Sozialunternehmen helfen Benachteiligten, schützen die Umwelt oder schaffen Bildungszugang – und betreiben damit gleichzeitig ein funktionierendes Geschäftsmodell. Die Krise ist für sie eine besondere Herausforderung: Sie müssen nicht nur Umsätze retten, sondern auch ihre gesellschaftliche Mission.
Bonventure hat sechs Gründer*innen gefragt, wie sie mit der Situation umgehen. Ihr Ideenreichtum beeindruckt. Und obwohl einige Unternehmen aktuell sogar gefragter sind als zuvor, ist die Krise für alle eine Herausforderung. Heute: Company Bike Solutions.
Fahrradnutzung seit Corona stark gestiegen
Das Fahrrad als Verkehrsmittel wird immer wichtiger: Für die Lösung der Klimakrise gilt es sowieso als eine der Kerntechnologien – jetzt beweist es auch in der Virus- Krise seinen Wert. In New York ist der Anteil der Radler*innen nach Beginn der Social-Distancing-Maßnahmen um 52% gestiegen. In Chicago nutzen doppelt so viele Menschen Fahrrad-Sharing-Systeme wie noch Anfang März. In München ist die Nutzung des ÖPNVs um 70-80% zurückgegangen. Viele Städte reagieren und fördern das Radfahren mit spontanen Maßnahmen: In Berlin sind städtische Leihräder aktuell mehrfach am Tag 30 Minuten gratis nutzbar und die Stadt widmet ganze Fahrspuren zu temporären Radwegen um.
Mehr Fahrräder auch nach der Pandemie auf den Straßen
„Wir wissen schon lange, dass es gesünder und umweltfreundlicher ist, mit dem Fahrrad zu fahren, zum Beispiel zur Arbeit. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern deshalb ein Dienstfahrradprogramm an“, so Markus Maus, Geschäftsführer von Company Bike Solutions. „Durch den Rat von Gesundheitsminister Spahn, in der Corona-Krise das Fahrrad statt den öffentlichen Verkehr zu nutzen, steigen jetzt noch mehr Menschen in den Sattel – auch diejenigen, die schon lange nicht mehr geradelt sind.“ „Ist doch alles nur vorübergehend“, könnte man einwenden. Das ist möglich, aber unwahrscheinlich. Denn die Krise bricht mit Gewohnheiten, und das schafft Raum für Neues. „Die Krise bietet die Chance, unsere Zukunft zu gestalten und die Verkehrswende schneller umzusetzen“, so Maus, „Weil man per Fahrrad in der aktuellen Zeit infektionssicher mobil bleiben kann, ändern viele ihre Routine – und werden nach einem Sommer auf dem Fahrrad feststellen, dass sie sich fitter fühlen und der Weg ins Büro sogar Spaß macht.“
Company Bike Solutions für das Dienstfahrrad
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork geht davon aus, dass bis zu einem Drittel derjenigen, die während der Corona- Krise notgedrungen umsteigen, auch danach dem Fahrrad treu bleiben. Das passt zu den Entwicklungen bei Company Bike Solutions: Der Firmenfahrrad- Dienstleister hat in Februar und März ein Plus an Bestellungen verzeichnet. Maus: „Jetzt zahlt sich aus, dass unser Geschäftsmodell digital funktioniert – Fahrrad bestellen, die Formalitäten mit dem Arbeitgeber, Lieferung – das ist alles aus der Ferne machbar.“ Für die Zukunft wird erwartet, dass Bund und Länder als Reaktion auf die Krise noch mehr in die Fahrradinfrastruktur investieren. Für Company Bike Solutions dreht sich das Rad also auf jeden Fall weiter.
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Ein Kommentar
Sehr schöner Blog! Das Fahrrad ist eine großartige Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu vermeiden und soziale Distanz zu wahren. Ein Gewinn für die Menschen und ein Gewinn für die Umwelt. Es ist eine großartige Lösung.