In dem von Krisen und Aufständen geprägten Pakistan gibt es für die Bevölkerung kaum eine Möglichkeit einem „normalen“ Job anzunehmen, weil es einfach keine freien Arbeitsplätze gibt. Aus diesem Grund haben die Menschen dort auch kaum eine Chance auf ein regelmäßiges Einkommen. In Pakistan leben mehr als 180 Millionen Menschen. Von diesen 180 Millionen sind 2/3 unter 30 Jahre alt. Speziell diese Gruppe muss sich nun etwas einfallen lassen, wenn sie das eigene Überleben sichern will.
Genau das dachten sich wohl auch die Betroffenen und so entstanden für uns kaum nachvollziehbare Geschäftsmodelle. Wenn diese Geschäftsmodelle allerdings näher betrachtet werden, kann von sehr kreativen Ideen gesprochen werden, die aus der eigenen Not entstanden sind. Da sind zum Beispiel die sogenannten Ohrenputzer zu erwähnen. Diese investieren ihr Erspartes in Wattestäbchen und Olivenöl und säubern damit den Menschen auf der Straße die Ohren. Über den Sinn dieser Säuberung lässt sich sicherlich streiten, allerdings scheinen die in Pakistan ansässigen Menschen, diese Art der Reinigung für „Gut“ zu befinden.
Andere besitzen einfach eine Waage und lassen sich das Wiegen bezahlen. Interessant ist auch der Einsatz von Glasscherben, die an Bäumen befestigt, einen Spiegel ersetzen. So entstehen schattige Friseursalons.
Natürlich befinden sich unter diesen Geschäftsmodellen auch Ideen, die für uns gänzlich unverständlich sind. So fängt zum Beispiel ein Pakistaner Vögel ein und läuft mit dem Käfig durch die Gassen. Wird diesem Mann Geld gezahlt, lässt er die entsprechende Menge an Vögeln wieder frei und bedankt sich für die gute Tat.
Am häufigsten allerdings ist immer noch der einfache Handel vertreten. So wird regionales Obst am Straßenrand verkauft oder auf dem Fahrrad zu den Kunden transportiert. Die Wichtigste Devise dabei ist immer, so viel Geld zu verdienen, dass die eigene Familie ernährt werden kann. Sich selbst verwirklichen zu können, steht dabei klar im Hintergrund. Die meisten von diesen Menschen arbeiten den ganzen Tag und bleiben trotzdem arm. Der Wille und die Hoffnung auf Besserung treiben diese Menschen trotzdem an. Alleine dies gehört schon gewürdigt.
Gefunden bei: Spiegel Online
(Autor: Natália Kassner)