Sozialunternehmen helfen Benachteiligten, schützen die Umwelt oder schaffen Bildungszugang – und betreiben damit gleichzeitig ein funktionierendes Geschäftsmodell. Die Krise ist für sie eine besondere Herausforderung: Sie müssen nicht nur Umsätze retten, sondern auch ihre gesellschaftliche Mission.
Bonventure hat sechs Gründer*innen gefragt, wie sie mit der Situation umgehen. Ihr Ideenreichtum beeindruckt. Und obwohl einige Unternehmen aktuell sogar gefragter sind als zuvor, ist die Krise für alle eine Herausforderung. Heute: AfB-Shop.
AfB öffnet wieder seine Ladentüren
Vergangenen Montag machte der Laden wieder auf: Im AfB-Shop in den Köln-Arkaden verkaufen Menschen mit Behinderung gebrauchte Computer-Hardware. Wegen Corona stand das Geschäft für vier Wochen still – und die Verkäufer*innen? Sie bewegten sich währenddessen weiter als zuvor. Im eigens bereitgestellten Firmenwagen fuhren sie jeden Morgen gemeinsam nach Paderborn, zum dortigen Versand- und Logistikstandort. Ähnlich lief es in den rund 20 weiteren AfB-Filialen in Deutschland und Europa. Nur, dass dort die Wege etwas kürzer sind, denn im Gegensatz zu Köln verfügen die anderen Standorte über angeschlossene Logistikzentren.
Auf Kurzarbeit wird verzichtet
Die AfB gab kurzerhand allen Ladenverkäufer*innen Aufgaben im Online-Versand – ohne zu wissen, wie lange die Schließungen dauern würden. „Wir wollen auf keinen Fall Mitarbeiter*innen mit Behinderung in Kurzarbeit schicken, denn das könnte viele verunsichern“, so AfB-Gründer Paul Cvilak. Da die AfB schon lange einen Online-Shop hat, leidet das Geschäft glücklicherweise bislang nicht unter der Krise. Im Gegenteil stieg die Nachfrage nach gebrauchten Computern in den ersten Wochen dank Home-Office und Home-Schooling sogar an. Über die Wiederöffnung der Ladengeschäfte freuen sich die Verbraucher dennoch, sie schätzen die persönliche Beratung. Und die AfB-Mitarbeiter*innen sind froh, wieder auf die klassische Art Computer zu verkaufen: von Mensch zu Mensch.
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Ein Kommentar
Hallo
Super Sache von der AFB, dass sie ihre Beschäftigten nicht in Kurzarbeit schicken.
Mit freundlichen Grüßen
Taner Tavli