Eine gerechtere Welt, in der Fairness, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zum Tragen kommen – setzen sich die fünf jungen Teams ein, die von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie mit dem FAIRWANDLER-Preis 2021 ausgezeichnet wurden.
So international wie Nidisi und die anderen Preisträger*innen denken, sich vernetzen und Lösungen anstreben, so international war auch die Preisverleihung im Livestream auf YouTube und Facebook. Mehr als 700 Zuschauer*innen aus Deutschland, Österreich, Indien, Nepal, den Philippinen, Äthiopien und Südafrika waren online dabei und konnten sich ein Bild von den tollen kreativen Projekten der Preisträger*innen machen.
Umweltschutz und nachhaltiger Konsum im Fokus beim Fairwandler-Preis 2021
Gleich drei der ausgezeichneten Projekte bieten innovative Lösungen zum Umweltschutz und nachhaltigen Konsum. Das Göttinger Start-up Kulero entwickelte z.B. essbares Besteck. Eine Idee – zum richtigen Zeitpunkt: Ab Juli ist Plastikgeschirr und -besteck EU-weit verboten. Dieses ökologische Konzept, das Plastikmüll erst gar nicht entstehen lässt, überzeugte die FAIRWANDLER-Jury direkt. Mittlerweile hat Kulero bereits über fünf Millionen Plastiklöffel ersetzt und sein Sortiment stetig erweitert.
Auch Filmproduzent Marc Tort Bielefeld aus Berlin liegt die Umwelt am Herzen. Mit seinem Projekt Spatz in der Hand verzichtet er bewusst auf aufwendige Dreharbeiten. Statt extra eine Filmcrew nach Paris zu schicken, um die 100.000ste Aufnahme vom Eifelturm zu machen, nutzt Bielefeld vorhandene Ressourcen und recycelt bereits bestehendes Filmmaterial.
Der Umgang mit Plastikmüll
Doch was tun mit bereits existierendem Plastikmüll, der nicht recycelbar ist? Auch hier zeigt die Preisverleihung des Fairwandler-Preis 2021 eine Möglichkeit. So lautet die Lösung des in Nepal aktiven Vereins Nidisi. Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut hat das Team um Fabien Matthias aus Berlin ein Verfahren vorangetrieben, das Plastikmüll zu hochwertigem Straßenbelag verarbeitet. Das spart Rohöl beim Straßenbau und reduziert den CO²-Ausstoß durch die wegfallende Müllverbrennung. Eine Teststrecke zeigt bereits: Die „grünen Straßen“ sind nicht nur günstig in der Herstellung, sondern auch extrem widerstandsfähig.
Dem Team um Grace Alele von Bridging Gaps aus Konstanz brennt das Thema Diskriminierung unter den Nägeln. „Rassismus wird in Deutschland noch sehr unterschätzt“, sagte Grace Alele. Deshalb ist ihr wichtig, mit Bildungsarbeit Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung und sozialer Ungerechtigkeit entschieden entgegenzutreten.
Seenotrettung
Auch drei Student*innen aus Halle (Saale), die sich das Thema zivile Seenotrettung auf die Fahnen geschrieben, können sich über einen FAIRWANDLER-Preis freuen. Friedrich Wördehoff und sein Team wollen nicht länger zusehen, wie vor Europas Küsten Zehntausende Flüchtlinge ertrinken. Gemeinsam mit den Organisationen Greenpeace und Seawatch haben sie Materialpakete und Handreichungen für kommerzielle Handelsschiffe zur Seenotrettung entwickelt – das Rescue Kit for Merchant Vessels – damit mehr Menschenleben gerettet werden.
„Der FAIRWANDLER-Preis vereint alle Ideen, die unsere Stiftung vorwärts bringen möchte“, sagte Matthias Wilkes, Stiftungsratsvorsitzender der Karl Kübel Stiftung, bei der Preisverleihung. Der Preis richte sich an junge Menschen, „die weitsichtig und mit Unternehmergeist versuchen, die Welt zum Guten zu verändern. Gerade jetzt während der Corona-Krise macht die Power der FAIRWANDLER*innen Mut!“.
Übertragen wurde die fünfte Preisverleihung des Fairwandler-Preis 2021 aus der Frankfurter jugend-kultur-kirche sankt peter, wo Moderator Tobi Kämmerer (HR3) den FAIRWANDLER*innen symbolisch die Awards überreichte, musikalisch begleitet von der FAIRWANDLER-Showband. Zusätzlich erhielt jede Initiative für die Weiterentwicklung ihres Projekts ein Preisgeld in Höhe von jeweils 2.500 Euro und praktische Unterstützung aus dem Ehrenamtlichen-Netzwerk des Preises.
[su_divider]