Die Agenda 2030 steht für eine Umgestaltung von Volkswirtschaften. Sie ist ein Fahrplan in eine nachhaltige enkeltaugliche Zukunft. Doch was steckt dahinter?
Du hast bestimmt schon einmal von den SDGs gehört. Mit anderen Worten sind das die Sustainable Development Goals. Also die „Ziele für nachhaltige Entwicklung“.
Was ist die Agenda 2030?
Vor allem sollen mit diesen Zielen Lösungen für Themen wie Klimawandel, Armut und Hunger gefunden werden. Deshalb drehen sich die Kernbotschaften der Agenda um Themen wie die Würde des Menschen, die Sicherheit des Planeten, Wohlstand, Frieden und globale Partnerschaften.
Als Wegweiser dient dabei die Agenda 2030. Ähnlich könnte die Agenda auch als Zukunftsvertrag für die Welt beschreiben. Der Vertrag wurde am 25. September 2015 von 193 UN-Mitgliedstaaten auf einem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen in New York verabschiedet. Die Staaten verpflichten sich dazu, allen Menschen bis zum Jahr 2030 ein Leben in Würde zu ermöglichen. So zumindest der Plan.
Zusammenfassend beinhaltet der Weltzukunftsvertrag 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Zum Beispiel sollen Armut und Hunger beendet und Menschenrechte gesichert werden.
Um die Agenda auch in Deutschland umzusetzen, beschloss die Bundesregierung 2016 die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie.
Die bundeseigene Strategie legt fest, welchen Beitrag Deutschland für die nachhaltigen Entwicklungsziele leisten soll. Deshalb ist die Strategie sehr umfassend. So finden sich Punkte wie höhere Bildungsabschlüssen, der Verringerung der Einkommensungleichheiten oder die Sicherung von sozialem Wohnraum in der Strategie.
Agenda 2030 Ziele
Zurück zu den eigentlichen SDGs. Was sind die 17 Ziele der Agenda 2030?
SDG | Beschreibung und Ziele |
1. Armut beenden | Armut in all ihren Formen und überall beenden. |
2. Ernährung sichern | Hunger beenden, Ernährungssicherheit und außerdem eine bessere Ernährung erreichen. Eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. |
3. Gesundes Leben für alle | Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und außerdem ihr Wohlergehen fördern. |
4. Hochwertige Bildung für alle | Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten. |
5. Gleichstellung der Geschlechter | Geschlechtergleichstellung erreichen. Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen. |
6. Ausreichend Wasser und Sanitärversorgung für alle | Verfügbarkeit und ebenso eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten. |
7. Nachhaltige, moderne und bezahlbare Energie für alle | Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und ebenso nachhaltiger Energie für alle sichern. |
8. Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit für alle | Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern. Ebenso menschenwürdige Arbeit fördern. |
9. Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Industrialisierung | Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen. Ebenso breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern. |
10. Ungleichheit verringern | Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern. |
11. Nachhaltige Städte und Siedlungen | Städte und Siedlungen inklusiv, sicher und ebenso nachhaltig gestalten |
12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen | Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen. |
13. Klimaschutz | Klimawandel ebenso seine Auswirkungen zu bekämpfen. |
14. Leben unter Wasser schützen | Bewahrung und nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen. |
15. Landökosysteme schützen | Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung fördern. Ebenso dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen. |
16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen | Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern. Ebenso leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und außerdem inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen. |
17. Umsetzungsmittel und globale Partnerschaft stärken | Umsetzungsmittel stärken und weiterhin die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben füllen. |
Wie werden die Ziele gemessen?
Allerdings sind Zielvorgaben außerdem zusätzlich noch einmal in 169 Unterziele aufgeteilt.
Natürlich werden diese Ziele sich auch messen lassen müssen. Daher würde im März 2016 ein Katalog von KPIs erarbeitet, die von der UN-Statistikkommission beschlossen wurde.
Den aktuellen Stand kann inzwischen jeder selbst überprüfen. Zum Beispiel ging 2019 eine Plattform live, auf der jeder sich durch die verschiedenen Ziele und den aktuellen Stand klicken kann. Hier der Link zur Überprüfung der Sustainable Development Goals: http://sdg-indikatoren.de/
Agenda 2030 Kritik
Die SDGs der Agenda 2030 sorgen aber auch für Kritik. So sind manchen die Nachhaltigkeitsziele, trotz der vielen Unterziele, noch zu ungenau.
Vor allem wird aber auch Kritisiert, dass oft nur in globaler Dimension auf Probleme geschaut wird. Außerdem ist die Einhaltung nicht verpflichtend. Daher werden viele Staaten auch wenig „Druck“ verspüren, die Ziele konsequent zu verfolgen.
Die globalen Ziele der UN im Social Entrepreneurship
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN dienen inzwischen nicht nur der internationalen Gemeinschaft als Rahmenwerk für das Streben nach einer ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklung.
Für viele Social Entrepreneurs (Sozialunternehmer*innen) sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ebenfalls ein wichtiger Eckpfeiler ihrer Unternehmensziele. Das betrifft außerdem zusätzlich die jungen Startups in dem Bereich.
Deshalb wird auch in Förderprogrammen wie dem hessischen Sozialinnovator immer mehr darauf geachtet, dass die Projekte sich diesen Zielen annähern um möglichst viel Impact zu erzeigen.
Ebenso das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) nutzt die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zur Einordnung und Orientierung, in welchen Bereichen eine soziale/ ökologische Wirkung erzielt wird.
Die GlobeScan-SustainAbility Leaders Surveys 2018 identifizierten Social Entrepreneurship als zweitwichtigsten Treiber bei der Erreichung der Ziele.