Bereits im ersten Teil habe ich euch gezeigt, dass ein nachhaltiges Reisen schon bei der Planung der Reise anfängt. Der richtige Reiseführer und die richtige Kleidung ist also erst der Anfang. Heute habe ich folgende zwei Tipps für euch:
Tipp 3: Auch die Heimat hat schöne Ecken
Mal ehrlich, wie viel habt ihr wirklich schon von Deutschland gesehen? Ich bin jedenfalls immer wieder überrascht, wie vielfältig unsere Heimat ist. Von Baumzelten, Baumhäusern, alten Gutshäusern, Schlössern, Bootshäusern bis hin zu Hausbooten und Bauwagen – der Kreativität in Sachen Unterkunft scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Die Gewässerqualität steigt vielerorts stetig und wir haben wunderschöne Wälder und Berglandschaften, die es zu entdecken gilt. In der Nähe zu bleiben ist auch viel ökologischer, denn Studien zeigen, dass die Anreise beim Urlaub in der Regel bereits über 90 Prozent der Umweltbelastung ausmacht.
Tipp 4: Achtet auf die Gütesiegel
Falls es euch doch in die Ferne zieht, ist es sinnvoll nach zertifizierten Anbietern zu schauen. Denn von Pauschalreisen in große Hotelanlagen haben die Menschen vor Ort meist nicht viel. Auch für die Umwelt ist Massentourismus ein Problem. Zum Glück gibt es Anbieter von Urlaubsreisen und Unterkünften, die sich nachhaltigem Tourismus verschrieben haben. Ihr erkennt sie an den entsprechenden Siegeln, wie zum Beispiel CSR oder die Blaue Schwalbe. CSR steht für ein gesellschaftlich verantwortungsvolles Wirtschaften der Anbieter. Um es zu bekommen, muss sich das Reiseunternehmen/die Unterkunft durch das unabhängige Fachgremium „TourCert“ zertifizieren lassen. Dabei wird überprüft, ob das Unternehmen in allen Bereichen die geforderten strengen sozialen und ökologischen Kriterien erfüllt. Außerdem muss ein Nachhaltigkeitsbericht vom Unternehmen erstellt werden. Mit der Blauen Schwalbe werden Unterkünfte ausgezeichnet, die zum Beispiel eine gesunde Vollwert- oder Bio-Küche unter Verwendung regionaler Produkte anbieten und einen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt nachweisen können.
Anfang 2016 war ich in einer Eco-Lodge im Regenwald Sri-Lankas zu Gast, die eine TourCert-Zertifizierung trug. In der Eco-Lodge werden faire Löhne für die Mitarbeiter gezahlt und sie bekommen eine qualifizierte Ausbildung im Tourismus, vor allem Frauen werden gefördert, was in Sri Lanka noch keine Selbstverständlichkeit ist. Die meisten Zutaten für die himmlisch leckeren Speisen stammten aus dem hauseigenen Bioanbau. Mit Wasser und Strom wurde vor Ort sehr sparsam umgegangen. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, mich irgendwie einschränken zu müssen, im Gegenteil: es war einer der schönsten Urlaube, die ich je gemacht habe.
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Hier geht es zu Teil 1 der Serie
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Rebecca Schirge hat Literatur und Medien studiert und ist Redakteurin mit einem Faible für nachhaltige Themen. Eine ihrer größten Leidenschaften ist das Reisen. Auf ihrem Blog berichtet sie über ihre Abenteuer und möchte die Leser zu einer anderen Art des Urlaubs inspirieren.