Am 11. und 12.10. fand der jährliche Entrepreneurship Summit der Stiftung Entrepreneurship an der FU Berlin statt. Wie auch schon im letzten Jahr war die Veranstaltung komplett ausverkauft. Der Großteil der Besucher waren Gründungsinteressierte. Das diesjährige Motto: „Discover your potential. Be an Entrepreneur.“
Die Problematik des Social Entrepreneurships
Auf dem Entrepreneurship Summit wurde vor allem die Problematik eines sozialen Unternehmens diskutiert: die Finanzierung und die Suche nach einem nachhaltigen und selbsttragenden Geschäftsmodels. Da Endkunden bzw. Endkonsumenten bei sozialen Unternehmen oft nicht diejenigen sind, die zahlen können, sind andere Einnahmequellen nötig. Oftmals entstehen sogenannte „Hybrid Modelle“ und Einnahmen kommen aus unterschiedlichen Quellen. Dies bedeutet für angehende Sozialunternehmer, dass Geschäftsmodelle nicht so einfach auf eigene Gründungsideen übertragbar sind. So solle man sich erst auf die Idee konzentrieren, darüber reden, Family, Friends und Fools (3F) miteinbeziehen, das Team bilden und sich erst zu allerletzt die Finanzierungsfrage vornehmen.
Aber es gab auch Gutes für Sozialunternehmer zu berichten! So stehe das Impact Investing in Deutschland erst am Anfang und sollte sich in den kommenden 3-4 Jahren weiterhin entwickeln. Auch die Verbreitung und wachsende Bekanntheit von Crowdfunding wurde positiv angesehen. Zudem werden durch Plattformen wie Proboneo und mitMission immer mehr Menschen darauf aufmerksam, dass sie als Einzelperson, aber auch als Unternehmen, mit ihrem Fachwissen Start-Ups und gemeinnützige Organisationen unterstützen können. Mehr noch, man scheint zu erkennen, dass ein Austausch mit Gründern und gemeinnützigen Organisationen die Mitarbeiterzufriedenheit und den Innovationsgeist innerhalb eines Unternehmens fördern kann. Durch diese Bewusstseinsänderung werden „Skilled-Volunteering“ und „Intrapreneurship“ immer beliebter im Personalmanagement.
Was nehmen wir mit vom Entrepreneurship Summit 2014?
Keynotes und Impulse gab es diesmal zu sehr unterschiedlichen Themen. Gründer haben berichtet und es wurde auch live gegründet. Radikale Innovationen, technologische und digitale Entwicklungen wurden vorgestellt. Alle Keynotes wurden bereits in Form einer Video-Playlist auf der Webseite zur Verfügung gestellt. Informationen zu den Speakern und eine Auswahl an Powerpoints sind im Entrepreneurship Campus zu finden.
Prinzipiell wurde klar, dass man eine Gründung als Chance sehen und nutzen sollte, um das zu tun, was einem liegt und Spaß macht. Besonderer Beifall, und am Ende sogar Standing-Ovation, ging an Gunter Pauli für seine Keynote über die sogenannte „Blue Economy“. In seiner Rede zeigte er eindrucksvoll und authentisch, dass vieles undenkbare eben doch machbar ist.
Was nehmen wir also mit vom diesjährigen Entrepreneurship Summit? Umdenken ist angesagt! Wir müssen Mehrwert schaffen, mit dem was wir haben. Wir sollten das Undenkbare anzweifeln. Wir sollten uns an unsere Kindheitsträume zurück erinnern und das Kreative in uns wiederfinden. Wir sollten uns mit Gleichgesinnten austauchen und inspirieren lassen. Aber vor allem sollten wir eins: anfangen!
(Autor: Melanie Akerboom)