Der Gedanke, endlich unabhängig arbeiten zu können. Ein Gedanke, den wahrscheinlich viele von uns teilen. Ein eigenes Business – sein eigener Chef. Wo finde ich Inspiration und Methoden? Gibt es auch Ideen, die etwas positive bewirken? Okay, klingt schon einmal gut. Aber wie soll man das erreichen? Vielleicht habe ich sogar keine zündende Idee. Wie soll ich mich also selbstständig machen und ein eigenes Business gründen? Bevor wir herausfinden, wie man gute Startup Ideen findet, sollten wir zunächst einmal klären was ein (Social) Startup überhaupt ist. Auch wenn man es nicht glaubt, gibt es doch noch immer leicht unterschiedliche Auffassungen über den Begriff.
Was ist eigentlich ein Startup?
Ein Startup beschreibt ein kürzlich gegründetes Unternehmen mit einer innovativen Geschäftsidee das sich in einer der ersten Phasen des Lebenszyklus befindet. Auch wenn gefühlt alles über Handwerkerbetriebe, Friseure oder ähnlichem sich heutzutage als Startup bezeichnet, so sind Startups im eigentlichen Sinne junge Unternehmen, die mit einer innovativen Geschäftsidee und geringem Startkapital gegründet werden – zumindest laut dem Gabler Wirtschaftslexikon.
Für unsere Plattform nehmen wir die Definition, dass ein für ein Startup eine gute Idee inklusive schnelle Wachstumsziele gegeben sein müssen.
Was ist ein Social Startup?
Unternehmen im Bereich Social Entrepreneurship suchen mit Kreativität und Innovationsgeist, nachhaltige Lösung gesellschaftlicher oder ökologischer Probleme. Reine Gewinnmaximierung steht nicht im Mittelpunkt. Startups in diesem Bereich nennt man Social Startups.
Selbstständig machen – mit der richtigen Idee
Viele Menschen wünschen sich, ein eigenes Startup gründen zu können – endlich unabhängig vom Arbeitgeber. Und immer mehr möchten dies auch mit dem Ziel tun, etwas Positives zu Bewegen. Social Entrepreneurship nennt man das. Wer sich selbstständig machen möchte, muss vieles beachten. Vorher muss aber die Idee her. Doch wie geht man hier vor?
Wie finde ich eine Startup Idee?
Es gibt verschiedene Wege zu der eigenen Startup Idee zu kommen:
- Eigene Idee: Vielleicht bist Du bereits über ein Problem gestolpert, welches Du mit einer eigenen und neuen Geschäftsidee beheben möchtest. Vielleicht deckst Du damit sogar eine richtige Marktlücke ab.
- Inspiration: Man muss auch nicht immer eine neue Idee aus dem Boden stampfen. Bereits erfolgreiche Startup Ideen können als Inspiration für das eigene Startup dienen. Es gibt etliche Plattformen, die verschiedene Ideen vorstellen. Google ist hier der beste Freund.
- Franchise: Falls es gar keine eigene Idee gibt, kann man sich immer noch dem Franchise widmen. Hierbei übernimmst Du ein erprobtes Geschäftsmodell von einem Franchisegeber und eröffnen eine Filiale mit dessen Konzept an einem neuen Standort. Hierfür bezahlst Du eine Gebühr – erhalten aber auch Zugriff auf Marketing- und Vertriebsstrategien.
- Unternehmensnachfolge: Vielleicht gibt es die Möglichkeit, ein bereits bestehendes Unternehmen im Rahmen einer Unternehmensnachfolge zu übernehmen. Hierfür gibt es spezielle Plattformen.
Wenn Du dich selbstständig machen möchtest, empfehlen wir auf jeden Fall auf unserer Themenseite vorbei zu schauen.
Der Weg zur eigenen Startup Idee
Der einmalige Geistesblitz, der hundertprozentigen Erfolg für die Gründung sichert, ist selten. Geschäftsideen sind eher Hypothesen, die getestet, weiter entwickelt, und verworfen werden. Wie kreativ und tatkräftig dieser Prozess angegangen wird, ist meist wichtiger als die Ausgangsidee selbst. Natürlich ist die Geschäftsidee Grundlage einer Gründung, doch der entscheidende Impuls sollte nicht von einer Idee kommen, sondern vom Erkennen einer Gelegenheit. Denn, eine Idee für ein Unternehmen zu haben ist eine Sache, doch ob dies auch eine tragfähige Idee ist, eine andere.
Beim Finden einer eigenen Idee können Kreativitätstechniken oder Methoden zur Ideengenerierung helfen. Die Website von mycoted listet beispielsweise knapp 200 verschiedene Techniken. Die unterschiedlichen Mechanismen hinter diesen Techniken, sollen im besten Fall zum Geistesblitz führen.
Man selbst ist oftmals aber selbst die beste Innovationsquelle. Was beschäftigt einen? Hattet ihr schon einmal eine Situation, in der ihr klar gemerkt habt, etwas verbessern zu können?
Insgesamt helfen die folgenden drei Schritte, um zu einer eigenen Idee zu kommen, die danach ausgearbeitet werden kann:
- Ziel/Problem definieren – Hier sind grundlegende Fragestellungen zu beantworten. Soll das Startup nebenberuflich geführt werden? Teilzeit? Wo soll es hin gehen und welches Problem soll gelöst werden?
- Analyse – Gibt es bereits Lösungsansätze / Learnings für das vorhandene Problem? Kann man irgendwo anknüpfen?
- Feedback – So früh wie möglich sollte man potentielle Kunden aus der relevanten Zielgruppe um Feedback zu der Idee bitten.
Von Startup Ideen inspirieren lassen
Woher kommt denn nun die Idee für eine Gründung, wenn man einfach keine eigene Idee hat? Eine Möglichkeit ist natürlich sich auf unserer Plattform social-startups.de inspirieren zu lassen. Durch die kontinuierliche Berichterstattung haben sich auf unserer Plattform etliche Geschäftsideen gesammelt, die nur darauf warten, weitergedacht zu werden.
Eine weitere Möglichkeit sich Inspiration zu holen, ist die Startup Idea Matrix, die beweist, dass es noch genug potential gibt. Doch Vorsicht: Für soziale Unternehmensideen eignet sich die Matrix nur bedingt, sie ist eher als Gesamtübersicht zu sehen.
Während Kirzner der Meinung ist, dass Unternehmer bereits vorhandene Chancen entdecken, ist Schumpeter davon überzeugt, dass sich Unternehmer diese Chancen selbst schaffen. Wir haben verschiedene Quellen für Gründungsideen aus beiden Sichtweisen zusammengefasst aufgelistet.
Quellen von Startup Ideen
Anomalien aufdecken. Kann das, was derzeit am Markt besteht, besser oder effizienter gemacht werden? Eine Möglichkeit ist, Zwischenschritte aus dem Produktionsprozess zu kürzen. Umgesetzt hat dies beispielsweise die Obenauf Kaffeemanufaktur. Indem sie Zwischenhändler aus dem Kaffeehandel streicht, erhalten die Kaffeebauern einen größeren Anteil des Gewinns und die Transparenz steigt. Auch das Startup Room in a Box will besser machen, wie aktuell Möbel hergestellt werden – nachhaltiger und ressourcenschonender.
Bedürfnisse. Viele Geschäftsideen entstanden daraus, dass Menschen ein Produkt fehlte. Sie haben es dann einfach selbst hergestellt. Dies war beispielsweise beim Startup SugarShape der Fall. Die Gründerinnen fanden nie passende und zugleich schöne BHs in ihrer Größe. Heute stellen sie genau die her. Hat man selbst keine unbefriedigten Bedürfnisse, kann man sich auch über ungelöste Probleme auf Unternehmens- und Kundenseite informieren und versuchen, diese zu lösen. Oft geben auch Erfahrungen aus der Zeit als Angestellte/r wichtige Impulse. Für soziale Startups sind es insbesondere gesellschaftliche Probleme, die sie lösen wollen – mittels ihres Unternehmens.
Technologie. Die Königsklasse des Entrepreneurships ist wohl, eine neue Technologie selbst zu erfinden. Doch kann auch eine bereits existierende Technologie abgewandelt werden, um neue Folgeprodukte zu entwickeln. So gibt es Solarpanel beispielsweise bereits seit längerem, doch das Startup Solmove legte sie auf die Straße.
Gesellschaftliche Trends. Wer nach Inspirationen für eine Geschäftsidee sucht, kann sich auch über aktuelle Trends informieren. Menschen werden beispielsweise immer älter. Das hat zur Folge, dass auch Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen immer wichtiger werden – beispielsweise Tablets oder Telefone mit großen Buttons. Hier betätigt sich zum Beispiel das Startup Media4Care. Ein weiterer Megatrend ist Individualisierung. Immer mehr Menschen wollen personalisierte Produkte kaufen. Und so kam mymuesli auf die Idee, individualisierbares Müsli herzustellen.
Startup Ideen aus dem Sozialunternehmertum
Die oberen Beispiele geben Beispiele aus den verschiedensten Bereichen. Der spannendste Bereich sind aber ganz klar Startups im Bereich Social Entrepreneurship – Startups die echten Impact erzeugen. Folgend ein paar Beispiele als Inspiration für Deine Startup Idee.
Geschäftsideen aus Umwelt- und Klimaschutz
PompeiProject: 8.000.000 Tonnen. Soviel Plastikmüll landet jährlich in den Ozeanen dieser Erde. Pompeiproject geht dagegen vor und stellt z.B. T-Shirts aus recycelten Plastikflaschen her.
Africa GreenTec: Die Africa GreenTec AG ist ein Social Enterpreneurship, welches mobile Solaranlagen, „Solartainer“, baut, finanziert und in Afrika betreibt. Ziel ist die Elektrifizierung und Entwicklung von ländlichen Regionen in Afrika. Bisher ist Africa GreenTec in Niger und Mali aktiv.
Geschäftsideen aus Demokratie und Engagement
wechange: wechange ist die genossenschaftliche Online-Kollaborationsplattform für alle, die gemeinsam Zukunft gestalten. Über 35.000 Menschen arbeiten bereits mit der Communityware, die auch als White-Label-Lösung existiert.
volstel volunteering: Vermittlung von Freiwilligen und der Beratung von Non-Profit-Organisationen zum Thema Freiwilligenmanagement.
Geschäftsideen aus Gesundheit & Inklusion
Mobile Retter: Als Initiative setzt sich der gemeinnützige Mobile Retter e.V. für die Verbreitung Smartphone-basierter Alarmierung von qualifizierten Ersthelfern bei lebensbedrohlichen Notfällen ein.
Pfotenpiloten: Pfotenpiloten unterstützt Menschen mit chronischer Beeinträchtigung, mit einem gut ausgebildeten Assistenzhund neu durchzustarten.
Geschäftsideen aus New Work
Talents4Good: Talents4Good ist die erste deutsche Personalvermittlung für ausgewählte Jobs mit gesellschaftlicher Wirkung.
sira Kinderbetreuung: sira baut und betreibt betriebliche Mini-Kitas (Großtagespflegen) in Zusammenarbeit mit Arbeitgebern zur Verwirklichung einer echten Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Mitgründer gesucht – Startup Ideen von anderen
Wer sich anderen Gründungswilligen in ihrer Idee anschließen möchte, findet diese auf verschiedenen Plattformen wie founderio, Gründerszene, Startup Sucht, Juststartup, oder FoundersNation für internationale Gesuche. Auch auf entsprechenden Veranstaltungen können andere Gründungsinteressierte gefunden werden.
Doch wie man es auch anstellt, eine Gründung nur um des Gründungswillens ist meist nicht zu raten. Denn ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage: passt die Idee zu mir? Viele erfahrene Gründer raten dazu, etwas zu gründen, wofür man brennt. Etwas, das man mit großer Motivation, Optimismus und Spaß weiterentwickeln will. Denn jede/r (Mit-)GründerIn muss auch dazu in der Lage sein, die Idee glaubwürdig nach außen vertreten zu können, um beispielsweise Investoren zu überzeugen. Man sollte sich also die Frage stellen: Könnte ich für diese Geschäftsidee über einen langen Zeitraum hinweg immer wieder begeistert werben?
Franchise – nutze bestehende Ideen
Wer lieber von einer bereits bestehenden Idee profitieren möchte, kann auch über Franchising oder eine Unternehmensnachfolge nachdenken. Zudem können brachliegenden Patente beim deutschen Patent- und Markenamt durchforstet werden. Entrepreneurship-Magazine, wie das US-Magazin Entrepreneur, veröffentlicht außerdem regelmäßig Artikel über Startup-Ideen, die grundsätzlich jedem offen stehen.
Unternehmensnachfolge – überspringe die Gründung
Es muss nicht immer eine Neugründung sein. Warum nicht ein bestehendes und funktionierendes Unternehmen übernehmen und weiterführen? Durch beispielsweise Alter, Krankheit, Tod oder Vererbung und Verkauf kann ein Unternehmen gezwungen werden, einen Nachfolger für die Inhabe zu finden. Bei Startups kommt dieses Thema eher selten vor, im Mittelstand findet man dieses schon öfter.
Auf dem Existenzgründerportals des BMWi gibt es hierzu weitere Informationen.
Was sind die Merkmale einer guten Startup Idee?
Erfolgreiche Startup-Ideen zu finden ist am Ende vielleicht sogar recht leicht. Schwieriger ist die Beurteilung dieser. Was macht eine gute Idee aus?
- Die Idee sollte sich an eine bestimmte Zielgruppe richtigen.
- Das Produkt oder die Dienstleistung bietet einen besonderen Nutzen. Gerade im Social Entrepreneurship ist der Nutzen besonders hoch zu bewerten.
- Das Geschäftsmodel muss skalierbar sein, um so auch wieder den Impact nach oben treiben zu können.
- Das Team, oder Du alleine, verfügt über das nötige Know-How
Nutze das Business Modell Canvas um die Startup Ideen beurteilen und weiter entwickeln zu können. Das Business Model Canvas ist ein in verschiedene Bereichen unterteiltes kostenfreies Tool, um die jeweilige Geschäftsidee auf ihre Umsetzbarkeit hin zu überprüfen und frühzeitig anzupassen. Geht die einzelnen Punkte Schritt für Schritt durch, bespreche es mit Geschäftspartnern, Freunden und Bekannten. Je mehr Meinungen, um so besser.
Um Startup Ideen im Sozialunternehmertum zu bewerten, nutzt du am besten das „Social Business Model Canvas“. Hierbei handelt es sich um eine Adaption des Verfahrens für sozial-nachhaltig orientierte Unternehmen.
Um das Verständnis zu erleichtern, gibt es auf dem Portal „existenzgründer“ eine übersetzte Version: