Social Business soll zukünftig in der europäischen Wirtschaft eine wesentliche Rolle spielen. Um dieses Thema umfassend anzugehen wurde 2011 innerhalb Europäische Kommission eine Taskforce, die SBI (Social Business Initiative) zusammengerufen. Sie analysiert seitdem die europaweite Sozialökonomie und entwickelt Ansätze für eine bessere Infrastruktur. Ihr Programm umfasst bis dato im wesentlichen drei Punkte: Stärkung der Sichtbarkeit und öffentliche Wahrnehmung von Social Business, Vereinfachung des Zugangs zu Kapital und Verbesserung rechtlicher Rahmenbedingungen.
Bereits im März 2013 hat das Europaparlament den Beschluss zur Förderung des sozialen und solidarischen Unternehmertums auf Anraten des SBI verabschiedet. So wurde ein European Social Entrepreneurship Fond (EuSEF) gegründet, der als Unterstützung des Marktes für Impact Investment dient. Hierbei handelt es sich jedoch weniger um einen Fond als vielmehr um eine Art Label oder Gütesiegel.
Bestehende oder geplante Fondsverwalter, welche qualifiziert sind, können sich für dises EuSEF-Label akkreditieren lassen. Voraussetzungen dafür sind u.a. dass der Fond zu in min. 70% in Unternehmen, welche den vorgeschriebenen Richtlinien entsprechen (sozialer Mehrwertgenerierung, transparente Wirtschaftsweise und nachrangige Gewinnausschüttung) angelegt sein muss. Die Fondverwalter richten ihre Angebote alsdann vorwiegend an Stiftungen, oder Venture Capital Unternehmen, welche bereit sind min.100.000 Euro in soziale Unternehmen zu investieren, und zwar vorwiegend durch Eigenkapitalbeteiligung und nur zweitrangig durch Darlehen oder Zuschüsse. Nähere Details über den Beschluss gibt es hier: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:115:0018:0038:DE:PDF
Der Nutzen für soziale Unternehmen erschließt sich dadurch erst auf dem zweiten Blick. Denn was die Europäische Kommission mit dieser Maßnahme erreichen möchte, sind europaweit einheitliche Standards, um entsprechende Fonds für interessierte Anleger als transparent und vertrauenswürdig auszuweisen. So soll der Investitionsmarkt für Social Entrepreneurship ,welcher jedenfalls im Moment noch sehr zurückhaltend ist, attraktiver gestaltet werden.
Fazit: EuSEF ist kein direkt abrufbares Kapital für Social Entrepreneure, sondern könnte den Kapitalmarkt für die soziale und solidarische Ökonomie ankurbeln, sofern der Markt gewillt ist, dieses Instrument anzunehmen.
(Autorin: Anna Rösch)