Das Design Label KANCHA (www.kancha.de) liefert handgefertigtes Zubehör für Laptops, Tablets und Smartphones, hergestellt aus Filz und Leder aus den Bergen Kirgistans. Sein Slogan „Design for urban nomads“ spiegelt die Verbindung der nomadischen Tradition mit mobilen Großstädtern wider. Nun hat das Startup eine neue Crowdfunding-Kampagne für eine neue Kollektion ins Leben gerufen.
Kirgistan ist eines der ärmsten Länder Zentralasiens. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes leben 37% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze (Stand September 2013). Neben der großen Bedeutung des Bergbausektors ist die Landwirtschaft nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig für die ehemalige Sowjetrepublik. Letzteres bildet für KANCHA den Ansatzpunkt für sein Geschäftsmodell. Die Produktion der Designer-Hüllen vor Ort geschieht unter Einhaltung fairer, sicherer und sozialer Bedingungen und stärkt somit die lokale Wirtschaft. Die Hersteller erhalten Zugang zu den Exportmärkten, den sie vorher kaum hatten, so werden Brücken zwischen traditioneller kirgisischer Handwerkskunst und den Konsumenten in Europa geschlagen.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Hierzu wird jedes Produkt mit einem individuellen „Fingerabdruck“ (Handmade-Label) versehen. Der Kunde kann somit mehr über die Personen erfahren, die hinter den Produkten stehen. Zudem soll ein Bewusstsein für die Arbeitsbedingungen der Menschen in Kirgistan geschaffen werden, ebenso wie über das nach wie vor eher unbekannte Land.
Ein „Nomade“ als Stütze des Startups
Ins Leben gerufen wurde KANCHA von Tobias Gerhard, der in Kirgistans Hauptstadt Bischkek lebt und für die Produktion verantwortlich ist. Der frühere Unternehmensberater Sebastian Gluschak kümmert sich um Marketing und Vertrieb, er lebt und arbeitet als „urbaner Nomade“ zwischen Bielefeld und Berlin.
KANCHA leistet einen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen Wertschöpfungskette und ist ein kleiner Baustein in der Entwicklungszusammenarbeit. Das Startup hat einen Fond für Sozialabgaben eingerichtet, im Falle eines wirtschaftlichen Gewinns soll außerdem in andere Social Businesses in Kirgistan investiert werden.
(Autor: Daniel Schäfer)