Bereits im Dezember 2020 wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ein Förderprogramm angekündigt, um Soziales Unternehmertum zu fördern. Nun startet das Programm.
Manchmal brauchen Dinge eben länger. Das trifft auch auf das Förderprogramm „REACT with impact – Förderung des Sozialunternehmertums“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu. Nach der Ankündigung im Dezember 2020 vergingen mehr als zwei Jahre, bis die Umsetzung erfolgt ist.
Bis Jahresende werden nun fast 90 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um Soziales Unternehmertum zu fördern. Das Förderprogramm REACT with impact steht gemeinwohlorientierten kleinen Unternehmen und Startups mit Marktorientierung offen.
Gefördert werden Beratungs- und Unterstützungsleistungen durch Beratungsunternehmen. Außerdem wird es einen weiteren Förderaufruf zur Vernetzung, Kooperation und Stärkung gemeinwohlorientierter Unternehmen geben.
REACT with impact ist erst der Anfang
Mit dem Förderprogram möchte man das im Koalitionsvertrag festgehaltene Ziel, eine nationale Strategie für gemeinwohlorientierte Unternehmen und Soziale Innovationen zu entwickeln, gerecht werden. Das Programm „REACT with impact – Förderung des Sozialunternehmertums“ ist somit die erste Umsetzung des Auftrags.
„Das ist das bisher größte Förderprogramm für gemeinwohlorientierte Unternehmen in Deutschland. Sozialunternehmen stärken das Gemeinwohl mit wirtschaftlichen Mitteln, ab jetzt stärkt auch der Staat Sozialunternehmen“, so BMWK-Staatssekretär Sven Giegold.
Die Erarbeitung der Strategie ist durch das BMWK gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist derzeit in vollem Gange.
Das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) hat sich bereits mit dem Förderprogramm auseinander gesetzt.
Kritik kommt von SEND
„REACT with impact ist seit 1,5 Jahren überfällig. Viele Sozialunternehmen und ihr Ökosystem hätten insbesondere seit dem letztem Frühjahr diese und weitere Unterstützung bitter nötig gehabt“, analysiert Arnd Boekhoff, Mitglied im Vorstand des Social Entrepreneurship Netzwerks Deutschland. „Das BMWK und BMBF haben jetzt die Chance, mittels einer gemeinsamen Strategie für soziale Innovation und Social Entrepreneurship die Ambitionen des Koalitionsvertrags durch konkrete, wirksame Maßnahmen umzusetzen“, so Boekhoff weiter.
Konkret bemängelt SEND unter anderem, dass REACT with impact zu spät startet, viel zu selektiv gefördert wird und das keine nachhaltige Wirkung durch den Zwang entsteht, dass die Fördermittel bis Ende 2023 ausgegeben sein müssen. Nach Registrierung, Bewerbung und Zustimmung bleiben effektiv vielleicht gute sechs Monate für eine beratende Begleitung.
Der erste Aufschlag ist auf jeden Fall positiv zu bewerten. Das Ziel des Programms ist die Stärkung gemeinwohlorientierter Unternehmen für die sozial-ökologische Transformation. Daran wird es sich messen lassen müssen.