In Hamburg tut sich einiges. Nicht nur wurde die Social Entrepreneurship Strategie Hamburg erarbeitet – auch die Körber-Stiftung möchte mit dem Next.Generation Inkubator ebenfalls die Region voranbringen.
Sozialunternehmen tragen schon lange zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen bei – auch in Hamburg. Bekannte Beispiele von Sozialunternehmen sind Viva con Agua, Wildplastic oder auch das Dialoghaus Hamburg.
Die Förderung von Sozialunternehmen haben die Koalitionspartner grundsätzlich bereits im Mai 2020 in den Koalitionsvertrag verankert und nun mit der Erarbeitung der Strategie nachgelegt. Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) hat das Potenzial von Sozialunternehmen (Social Entrepreneurship) erkannt und zeigt deutlich, dass soziale Innovation in Hamburg mehr als nur ein Lippenbekenntnis ist.
Handlungsfelder der Social Entrepreneurship Strategie Hamburg
Die gemeinsame Vision „Social Enterprises – Impulsgeber einer lebenswerten Stadt für alle“ bildet dabei das Herzstück der Strategie. Beteiligt an der Entwicklung sind verschiedene Institutionen wie beispielsweise das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. (SEND), Viva con Agua, die Universität Hamburg oder auch das Impact Hub Hamburg.
Identifiziert wurden unterschiedliche Handlungsfelder:
Strukturen schaffen & Kompetenzen vermitteln
Durch die Strategie wird die Bereitstellung passender und zugänglicher nicht-monetärer Unterstützungsstrukturen für soziale Unternehmen (SocEnts) während ihres gesamten Lebenszyklus sowie vor-unternehmerische Bildungsangebote aktiv implementiert und unterstützt.
Erklären & Sichtbarkeit erzeugen
Eine breite Kenntnis über Sozialunternehmen als Treiber gesellschaftlicher Innovationen ist ein wichtiger Baustein und soll ebenfalls über die Umsetzung der Strategie in Angriff genommen werden. Dabei spielen regelmäßige Veranstaltungen und Netzwerktreffen eine wichtige Rolle.
Wege zur Finanzierung öffnen
Die Finanzierung ist eine der größten Herausforderungen von Sozialunternehmen. Die Strategie arbeitet darauf hin, dass in Hamburg passende und zugängliche Finanzierungsstrukturen für alle Geschäftsmodelle und Entwicklungsstufen der Sozialunternehmen bereitstehen.
Wirkungspartnerschaften etablieren
Abschließend erkennt die Strategie die entscheidende Rolle von Kooperation und Vernetzung an. Um eine breite Plattform aufzubauen und die Wirkung zu maximieren, engagiert sich die Stadt Hamburg in der Zusammenarbeit mit verschiedensten Partnern, sowohl lokal als auch international.
Vorreiter in Deutschland
Mit einem fokussierten Blick auf die Entwicklung, Umsetzung und Förderung von sozial unternehmerischen Lösungen demonstriert die Stadt ihre Rolle als innovativer Vorreiter auf diesem Gebiet. Die Metropole zeigt damit, dass soziales Unternehmertum mehr als nur ein Trend ist, sondern ein wesentlicher Baustein einer modernen, zukunftsfähigen Stadtentwicklung.
Der Next.Generation Inkubator
Passend zur Social-Entrepreneurship-Strategie der Stadt Hamburg hat die Körber-Stiftung mit dem Next.Generation Inkubator ebenfalls ein Programm gestartet, um Herausforderungen der Region bewältigen zu können.
Das Programm des Körber Start-Hubs in Zusammenarbeit mit dem Hochschulverband Startup Port bietet umfassendes Training und Mentoring zur Entwicklung einer Idee zu einem gründungsreifen Sozialunternehmen. Dabei können sich Menschen bewerben, die 30 Jahre jung sind und die in Teams von 2-5 Personen mit einer konkreten sozial-unternehmerischen Idee die Gesellschaft besser machen wollen.
Wer in das Programm aufgenommen wird, entscheidet eine erfahrene Jury, bestehend aus Laura Haverkamp (SEND e.V.), Niklas Carsten (Startup Verband), Uve Samuels (AI.STARTUP.HUB), Irene Aniteye (AiDiA – Afrodeutscher Startup Pitch) und Hannah & Marie Pippert (OCLEAN gGmbH).
Dieses viermonatige Programm, das 15-20 Stunden pro Woche in Anspruch nimmt, beinhaltet Workshops, individuelles Mentoring und selbstständige Arbeit. Es bietet auch Zugang zu einem Coworking Space und Verbindungen zu wichtigen Stakeholdern.
Langfristige Förderung vorgesehen
Der Inkubator ist dabei Teil einer langfristigen Förderung und läuft bis Februar 2024. Nach dem Abschuss des Programms bietet der Inkubator auch eine Prototypen-Werkstatt, welche Mittel bereitstellt, um eine Lösung zu testen und marktreif zu machen. Ab Ende 2024 können sich gemeinnützige Gründungen für ein Gründungsstipendium bewerben, das eine finanzielle Unterstützung für 2 Jahre garantiert.
Bewerbungen zum Next.Generation Inkubator im Körber Start-Hub sind bis zum 15. August möglich. Am 01. August gab es die Möglichkeit für eine Onlinesprechstunden zu dem Programm. Unter starthub@koerber-stiftung.de kann man sich aber weiterhin zu einer individuellen Sprechstunde anmelden.
Weitere Informationen zu dem Programm findet man auf den Seiten der Körber-Stiftung: Next.Generation Inkubator • Körber-Stiftung (koerber-stiftung.de)