaden, während ChariTea verschiedene Arten von Eistee anbietet. Beide Marken teilen dieselben Prinzipien:
- Fairtrade-Zutaten: Alle Zutaten stammen aus biologischem Anbau und fairem Handel. Sie werden direkt von Kleinbauern und Kooperativen aus Entwicklungsländern bezogen, was den Produzenten faire Preise und bessere Arbeitsbedingungen sichert.
- Transparenz und Nachhaltigkeit: Die Produktionsprozesse sind transparent, und die Unternehmen setzen auf umweltfreundliche Verpackungen und nachhaltige Logistik.
Was sie anders machen
Im Gegensatz zu vielen anderen getränkeherstellenden Unternehmen setzen LemonAid und ChariTea von Anfang an auf Fairtrade-Zutaten und eine transparente Produktionskette. Ihre Zutaten werden direkt von Kleinbauern*bäuerinnen und Kooperativen aus Entwicklungsländern bezogen, wodurch sie nicht nur faire Preise erhalten, sondern auch in ihren Gemeinschaften unterstützt werden. Darüber hinaus spenden LemonAid und ChariTea einen Teil ihres Umsatzes an soziale Projekte in den Herkunftsländern ihrer Zutaten, um langfristige positive Veränderungen zu bewirken.
Ein wichtiger Aspekt spielt dabei der gemeinnütziger Verein, der LemonAid & ChariTea e.V. Der Verein wurde 2010 gegründet, um die sozialen und ökologischen Projekte zu fördern, die durch den Verkauf der Getränke unterstützt werden. Ein fester Teil des Umsatzes jeder verkauften Flasche fließt direkt in den Verein, der diese Mittel verwendet, um verschiedene Projekte in den Herkunftsländern der Zutaten zu finanzieren.
Der LemonAid & ChariTea e.V. hat mehrere Ziele – unter anderem:
- Unterstützung von Bildung: Finanzierung von Bildungsprojekten und -einrichtungen, um Kindern und Jugendlichen bessere Zukunftschancen zu ermöglichen.
- Förderung der Gesundheitsversorgung: Unterstützung von Gesundheitsinitiativen, um den Zugang zu medizinischer Versorgung in benachteiligten Regionen zu verbessern.
- Stärkung von Gemeinschaften: Förderung von Projekten, die lokale Gemeinschaften stärken und ihre Lebensbedingungen verbessern.
Der Kampf um weniger Zucker
Diese Regelung stand im Widerspruch zu ihrem Anspruch, gesündere Alternativen anzubieten. Über fünf Jahre lang kämpften sie entschlossen gegen diese Grenze an, mit dem Ziel, sie aufzuheben und ihre Getränke offiziell als Limonaden bezeichnen zu dürfen. Dieser Kampf war nicht nur ein bürokratisches Hindernis, sondern auch ein symbolischer Akt für die Notwendigkeit von Veränderungen in der Getränkeindustrie und den Umgang mit Zucker.
Ein Triumph für Veränderung
Am 28. Mai 2024 posteten sie dann: „WIR HABEN ES ENDLICH GESCHAFFT“. Nach jahrelangem Einsatz und Unterstützung ihrer Partner*innen gelang es LemonAid und ChariTea schließlich, die Zucker-Mindestgrenze aufzuheben. Dieser Erfolg ist nicht nur ein Meilenstein für die Marken selbst, sondern auch ein Sieg für alle, die sich für gesündere Alternativen in der Getränkeindustrie einsetzen.
In einer Welt, in der soziale und ökologische Verantwortung zunehmend an Bedeutung gewinnt, stehen LemonAid und ChariTea für ein Unternehmertum, das sowohl wirtschaftliche Ziele verfolgt als auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leistet. Mit ihren Getränken und ihrem kontinuierlichen Engagement haben sie gezeigt, dass Veränderungen möglich sind. Ihr Einsatz gegen die Zucker-Mindestgrenze ist ein Beispiel dafür, dass solche Anstrengungen über die bloße Aufhebung einer Regelung hinausgehen können.