17.03.2015 – Bürgerenergie oder Konzernenergie? Im Lauf der nächsten Jahre wird sich entscheiden, wohin die erneuerbare Stromwirtschaft gehen wird. Den nachfolgenden Gastbeitrag verfasste Christoph Mann von greenXmoney.
Mittlerweile ist es auch bei den großen Stromkonzernen angekommen, dass die Zukunft nicht in Kohle und Atom liegt. Alle deutschen Stromhersteller investieren mehr und mehr in erneuerbare Energien, und mehr und mehr werden die erneuerbaren Sparten zu den Gewinntreibern, die mitunter schon die steigenden Kosten der konventionellen Stromerzeugung ausgleichen.
An sich sind erneuerbare Energien jedoch dezentral: Gemeinden stellen sich genossenschaftlich organisiert Windräder auf ungenutzte Flächen, Bürger installieren Photovoltaikzellen auf den Dächern, Landwirte erzeugen Energie aus Biogas. Die Idee, dass sich über Deutschland ein dezentrales Netz von grünen Kraftwerken erstreckt, die von Bürgern finanziert und betrieben werden, gehört mit zum großen Charme der Energiewende, die so nicht nur zur Revolution der Energieerzeugung, sondern auch zur Revolution des Strommarktes wird.
Man könnte auch sagen: wurde. Denn das Projekt Bürgerenergie steuert mehr und mehr auf eine Krise zu. So brach die Zahl der Neugründungen von Energiegenossenschaften bereits 2014 auf 29 ein. Die Einführung von Ausschreibungen sowie die Begrenzung des Ausbaus von Windkraftanlagen an Land und von Biogasanlagen gibt Anlass zu düsteren Prognosen für die nächsten Jahre.
Ursache davon ist klar eine Politik, die „in den letzten Monaten eine Katastrophe für die Bürgerenergie“ war, so das Bündnis Bürgerenergie in einer Pressemitteilung. Nicht nur, dass die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes „gespickt mit Benachteiligungen für dezentrale Akteure“ ist – ein Entwurf des sogenannten Kleinanlegerschutzgesetzes sorgt für starke Unsicherheit unter den Energiegenossenschaften. Möglich, dass die Aufnahme von Bürgerkapital in Zukunft deutlich erschwert wird. Auch das Kapitalanlagegesetzbuch wird zum Hemmschuh für Energiegenossenschaften, da es manchen Genossenschaften möglicherweise sehr hohe bis kaum zu erfüllende Auflage aufbürdet.
Um den ursprünglichen Gedanken der Energiewende beizubehalten – dass Bürger sie finanzieren, realisieren und von ihr profitieren – ist in der nahen Zukunft ein verstärktes Engagement notwendig. Von den Unternehmern und Genossenschaften, die kleine bis mittlere grüne Kraftwerke betreiben, aber auch von den Bürgern. Ebenfalls notwendig sind Modelle und Plattformen, die eine einfache und vor allem transparente Beteiligung der Bürger an grünen Kraftwerken ermöglicht.
greenXmoney ist der Meinung, eine solche Plattform auf die Beine gestellt zu haben. Bei uns finden grüne Kraftwerke und Geldanleger auf einfache und direkte Art zusammen. Dabei erwerben die Anleger durch Forderungskaufverträge grüne Stromerträge. Ihr Investment kann damit auch in Kilowatt gemessen werden. Dies macht die Anlage nicht nur außergewöhnlich transparent – sondern verdeutlicht auch, welchen Beitrag sie zur Energiewende leistet.