09.03.2016 – Das Social Startup GoodHands will seine Vermittlungsplattform für professionelle Kinderbetreuung im zweiten Quartal live schalten. Auch plant das Startup, neue Investoren an Bord zu holen. Dies und mehr im Interview mit dem Gründer Sven Liebitz.
Hallo Sven, du und Bastian gehen dieses Jahr mit GoodHands an den Start, was steckt dahinter?
Ja, stimmt und wir freuen uns darauf, unser Baby auf den Markt bringen zu können. Von der Idee bis zum jetzigen Zeitpunkt sind 1,5 Jahre vergangen und die Spannung steigt bei uns, da wir im 2. Quartal launchen werden. Hinter GoodHands steckt ein Vermittlungsportal für professionelle, pädagogische Kinderbetreuung. Dabei geht es uns speziell um Qualität und Professionalität. Wir sind beide Pädagogen, kommen also aus dem Bereich und kennen somit unsere potentiellen großen und kleinen Kunden, sowie deren Ansprüche.
Die anderen Anbieter auf dem Markt vermitteln den Kunden Betreuer, die meist keine pädagogische Ausbildung genossen haben und an dem Punkt setzen wir an. Wir bieten den Kunden ausschließlich ausgebildete Fachkräfte, was speziell bei dem sensiblen Thema der Kinderbetreuung, von großer Bedeutung ist. Und durch diesen Fakt ist es uns möglich, unter Anderem ein Sharing Modell ins Angebot zu nehmen. Dabei teilen sich bis zu max. 5 Eltern einen Betreuer. Da dieser speziell für die Betreuung von mehreren Kindern ausgebildet ist, tun sich Vorteile für alle Parteien auf: Die Eltern zahlen weniger, da die Kosten geteilt werden. Die Fachkräfte verdienen, durch den Mehraufwand im Vergleich zu einer 1:1 Betreuung mehr und die Kinder werden innerhalb der Peergroup betreut, was auch einen zusätzlichen sozialen Charakter in sich trägt.
Insgesamt bieten wir auf der Plattform 4 verschiedenen Betreuungsformen an.
Wie funktioniert das Vermittlungskonzept?
Jede pädagogische Fachkraft kann sich zunächst bei uns mit einem eigenen Profil registrieren. Dieses wird dann nach einer Prüfung diverser Unterlagen unsererseits freigeschalten, wenn keine Punkte dagegen sprechen. In einem Kalender auf der Profilseite trägt die Fachkraft dann ihre Arbeitszeiten ein, d.h. Zeiträume in denen er/sie frei zur Verfügung stehen.
Die Kunden können die Profile der Fachkräfte einsehen und sich Termine in den Kalendern buchen. Dazu müssen die Kunden auch registriert und eingeloggt sein. Um Termine und Angebote schneller zu finden gibt es eine Suchfunktion, mit diversen Auswahlkriterien.
Vorab besteht natürlich die Möglichkeit eines gegenseitigen Kennenlernen. Das ist wichtig, da es schließlich um die Betreuung des eigenen Nachwuchses geht.
Haben sich der Kunde und die Fachkraft gefunden und können sich eine Betreuung vorstellen, wird der Termin gebucht und es kann los gehen.
Wann genau ist es soweit?
Wir befinden uns aktuell in der Aufbauphase unserer Website. Unsere Programmierer und Web-Designer sitzen täglich am Produkt und entwickeln es weiter. Parallel suchen wir schon pädagogische Fachkräfte in 2 Städten. Wir denken, dass wir im Mai in Berlin und Braunschweig starten können.
In weiteren Städten kann es los gehen, wenn wir ausreichend Fachkräfte im Betreuungspool haben. Dies wird, aufgrund der positiven Rückmeldungen der potentiellen Betreuer, zeitnah geschehen.
Wie wollt Ihr Einnahmen generieren? Was kostet der Dienst?
Unser Part als Vermittler ist es das passende Angebot für eine Nachfrage anzubieten. Dafür behalten wir eine Art Vermittlungspauschale ein.
Da wir uns als soziales Start Up sehen und das nicht nur aufgrund der Thematik der Kinderbetreuung, führen wir einen festen Betrag der Vermittlungspauschale ab und setzen diesen für wohltätige Zwecke ein. Beispielsweise zur Betreuung von sozial benachteiligten Kindern. Wofür das Geld ausgegeben wird ist zu dem Zeitpunkt transparent auf der Website einzusehen.
Um Zugriff auf das gesamte Potral zu haben, das heißt um alle Angebote nutzen zu können wird eine Premiumgebühr erhoben, welche als Monatsbeitrag zu verstehen ist. Diese Gebühr ist im Vergleich zu anderen Anbietern sehr gering und somit für einen Großteil der Kunden sicherlich tragbar.
Durch dieses Modell ist es uns möglich den Kunden eine Betreuung der Kinder, in Form eines Sharing Angebotes, von 9-12 € pro Stunde, und ausgeführt von einer pädagogischen Fachkraft, anzubieten.
Einzelbetreuungen sind da selbstverständlich höher angesetzt, aber auch dabei bestehen die bereits erwähnten Vorteile und der soziale Charakter.
Ihr seid dabei, eure zweite Finanzierungsrunde vorzubereiten. Wen hättet Ihr am liebsten an Bord?
Ja, das ist richtig. Für die zweite Finanzierungsrunde sind wir auf der Suche nach Investoren, die thematisch zu uns passen. Dabei legen wir neben dem Kapital auch großen Wert auf das Netzwerk, welches mit ins Team gebracht wird.
Habt Ihr eine Mindestsumme, die Ihr gerne einnehmen wollt?
Um GoodHands dahin zu bringen, wo wir es haben wollen, streben wir ein Investment von ca. 100.000€ an.
Was wollt Ihr mit dem Geld machen und was sind eure nächsten Pläne?
Mit dem frischen Kapital planen wir Betreuungen auf Bundesebene anzubieten, die entsprechenden Kompetenzen im Team auszubauen, sowie das Geschäftsmodell zu erweitern. Berücksichtigung finden dabei auch die verschiedenen Marketingkanäle.
Ein Kommentar
Warum gründet Ihr nicht einfach einen privaten Kingergarten fürberufstätige Eltern – mit entsprechenden Öffnungszeiten – an und bietet die Dienstleistung inkl. pädagogischer Betreung als Franchise an?