Die Digitalen Helden bieten Mentorenprogramme, Webinare und Onlinekurse für Schulen und Familien zu Themen digitaler Kommunikation an, meistens sogar kostenlos.
Für kompetente Schulen 2.0 – die Digitalen Helden
Viele deutsche Schulen hinken der Digitalisierung hinterher. Unzureichende Ausstattung, fehlende finanzielle Mittel, aber auch nicht ausreichende Kompetenzen seitens Lehrpersonal verstärken das Defizit. Dabei besitzen rund 84 % der aktuell 12-13-Jährigen Jugendlichen in Deutschland ein Smartphone und jeder zweite Schüler wünscht sich mehr Online-Plattformen statt Papierbücher als Lerngrundlage.
Vor zwei Jahren haben wir die Digitalen Helden hier schon einmal kurz vorgestellt zum Thema Entrepreneurship und Cyber Mobbing. Das Unternehmen aus Frankfurt engagiert sich für einen geschulteren Umgang mit Medien an Schulen und bietet verschiedene Seminare zu den Themen persönlichen Daten im Internet, Umgang mit sozialen Netzwerken und Prävention von Cybermobbing an.
Mentoring für Medienkompetenz
Das Herzstück der Digitalen Helden ist ein Mentorenprogramm: Schüler und Schülerinnen der 8. und 9. Klasse werden in Themen wie Online Datenschutz, WhatsApp Nutzung und Klassenchat, soziale Netzwerke und Prävention von Cyber-Mobbing ausgebildet und geben dieses Wissen als Digitale Helden an jüngere Mitschüler der 6. Und 7. Klassen weiter. Gleichzeitig sind sie Ansprechpartner und erste Anlaufstelle in digitalen Notfällen. Lehrer begleiten die Schüler und organisieren das Programm beispielsweise als Schüler AG.
Gemeinsam gegen Cyber Mobbing
Den Digitalen Helden liegt insbesondere das Thema Prävention von Online-Mobbing am Herzen. Jeder fünfte Jugendliche in Deutschland gibt an, dass schon einmal falsche oder beleidigende Inhalte im Internet über sie oder ihn verbreitet wurden. In der Anonymität des Internets fallen diese Angriffe oft noch aggressiver und gemeiner aus als Hänseleien auf dem Schulhof. Tritt ein solcher Fall auf, fällt es den Kindern und Jugendlichen oft leichter sich den nicht viel älteren ausgebildeten Digitalen Helden anzuvertrauen. Ein eigens entwickelter digitaler Notfallplan gibt in einem solchen Fall Hilfestellung was beispielsweise zu tun ist, wenn ein Nacktfoto eines Mitschülers in einer WhatsApp Gruppe auftaucht.
Digitale Helden – Mittlerweile in ganz Deutschland
Die Gründer Jörg Schüler, Florian Borns und Gregory bauten das Unternehmen auf, da sie beobachteten, dass es unter Schülern bisher wenig Kompetenzen im Umgang mit sozialen Netzwerken und digitalen Notfällen gibt. Alle drei brachten als ausgebildete Pädagogen, Historiker und Medienspezialisten wenig betriebswirtschaftliches Wissen mit, profitierten jedoch von Angeboten wie dem Social Impact Lab in Frankfurt. Das Programm der Digitalen Helden hat sich mittlerweile vor allem in Hessen sehr erfolgreich etabliert. In 2019 nahmen rund 1.029 Schüler als digitale Helden teil und erreichten über 40.000 Schüler. Auch in anderen Bundesländern wie Berlin, Bayern und Hamburg sind zahlreiche Schulen mittlerweile dabei – die Thematik ist gefragter denn je.
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2 Kommentare
Ganz tolle Aktion und eine super Organisation.
Das macht absolut Sinn mit Medienkompetenz gegen Cybermobbing vorzugehen. Weiter so! 👏
Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, dann hatten wir bereits Schüler-AGs, die zum Sanitätern(Ersthelfern) ausgebildet wurden und wir hatten Streitschlichter. Dass in der heutigen Zeit auch so etwas gegen Cybermobbing entsteht und die Mitglieder dazu aus der Schülerschaft kommen, halte ich nicht nur für sinnvoll, sondern auch für notwendig.
Schüler vertrauen sich mit ihren Problemen lieber Gleichaltrigen an als irgendwelchen Lehrern oder Psychologen.
Tolle Aktion!