Als im Jahr 1976 in der mittelhessischen Provinz Hessnatur unter dem Namen „dorothea hess – Versand naturgemäßer Waren“ gegründet wurde, hat sicher noch niemand daran gedacht, dass Naturtextilien, oder nachhaltige Kleidung oder Ökomode, wie man sie heute meist bezeichnet, einmal für die breite Masse an Konsumenten interessant werden kann.
Eine grüne Erfolgsgeschichte
Angefangen im Wohnzimmer, später in einem kleinen Ladengeschäft, wurde der Name 1985 in Hessnatur-Textilien umbenannt. Der Versandhändler wuchs in den folgenden Jahren stark, sodass Hessnatur 1992 nach Butzbach zog. Mittlerweile gibt es in der Butzbacher Innenstadt einen Restpostladen und einen 2006 neu eröffneten Laden. Die Nachfrage am Markt ist gerade ab Mitte der 2000er Jahre gestiegen. Als Reaktion darauf eröffnete Hessnatur 2007 einen Laden in Hamburg und im darauf folgenden Jahr in München. Mittlerweile gibt es fünf Stores und ein Outlet.
Hessnatur Butzbach, der etwas andere Laden
Die Ladengeschäfte von Hessnatur sind schlicht gehalten. Sie unterscheiden sich damit deutlich von konventionellen Kleidungsgeschäften. Es gibt keine Lautsprecher, die einem Musik ins Ohr drücken, das Verkaufspersonal ist angenehm zurückhaltend. Selbst, wenn Du bei der Bestellhotline in der Warteschleife hängst, kommt die Ansage „Sie hören jetzt stille“.
Transparenz und Beständigkeit als oberste Priorität
Das gesamte unternehmerische Handeln von Hessnatur orientiert sich an den hohen sozialen und ökologischen Werten. Langjährige und vor allem vertrauenswürdige Partnerschaften mit Lieferanten sind für das Unternehmen wichtig. Im Jahr 2017 sind es 80 Partner mit denen Hessnatur schon seit fünf Jahren oder länger zusammenarbeitet. Mit Bestellungen frühzeitig im Voraus, damit Nähereien keine Überstunden leisten müssen, oder durch Unterstützung durch Trainings und Know-How möchte der Öko-Modehersteller faire Arbeitsbedingungen möglich machen. Auch die Einhaltung von sozialen Standards ist ein wichtiger Punkt. Aus diesem Grund sind 78 der 122 Betriebe in der EU. Für die Arbeitenden in den Produktionsstätten gibt es ein anonymes Beschwerdesystem, um diese kümmert man sich bei Hessnatur: 2017 konnten sechs Beschwerdefälle gelöst werden. Um was es genau ging, kann im Sozialbericht des Unternehmens nachgelesen werden.
Fragen und Antworten für Kunden
Käufer von Öko-Mode stellen viele Fragen, daher ist es für den hessischen Kleidungshersteller wichtig, dass eine gute Kundenbetreuung gewährleistet ist. Ob über Email, Telefon oder per Post, die Kundenbetreuer von Hessnatur werden regelmäßig geschult und stets auf dem neusten Stand, ob nun bei der Kollektion oder den Themen Ökologie und Nachhaltigkeit, zu sein. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich Hessnatur gegen die neuen, aufstrebenden Öko-Labels behaupten. Auch der Markt für nachhaltige Kleidung ist mittlerweile ein ertragreicher und umkämpfter Markt.
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