Die Krisen der letzten Jahre sind auch am Social Entrepreneurship Sektor nicht spurlos vorüber gegangen. Grund genug, sich an die Bundesregierung zu wenden. In dem Gastartikel erklärt das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland, wieso.
Egal ob Corona, Krieg in der Ukraine, Inflation oder Klimawandel – Sozialunternehmen und unterstützende Akteure des Ökosystems leiden unter den Auswirkungen dieser Herausforderungen. Obwohl viele von ihnen einen langen Atem beweisen und weiter innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln und anbieten, bedeuten die schwierigen Umstände für andere Sozialunternehmen auch das Aus.
Wenn Sozialunternehmen ihr Geschäft einstellen müssen, geht uns das alle etwas an. In Zeiten, in denen sich Krisen überschlagen und gegenseitig befeuern, können wir uns nicht leisten, Akteure im Stich zu lassen, die an Lösungen für diese Herausforderungen arbeiten. Doch gerade solche Unternehmen und Initiativen, die aktiv gesellschaftliche Probleme adressieren und gemeinsam mit anderen Stakeholdern an wirksamen Lösungen arbeiten, leiden am stärksten unter dem Wegbrechen von Nachfrage, Förderung und Unterstützung.
Förderung von Sozialen Innovationen im Koalitionsvertrag
Auch die Bundesregierung hat erkannt, dass das gesellschaftliche Lösungspotenzial von Social Entrepreneurship groß ist. So wurden im Koalitionsvertrag wichtige Punkte zur Förderung von Sozialen Innovationen und Social Entrepreneurship verankert. Doch jetzt, wo es vielen Sozialunternehmen nicht gut geht, handelt die Bundesregierung nicht entschieden genug. Aktuell bietet sie nicht die Maßnahmen an, die jetzt notwendig wären.
Was jetzt passieren muss
Um auf die Herausforderungen des Social Entrepreneurship Sektors aufmerksam zu machen und die Bundesregierung an ihr Versprechen von Aufbruch und Fortschritt zu erinnern, haben wir als Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. einen Brief an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geschrieben. Darin arbeiten wir vier konkrete Maßnahmen heraus, die es jetzt braucht, um kurzfristig die Existenz von sozialunternehmerischen und sozial-innovativen Lösungen in Deutschland zu sichern und langfristig deren Potentialentfaltung sicherzustellen:
Zusammengefasst lauten diese Forderungen:
- Die Finalisierung und Implementierung der Strategie für Soziale Innovationen und Social Entrepreneurship – mit festen KPIs und Meilensteinen
- Die Verbesserung der Finanzierung von Sozialen Innovationen und Sozialunternehmen. Durch Öffnung von etablierten Instrumenten, Neuschaffung von zielgerichteten Finanzierungs- & Förderinstrumenten und die Verstetigung von erfolgreichen Programmen
- Eine Verstetigung und Verknüpfung von Unterstützungsstrukturen in bestehende Systeme – z.B. durch Transformation des Vergaberechts oder Schaffung einer Rechtsform Verantwortungseigentum
- Die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für die Nutzung von Nachrichtenlosen Vermögen zur Förderung Sozialer Innovationen
Jetzt ist es an der Zeit zu handeln! Für das Jahr 2023 wünschen wir uns die Bundesregierung als starken Partner – für aktives #GemeinsamWirken, einen starken Social Entrepreneurship Sektor und das Vorantreiben der dringend notwendigen sozial-ökologischen Transformation.
Unseren gesamten Brief findet Ihr auf unserer Webseite.
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