Nimb ist ein Ring mit integriertem Panikknopf, über den in Gefahrensituationen einfach und schnell Hilfe gerufen werden kann. Wird der Knopf betätigt, werden die selbst eingespeicherten Kontakte unverzüglich über die Notsituation des Ringträgers informiert.
In Notsituationen hat man oftmals nicht die Zeit oder die Möglichkeit, einen Notruf mit dem Smartphone abzugeben. Für diese Situationen, oder solche in denen der Schrei nach Hilfe nichts bringt, hat das amerikanische Unternehmen Nimb nun einen portablen Panikknopf entwickelt: ein Ring mit eingebautem Sender.
Hilferuf in jeder Situation durch Knopfdruck
Nimb, beziehungsweise Nimbus, bedeutet: Heiligenschein oder schützender Lichtkreis. Der Ring soll seinen Träger Sicherheit geben und aus Gefahrensituationen, wie Belästigung, sexueller Bedrohung, Überfall oder gesundheitliche Probleme, befreien. „In solchen Situation ist eine Nutzung des Telefons schlichtweg unmöglich, dagegen hat man immer diese drei Sekunden Zeit, um mit der Daumenkuppe auf den Knopf des Rings zu drücken und Verwandte wie Bekannte und auch Rettungsdienste darüber in Kenntnis zu setzen, dass mit Ihnen etwas nicht in Ordnung ist.“, so die Mitbegründerin Jekaterina Romanowskaja im Interview mit Sputnik.
Die Funktionsweise
Das System setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: dem Ring, den man an der Hand trägt, und einer Smartphone-App, in der man die Adressen einspeichert, die bei einem Notfall kontaktiert werden sollen. Als Notfallkontakte können zum Beispiel Familie und Freunde, Polizei und Rettungsdienste, die Menschen im Umkreis oder eine eigene Community festgelegt werden. Die App steht auch ohne Ring zur Verfügung.
Und so funktioniert‘s: Auf der Rückseite des Rings befindet sich ein kleiner, eingelassener Knopf, der unauffällig betätigt werden kann. Über Bluetooth ist der Ring mit dem Smartphone verbunden. Wird der Knopf drei Sekunden lang gedrückt, sendet das System automatisch eine Nachricht aus, in der wichtige Informationen enthalten sind: dass sich jemand in der Nähe in einer gefährlichen Situation befindet, die selbst eingegebene Profilinformationen wie Foto und Name sowie andere kritische Informationen wie zum Beispiel die Blutgruppe, und natürlich die genauen GPS-Koordinaten des Hilfesuchenden. Ein abgesendeter Notruf kann nur durch die Eingabe des privaten Passwortes in der Nimb-App beendet werden. Es kann außerdem eingestellt werden, dass sich beim Betätigen des Knopfes automatisch die Audioaufnahme-Funktion des Smartphones aktiviert. Wird ein Notruf abgesendet, vibrieren die Ringe der eingegebenen Notfallkontakte. Falls eingestellt, werden außerdem Polizei und das lokale Umfeld über die App informiert. So können auch die Menschen in der Nähe des Ringträgers zur Hilfe eilen. Die Hersteller nennen dies „Crowdsource security“. Sie sind davon überzeugt, dass die Gemeinschaft dazu bereit ist, sich selbst zu schützen und einander zu helfen.
Vorsicht, das folgende Video enthält Szenen, die ein explizites Einsatzbeispiel des Ringes enthalten.
https://www.youtube.com/watch?v=UMH6gJN3UUU
Bisher ungelöste Probleme, die der guten Idee jedoch keinen Abbruch tun
Die aktuellen Probleme bestehen hautsächlich aufgrund der Verbindung über das Smartphone. So benötigt der Ring zum Absenden des Notrufs ein stabiles Netzsignal. Befindet man sich jedoch an einem Ort, an dem keine Netzdeckung vorhanden ist, kann Nimb keinen Notruf absenden. Auch wenn der Akku entladen ist, lässt sich kein Signal entsenden. Doch das Unternehmen arbeitet derzeit an einer Nachfolgeversion, die vom Smartphone unabhängig sein soll.
Die Geschichte von Nimb
Die Idee für den Ring entstammt einer ebensolchen Notsituation. Der CEO von Nimb, Leonid Berschanskij, suchte nach einer Lösung für Situationen, in der Hilferufe ungehört bleiben und man keine Möglichkeit auf einen anderen Hilferuf hat. In den folgenden zwei Jahren hat das Team um den CEO das Design sowie die Technologie entwickelt. Finanziert wurde Nimb im Juli 2016 über eine Crowdfunding-Aktion bei kickstarter. Der Zielbetrag von 50.000 $ wurde dabei um knapp das fünffache überboten. Die erste Auslieferung soll im Frühjahr 2017 erfolgen.