place2help Rhein-Main bringt innovative Projekte mit finanziellen Förderern aus der Region zusammen. Auf der Plattform werden Projekte verschiedener Crowdfunding-Plattformen gebündelt und in der Region sichtbar gemacht. Im Rahmen der Interview-Reihe „place2help Rhein-Main– Crowdfundingprojekte aus der Region stellen sich vor“ stellen sich die Projektinhaber unseren Fragen. Heute steht Patricia von den Lastenradlern Frankfurt Rede und Antwort.
Um was geht es in Eurem Projekt „Lastenradler Frankfurt“?
Zusammen mit Euch wollen wir 1-3 Lastenräder crowdfunden, die dann allen FrankfurterInnen zur kostenlosen Ausleihe zur Verfügung stehen. Dein Lastenrad kannst Du dann bequem über die Buchungsplattform „main-lastenrad.de“ buchen und bei einer Ausleihstation abholen. Und dann losradeln. Als Ausleihstationen haben wir zunächst unseren netten Nachbarschaftsbäcker „Brot und Freunde“ sowie die REWE-Märkte in Rödelheim und Bornheim auserkoren. Wenn das Projekt gut läuft, können gerne auch weitere Standorte dazu kommen.
Was treibt Euch an?
Was wir alle gemeinsam haben ist, dass wir total gerne Fahrrad fahren. Ich selbst hab mein Auto vor über 10 Jahren abgeschafft und fahre seitdem fast alle Strecken in Frankfurt mit dem Rad. Motivationsgrund Nr. 1 ist für mich die Freude am Radeln. Dass ich mit meinem Rad CO2-frei und geräuschlos voran komme, finde ich natürlich auch sehr wichtig und gut. Ab und zu reicht mein Fahrrad aber nicht aus – zum Beispiel, wenn ich meine Kinder fahre oder den Wochenendeinkauf nach Hause bringen will. Genau da kommen die Lastenräder ins Spiel. Allerdings sind Lastenräder ebenso teuer wie praktisch. Die Anschaffung lohnt sich für die meisten Leute nicht. Und damit eignen sie sich perfekt als Gemeinschaftsgut. Kaum jemand braucht ein Lastenrad jeden Tag. Aber viele würden so ein Lastenrad gerne einfach mal ausprobieren oder z.B. ein Wochenende lang nutzen – und genau das wollen wir ermöglichen! Und hoffen dabei, dass Dir das Lastenrad-Fahren genauso Spaß macht wie uns, und Du auch ein „Lastenradler Frankfurt“ wirst.
Meine Schwester hat in Leeuwarden in Holland studiert, einer Fahrradstadt wie im Bilderbuch. Seit ich sie dort besucht hab, ist mein großer Gedanke: Wie schön könnte auch Frankfurt sein, wenn immer mehr Leute immer öfter mal vom Auto aufs Fahrrad oder Lastenrad umsteigen? Weniger Staus, weniger Abgase, Lärm und Stress, keine lästige Parkplatzsuche und mehr Platz für Grünflächen.
Warum gerade Crowdfunding?
Aus dem Crowdfunding erhoffen wir uns, dass die Spender ihre Lastenräder als Gemeingut ansehen, auf die sie dann auch besonderes Augenmerk legen und identifizieren. Und durch die gemeinsame Nutzung entstehen vielleicht neue nachbarschaftliche Beziehungen. Also liegt die Idee auf der Hand: Die Crowd finanziert Räder – und radelt dann damit los! Und ganz nebenbei begeistern wir den einen oder anderen vielleicht dafür, sein Fahrrad mal wieder aus dem Keller zu holen.
Was werdet Ihr mit dem Geld anfangen?
Wir kaufen so viele Lastenräder wie es geht, bezahlen die Kosten der Kampagne, und behalten einen Puffer für Instanthaltung und Reparaturen.
Was ist aktuell die größte Herausforderung für Euch?
Bekannt zu werden! Ich meine, jeder von uns hat Freunde und Kollegen – aber keiner von uns kennt sich mit Marketing, Social Media oder Presse aus. Also wenn Du das liest, und zufällig eine Ahnung davon hast, wie man auf Instagram Follower findet – ruf gerne mal bei mir an!
Welchen Tipp würdest Du anderen Crowdunding-Projekten mit auf den Weg geben?
Unser Crowdfunding Projekt kommt mir vor wie eine schöne Liebesbeziehung: Am Anfang ist alles umwerfend und grandios, danach läuft‘s produktiv – und irgendwann gibt‘s den ersten Knatsch. Hier nicht die Flinte ins Korn werfen – sondern sich zusammenraufen! Das Crowdfunding Projekt lebt davon, dass sich Menschen mit unterschiedlichen Mindsets zusammentun. Und egal ob das Projekt dann fliegt oder nicht: Jeder hat Spaß und lernt was dabei.
Ein Kommentar
Ich wünsche euch viel Glück fürs Crowdfunding.
Sollte doch in einer Metropole wie FFM kein Problem sein.
Eigentlich