Wir haben bereits über Bewussten Konsum: Nachhaltige und faire Kleidung in Deutschland berichtet, jetzt schauen wir auf zwei amerikanische Socialpreneurs, die zeigen, auf welchem Weg man in den USA zu fair produziertem Design gelangt. Enrou verkauft moderne Kleidung, Schmuck und Wohnaccessoires, die sowohl Produzenten als auch Konsumenten glücklich machen.
En route zur fairen Modebranche
Die zwei US-Amerikanerinnen Ann Wang und Jessica Willison gründeten ihren Online-Shop Enrou im Jahr 2014. Mit ihrer Modefirma sind sie en route (französisch für „auf dem Weg“) zu einer fairen Arbeitswelt in der Modeindustrie. In Zusammenarbeit mit lokalen Modefirmen verkauft Enrou Handgemachtes, das in Entwicklungsländern hergestellt wird. Den Produzenten wird ein sicherer Arbeitsplatz garantiert, dem Konsumenten ein transparenter Einkauf und ein zweiteiliges Investment ermöglicht. Man erfährt zum Beispiel, dass durch den Kauf eines Remolacha Rucksackes, 75 Kunsthandwerker der Hiptipico Gemeinde in Guatemala unter würdevollen und fairen Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigung nachgehen können. Gleichzeitig investiert der Käufer in ein Hilfsprogramm, das von den lokalen Enrou Vertriebspartnern unterstützt wird. Im Falle der 300 Einwohner großen Hiptipico Gemeinde wird ein Stipendienprogramm für Kinder gefördert.
The Love Bomb Collection
Wie Enrou das Leben von über 1700 Menschen in 53 Gemeinden verändert hat, kann man über die Hintergrundinformationen zu jedem Produkt erfahren. Sao Tai aus Laos, zum Beispiel, verwendet für ihre Love Bomb Schmuckkollektion Material, das von nicht explodierten Bombenteilen aus dem Vietnamkrieg stammt. Durch die Kooperation mit Enrou kann sich die Laotin eine Lebensgrundlage sichern und zudem die grausamen Spuren der Vergangenheit in vollkommen Neues und Schönes verwandeln.
Die Modeindustrie wird schon seit Langem von den großen Konzernen dominiert, die menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Kauf nimmt, um billige Kleidung produzieren zu lassen. Enrous Geschäftsmodell sollte auch in Deutschland einen Anstoß dafür geben, unser jetziges Konsumverhalten zu überdenken und global für eine gerechtere Modebranche einzutreten.
Autorin: Maria Pinsker
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