Wenn stimmt, dass soziale Unternehmen soziale, ökologische oder gesellschaftliche Probleme lösen, dann müsste 2017 ein Boom-Jahr sein! Findet unsere ohfamoose Kolumnistin Elke Tonscheidt – mit Blick auf das vor uns liegende Wahljahr. Und appelliert: Entlastet unsere Politiker!
Auf die These, dass 2017 das Jahr der Jahre auch für social startups ist, komme ich, als ich mal wieder in meine Lieblingstageszeitung, die Süddeutsche, schaue. Denn dort schreibt die Journalistin Lara Fritzsche einen kleinen Satz in einem ohnehin lesenswerten Artikel über den Kulturschock. Den Schock, den sie in vielen privaten Gesprächen erlebt – und wie sie bei sich angefangen hat, diesen adäquat zu begegnen.
Politiker entlasten, nicht entlassen
Lara findet, dass die Bürger die Politiker entlasten müssen. Ja, entlasten, nicht entlassen. Denn darüber wird ja schnell geredet, dass „die Politiker“ nix taugen und also weg müssen. Nein, es geht um das Entlasten. Wir die? Nicht die uns? Frage ich mich, frage ich Euch und zitiere die Autorin gern wörtlich:
„In Wahrheit aber sind vor allem wir es, die große Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen, die Offenheit, Toleranz und Gleichberechtigung nicht aufgeben wollen. Wir müssen nun anfangen, das auch zu sagen. Denn genau darin liegt eine große argumentative Kraft.“
Zurück zum Thema Sozialunternehmen. Diese Plattform, wo wir Blogger von ohfamoos eine Kolumne schreiben dürfen, ist ja voller schöner Ideen, wie man unsere Gesellschaft umkrempelt; wie man sie grüner, nachhaltiger, gerechter macht. Und darum geht es social-startups.de ja auch: Geschäftsideen vorzustellen, die das Lösen von gesellschaftlichen Problemen aufzeigen.
Nicht in amerikanische Verhältnisse rutschen
So weit, so gut. Und jetzt frage ich Euch: Wo sind die Startups, die sich im Wahljahr 2017 engagieren? Ich kenne die mittlerweile große Initiative der Offenen Gesellschaft ganz gut, habe sie 2016 auch mit zwei Veranstaltungen selbst unterstützt.
Aber gibt es nicht auch Sozialunternehmer, die es treibt, ihren Mitmenschen dabei zu helfen, dass wir nicht in amerikanische Verhältnisse rutschen?
Nein, ich werde jetzt nicht zu politisch. Nur ein bisschen. Und ich werde die Partei, die so unsägliche Populisten vereint, nicht nennen. Das Fass, das ich dann aufmachen müsste, wäre für diese Kolumne zu groß. Aber ich möchte Euch bewegen mit darüber nachzudenken, was man tun kann, in diesem unserem Wahljahr unsere Demokratie aufrechterhalten.
Sich argumentativ stellen
Die SZ-Journalistin appelliert, mit denen, die anders denken, zu reden. Andere Positionen auszuhalten, sich ihnen argumentativ zu stellen. Dem stimme ich zu, dass das wichtig ist. Nicht ausweichen, auch wenn es schwierig wird. Und ich frage auch noch mal:
Wo sind die Sozialunternehmer, die sich JETZT engagieren?
Gern berichten wir in unserem Blog darüber, bitte meldet Euch bei uns. Danke.
Unsere Kolumnistin Elke Tonscheidt ist eine der Gründerinnen von ohfamoos – ein Blog mit Inspirationen für ein gutes Leben. Geschrieben von freundlichen und weltoffenen Menschen, mit Empfehlungen für Reisen, Projekte, Literatur, Netzwerke und Initiativen. Dabei haben die vier Macherinnen stets den Fokus auf das Machbare und Konstruktive im Leben. Elke persönlich ist Journalistin und spürt gern Aktionen auf, die positive Werte in unserer Gesellschaft stärken. Ihr liegen Start-Ups, sie hat selbst eins gegründet, und soziale Unternehmen besonders am Herzen.
Zum Artikel aus der SZ .
Ein Kommentar
Liebe Elke,
vielen Dank für den Artikel und die spannende Frage. Ich habe sie bei uns in der FB Sozialunternehmergruppe geteilt und hoffe auf einige Antworten aus der Crowd: https://www.facebook.com/groups/186510801718052/permalink/368433133525817/
Folgende Unternehmen würde ich gerne schon mal nennen: Mein Grundeinkommen (verändern den politischen Diskurs rund um das Grundeinkommen), Abgeordnetenwatch (öffnen den Dialog zw. Abgeordneten und der breiten Wählerschaft).
Leider kenne ich bisher noch kein Sozialunternehmen, dass sich spezifisch dem Thema „die Partei, deren Namen nicht genannt werden darf“ annimmt.
Grüße aus Mainz,
Micha
#SocEnt #PoliticalEntrepreneurship