In Deutschland gibt es bereits einige Läden, die das Einkaufen von Lebensmitteln ohne Verpackung ermöglichen, z.B. in Berlin oder Kiel. Nun eröffnet ein solcher Laden auch in München. Der verpackungsfreie Supermarkt „Ohne“ ermöglicht ab dem 20. Februar 2016 in der Münchner Maxvorstadt plastikfreien, biologischen und (wo möglich) regionalen Einkauf.
Laut dem Umweltbundesamt fielen in Deutschland im Jahr 2013 17,1 Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen an. Pro Kopf sind das beinahe 213 Kilogramm an Plastiktüten, Pappbechern, Kaffeepads oder anderen Verpackungen. Das war der bisher höchste Wert der Geschichte. Dabei machen Nahrungsmittel, Getränke und Heimtierfutter mehr als 67 % des Verpackungsverbrauch bei den Konsumenten aus. Hier besteht also viel Einsparungspotenzial. Doch in den meisten Supermärkten ist es gar nicht so einfach, auf Verpackungen zu verzichten. Fleisch, Gemüse, Obst und Käse sind meist in Plastik eingepackt. Um dieses Problem zu lösen und die Endverbraucher Schritt für Schritt in ein müllreduziertes Leben zu begleiten, nahmen sich Hannah Sartin und Carlo Krauß vor, den ersten verpackungsfreien Supermarkt Münchens zu eröffnen. Dadurch wollen sie auch andere für das zero-waste-Konzept begeistern.
Das Münchner Ehepaar lebt seit 2014 nach dem zero-waste-Prinzip. Sprich: Müll vermeiden, wo es nur geht. Während dieser Umstellung mussten die beiden jedoch feststellen, dass es in München oft beschwerlich ist, eine ganze Familie nach diesem Lebenskonzept zu ernähren. Bisher gab es nämlich nur verpackende Supermärkte in München. Diese Lücke wollen die beiden nun füllen.
Das Konzept: unverpackt, so regional wie möglich und bio. Neben kunststofffreien Lebensmitteln bietet der Supermarkt auch alles an, was man für den unverpackten Einkauf braucht – von Bügelgläsern über Stoffbeutel bis hin zu Leihgläsern und -flaschen. An den transparenten Lebensmittelspendern kann man sich selbst die Lebensmittel abfüllen oder z.B. Milch und Joghurt im Glas oder in Mehrwegverpackungen mitnehmen. Das Ziel: zero waste – kein Abfall. Der Laden bietet nicht nur einen Onlinebestellservice, sondern sogar einen Lastenradlieferservice, der den Einkauf CO2-sparend vor die Haustür bringt.
„Jeder unverpackte Einkauf bewegt etwas, davon sind wir überzeugt!„
Zusammen mit dem Bolg www.zerowastemunich.com soll der Laden zum Nachdenken anregen und den Weg zu einem müllreduzierten Alltag erleichtern.
Auch der Lebensmittelverschwendung wird so entgegengewirkt. Denn anstatt sein Essen in fertigen Großverpackungen zu kaufen, nimmt man nur mit, was man wirklich verbraucht. Unverpacktes Einkaufen ist eine einfache Möglichkeit, etwas aktiv für den Umweltschutz zu tun. Die Nachfrage bestimmt bekanntlich das Angebot und so hofft das Team um Ohne in diesem Bereich etwas bewirken zu können.
Finanziert wird das Projekt über crowdfunding – eine Finanzierung von und für die Masse.
2 Kommentare
Finanzierung über crowdfunding heißt: trägt sich nicht, weil es niemanden interessiert.
Hallo TBAT,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Mich würde aber interessieren: Wie kommen Sie denn auf diese These?
Gruß
Christian