25.08.2017 – Fachartikel. Gerade Start-Ups haben weder Zeit noch Geld für Kampagnen zu verschenken, die schlecht performen. Manchmal sind es nur kleine Anpassungen die der Kampagne zum Erfolg verhelfen. Mit den nachfolgend zusammengestellten Facebook Ad Hacks ist es möglich, mehr Klicks zu einer günstigeren Rate zu erzielen und so das optimale Ergebnis aus knappen Budgets herauszuholen.
Tipp #1 – Die bereits existierende Audience zuerst ansprechen
Warum Klicks auf kalten Traffic verschwenden, wenn man die bereits existierende Audience zuerst ansprechen kann? Verglichen mit kaltem Traffic ist das bereits existierende Publikum eher bereit, positiv auf Content zu reagieren. Diese positive Einstellung führt zu Facebook Reactions wie: Comments, Shares, Tags und das wichtigste: mehr Clicks!
Der Vorteil: eine erhöhte Klickrate (CTR), und geringere Kosten pro Klick (CPC). Das wichtigste ist jedoch der “Social Proof”. Durch das Teilen mit der eigenen Fanbase werden positive Kommentare und Reaktionen ausgelöst: Dies hat wiederum einen positiven Einfluss auf die neue Audience, welche erst danach angesprochen wird. Der Content wird wesentlich glaubhafter und positiver bewertet, was wiederum auch die CTR für den kalten Traffic erhöht, während die CPC sinken.
Tipp #2 – A/B Tests der Anzeige
A/B Tests kosten Zeit und damit auch Geld, doch letzten Endes hängt der Erfolg, gerade bei kleinen Budgets, massiv von erfolgreichen Tests ab.
Folgendes sollte immer in verschiedenen Variationen getestet werden:
- Die Überschrift
- Das Anzeigebild
- Der Anzeigetext (lange/kurze Variante)
- Der Anzeigetyp (einfacher Link/Carousel Ad)
Weitere mögliche Varianten:
- Demographische und soziographische Daten
- Die Gebote für die Facebook Anzeigen
Ein weiterer Tipp ist, ein schlecht performendes Set von Facebook Ads nicht gleich komplett zu deaktivieren. Häufig sind es nur einzelne Anzeigen innerhalb des Sets, die schlecht performen und so die Gesamtperformance erheblich schwächen.
Tipp #3 – Anzeigenfrequenz
Die Kennzahlen bei Facebook können unter Umständen irreführend sein. Denn zum Beispiel bedeutet ein „View“ der Anzeige nicht gleich, dass der User sich die Anzeige wirklich angesehen hat. Er kann beispielsweise einfach vorbeigescrollt, und die Anzeige so gar nicht wahrgenommen haben. Der Begriff „Impression“ wäre also zutreffender!
Psychologen schätzen, dass man eine Anzeige oder ein Bild mindestens drei Mal gesehen haben muss, bevor man sich daran erinnert. Also müsste man eine Anzeige mindestens drei Mal schalten damit ein Nutzer sich daran erinnert – vorausgesetzt er hat sie wahrgenommen.
Es gibt aber auch Bedenken über ein „Burnout“. Sprich, die Frage ist, ob der Nutzer die Anzeige einfach ausblendet, wenn er sie zu oft gesehen hat? Das hängt sicherlich auch mit visueller Ästhetik zusammen, muss also von Anzeige zu Anzeige bewertet werden.
Als Faustregel gilt:
- News Feed Anzeigen: Mindestens 3, höchstens 10 Wiederholungen.
- Sidebar Anzeigen: Mindestens 10, höchstens 40 Wiederholungen.
Tipp #4 – Facebook Pixel und Website Custom Audiences
Mit der Installation des Facebook Pixels auf der Website, ist es möglich “Website Custom Audiences” zu erstellen. Diese basieren auf dem tatsächlichen Website Traffic. Durch das Retargeting der Website Besucher, z.B. die der letzten Woche, sinken auch die Kosten für die Klicks. Da die angesprochene Zielgruppe offensichtlich Interesse am Produkt hat, sind die Streuverluste geringer.
Tipp #5 – Der Lead Magnet
Retargeting der Website Besucher wird hier mit Facebook Lead Ads und einem sogenannten Lead Magnet verknüpft. Dies ist nichts anderes als ein Give-away oder Geschenk. Für den Lead (E-Mail-Adresse) bekommt der Nutzer einen Magnet (Geschenk) als Gegenleistung. Ist der Magnet interessant genug, sinken auch die Kosten pro Lead.
Tipp #6 – Video Retargeting
Um die Likes der Facebook Seite zu erhöhen, hilft ein kurzes Video. Ein Beispiel wäre eine Facebook Likes Kampagne, welche nur Personen einschließt, die die Website während des letzten Tages besucht haben, zusammen mit einem kurzen Video. Dabei können auch User ausgeschlossen werden, die die Seite bereits geliked haben. Wichtig: Immer Untertitel zum Video hinzufügen, denn viele Nutzer werden das Video Mobil oder als Auto-play sehen, was wiederum meist ohne Ton geschieht.
Tipp #7 – Kampagnen nicht zu früh stoppen
Ein häufiges Problem, vor allem bei kleinen Budgets ist, dass Kampagnen oder einzelne Anzeigen zu früh gestoppt werden. Allerdings haben geringe Reichweiten eine hohe statistische Fehlertoleranz. Wenn eine Kampagne also mit 300 erreichten Personen hohe Kosten verursacht, kann es sein, dass diese Kampagne mit 3.000 erreichten Personen gut performt.
Als Faustregel kann man 1.500 erreichte Personen als Indikator für den Erfolg oder Misserfolg einer Anzeige festlegen, denn ab dieser Zahl ist der statistische Fehler klein genug, um darüber hinwegzusehen. Wenn die Anzeigen nach Alter, Geschlecht oder anderen demografischen Merkmalen geschaltet werden, muss diese Zahl für jedes einzelne Merkmal erfüllt sein.
Tipp #8 – Attraktive Landing Pages
Marketers verbringen oft Stunden damit Anzeigen zu erstellen, aber vergessen dabei, dass eine attraktive Landing Page genauso wichtig ist wie eine gute Anzeige. Nachdem ein potentieller Kunde auf den Link der Facebook Anzeige geklickt hat, hat die Landing Page nicht mehr als zehn Sekunden, um den Leser zu überzeugen. In diesen Sekunden entscheidet sich, ob die Website vertrauenswürdig erscheint und interessant genug ist, um mehr zu lesen oder ob der User abspringt.
Eine gute Landing Page sollte folgende Merkmale haben:
- Facebook Ad und Landing Page vermitteln dieselbe Botschaft
- Gutes Angebot und ein „catchy“ Call-to-Action
- Kein unnötiger Text oder zu viele Bildelemente
- Nur qualitative Bilder und gutes, vertrauenswürdiges Design
Tipp #9 – Emojis performen im Anzeigentext
Emojis werden nur von Teenagern genutzt und sind unseriös? Von wegen! Wie ein A/B Test von SaaS Brand Scoro ergab, haben Emojis einen bedeutenden Einfluss auf die Klick- und Engagement-Raten. Unter anderem war die Klickrate bei Anzeigen mit Emojis im Anzeigentext um 241% höher als bei den gleichen Anzeigen ohne Emojis. Allerdings gilt auch hier: eine Verbindung zum Content muss gegeben sein, um wirklich eine Verbesserung in der Performance festzustellen.
Abschließende Fragen als Checkliste:
- Existierende Audience angesprochen?
- A/B Tests gelaufen?
- Anzeigenfrequenz angepasst?
- Facebook Pixel auf der Website gesetzt & Retargeting Kampagne erstellt?
- Lead Magnet eingerichtet?
- Retargeting Video-Anzeige geschaltet?
- Kampagne ausreichend lange laufen gelassen?
- Landing Page angepasst?
- Passende Emojis im Anzeigentext?
Mit diesen einfachen Hacks steht der erfolgreichen Facebook Kampagne für Start-Ups nichts mehr im Weg. Durch die gesenkten Kosten pro Klick und die erhöhte Klickrate performen auch Facebook Ads, die nicht das größte Budget haben und liefern überdurchschnittlich gute Ergebnisse. Genau das richtige Rezept also für Startups mit geringem Werbebudget!
Autorenname: Keyvan Haghighat Mehr, Inhaber/Geschäftsführer
Keyvan Haghighat Mehr ist Gründer und Geschäftsführer der Hamburger Social Media Agentur media by nature. Das Unternehmen aus der Hansestadt bietet passgenaue Social Media- und Content Marketing Konzepte für KMUs.