In ganz Deutschland fehlen Unterkünfte für Asylbewerber. Die Massenunterkünfte für geflüchtete Menschen sind meist überfüllt, provisorisch und bieten keinen Raum für Privatsphäre. Und doch werden diese Flüchtlingslager oft zur Dauerlösung. Es ist ein Leben im Provisorium. Flüchtlinge-Willkommen möchte dies nun ändern und bietet eine Plattform für Menschen, die ein WG-Zimmer geflüchteten Menschen zur Verfügung stellen.
Asylbewerber müssen in Deutschland per Gesetz die ersten Wochen in einer Erstaufnahmeeinrichtung verbringen. Wann sie dann in eine Wohnung umziehen dürfen, variiert zwischen Bundesländern und Kommunen. In Bayern dürfen geduldete Personen dies beispielsweise überhaupt nicht – in Berlin hingegen schon. Und so vermietete Mareike Geiling ihr WG-Zimmer in Berlin an einen Flüchtling. Bezahlt wurde die Miete (nach einem Artikel im Spiegel) von Freunden und Verwandten. Um diese Idee weiter zu führen, erstellte das Team, bestehend aus Mareike Geiling, Jonas Kakoschke und Golde Ebding, die Plattform Flüchtlinge-Willkommen – eine Wohnbörse für Flüchtlinge.
Wir heißen Flüchtlinge Willkommen
Bisher konnten 210 Flüchtlinge an Wohngemeinschaften vermittelt werden. Dieser Umzug in eine Wohnung bietet nicht nur Raum, um sich – auf eine ungezwungene Art – kennen zu lernen und sich auszutauschen, sondern bietet den Flüchtlingen vielmehr eine neue Lebensqualität und die Chance, ihr Leben selbst aufzubauen. Dieses Zusammenleben in der WG soll vor allem Vorurteile abbauen, unsere Kultur bereichern und neue Freundschaften schaffen. Geflüchtete Personen haben dadurch die Möglichkeit sich richtig einzuleben und Teil der deutschen Gesellschaft zu werden. Mareike Geiling sagte hierzu: „Kein Mensch flieht ohne Grund und wir sollten diese Menschen willkommen heißen. Wir sollten ihnen helfen, hier anzukommen.“
Wer ein Zimmer zu vermieten hat, registriert sich einfach auf der Plattform und bietet dieses an. In einem Telefonat werden dann die wichtigsten Fragen geklärt – von der Dauer bis hin zur Finanzierung der Miete. Für die Finanzierung der Miete wird gemeinsam ein Weg gesucht, meist helfen hier Spenden oder die Kostenübernahme durch Ämter. Ein externer Partner, der in der Stadt der registrierten Wohnung mit Flüchtlingen zusammenarbeitet, sucht dann nach einer*m passenden Mitbewohner*in und stellt den ersten Kontakt zwischen den beiden Parteien her.
Auch wer gerade kein Zimmer zu vermieten hat, kann Flüchtlinge-Willkommen unterstützen. Denn auch Geld und Zeit werden dort immer benötigt. Ob Supporter*in, Begleitern*in oder Ehrenamt in einer Lokalgruppe – die eigene Zeit kann innerhalb dieses Projekts gut angelegt werden.
Ein Kommentar
Was eine tolle Idee – super gemacht!