Im Oktober war es soweit – die Awards der KFW im Gründungsbereich wurden wieder an innovative Unternehmen aus ganz Deutschland vergeben. Wildplastic aus Hamburg erhielt den Sonderpreis Social Entrepreneurship, dieser ist mit 5.000 Euro dotiert. Auch der Landessieger aus Brandenburg ist nachhaltig unterwegs.
Wildplastic wurde 2019 als unternehmerische Antwort auf die Plastikvermüllung des Planeten gegründet. Die sieben Gründungsmitglieder sind überzeugt, dass Plastik kein Müll, sondern ein Wertstoff ist. Gemeinsam mit Sammelorganisationen entfernt das Purpose–Unternehmen Kunststoffe aus der Umwelt und macht daraus neue Produkte – wie die WILDBAG–Mülltüte oder Versandtaschen, die der OTTO–Konzern nutzt.
Wildplastic gewinnt Sonderpreis Social Entrepreneurship
Wildplastic hat nun den Preis für Social Entrepreneurship bekommen.
Plastikmüll ist in Ländern ohne ausreichendes Abfallmanagement eine enorme Herausforderung. Daher unterstützt das Unternehmen lokale Initiativen in Ghana, Indonesien, Indien und vielen weiteren Regionen beim Sammeln von Plastik in der Umwelt. Das Material wird zum nächsten Recycler verschifft und verarbeitet. Durch Wildplastic können bis zu 60% CO2 gegenüber Neuplastik eingespart werden. Neben dem ökologischen und klimatischen Nutzen ist der soziale Impact entscheidend: Wildplastic strebt einen fairen Handel mit Sammler*innen an, um ihre Arbeits– und Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern
“Es braucht viele, eigentlich alle von uns. Das Problem ist viel zu groß, um von Wildplastic alleine gelöst zu werden. Deshalb ist der KfW Award eine mega Plattform für unsere Anliegen: eine plastikfreie Umwelt und bessere Arbeitsbedingungen für Müllsammler*innen weltweit! Wir müssen aufhören immer mehr Neuplastik zu produzieren, während hunderte Millionen Tonnen in der Umwelt herumliegen. Lasst uns anpacken, aufräumen und das wilde Plastik zurück in den Kreislauf bringen”, sagt Christian Sigmund, CEO und Mitgründer von Wildplastic .
Landessieger Brandenburg: Unverpackt Umgedacht
Die KfW hat je Bundesland ein Unternehmens ausgezeichnet. Die Unverpackt Umgedacht GmbH aus Kleinmachnow geht als Landessieger Brandenburg aus dem Wettbewerb hervor und erhält 1.000 EUR Preisgeld.
Unverpackt Umgedacht wurde 2019 von Leonhard Kruck gegründet. Das Unternehmen füllt Bio– Lebensmittel in Mehrweggläser ab und verbannt damit die schädlichen Einwegverpackungen aus Bio– und Supermärkten in Deutschland, der Schweiz, Dänemark und Luxemburg. Die Mehrweggläser können gegen 15 Cent Pfand an jedem Leergutautomaten wieder zurück in den Kreislauf gegeben werden. Um einen möglichst großen positiven Impact für die Umwelt zu erzielen, nutzt Leonhard Kruck das bereits seit den 70er Jahren bestehende Mehrwegsystem für Joghurt und Milch.
„Ich bin nicht nur Unternehmer, sondern auch Aktivist! Konsum darf nicht zerstören. Da wir nicht auf Lebensmittel verzichten können, müssen wir die komplette Wertschöpfungskette neu überdenken und Lösungen schaffen, die alle erreichen. Das sehe ich als unsere Aufgabe!“ sagt Leonhard Kruck.
Seit 1998 zeichnet die KfW Bankengruppe Unternehmen mit dem KfW Award Gründen aus.