Vor Kurzem ging social-startups.de eine Kooperation mit Enactus der Uni Frankfurt ein. Nun hatten wir die Gelegenheit, mit Anna Wolff, der Mitgründerin, ein Kurzinterview zu führen.
Anna, du bist mit für die Gründung von Enactus Goethe Universität Frankfurt verantwortlich. Erzähl uns doch mal ein bisschen über die Gründung – wie bist du denn auf die Idee gekommen?
Der erste Kontakt kam über meine Schwester, die im Vorstand des Enactus Teams der Uni Mannheim war. Da es an der Goethe Uni noch keine ähnliche Initiative gab, uns das Thema aber sehr interessierte, beschlossen Marius Messerschmied und ich die Gründung in die Hand zu nehmen. Zusammen mit sechs Freunden starteten wir im Juni mit den ersten Treffen hatten kurz darauf die Möglichkeit, beim Landeswettbewerb einen Eindruck vom “Enactus Spirit” zu gewinnen. Das motivierte uns weiter und so schufen wir bis zum Oktober die nötigen Teamstrukturen um auf 30 und später auf 50 Mitglieder zu wachsen.
Kannst du Enactus in ein paar Worten beschreiben?
Im Grunde geht es darum, die Welt durch soziales Unternehmertum im Kleinen zu verbessern. Weltweit engagieren sich über 57.000 Studenten bei Enactus, die es nicht zum Ziel haben, möglichst viele Spenden für einen guten Zweck zu sammeln. Stattdessen finden sie kreative Ansätze, um benachteiligten Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und dadurch eine Perspektive zu bieten. Studenten verschiedener Fachrichtungen beschäftigen sich durch ihr Engagement konstruktiv mit gesellschaftlichen Problemen und blicken über den Tellerrand der Uni hinaus. Dabei werden sie von Mentoren aus der Wirtschaft und der jeweiligen Universität begleitet und sammeln wertvolle Projekterfahrung.
Es ist schwer und anstrengend neben dem Studium noch Zeit in Projekte wie Enactus zu investieren. Hat es sich gelohnt?
Als „schwer und anstrengend“ würde ich das ganz und gar nicht bezeichnen – höchstens als eine kleine Herausforderung an mein Zeitmanagement. Dabei versucht man die Prioritäten richtig zu setzen und das Studium nicht aus den Augen zu verlieren, während man möglichst viel Energie in Enactus stecken möchte. Das ist zwar ein Balanceakt, der jedoch auch enorm viel zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt. Wenn man sich die Begeisterung der Mitglieder und die Entwicklung des letzten Jahres anschaut kann ich aber ohne zu zögern sagen, dass es sich voll und ganz gelohnt hat!
Wie wichtig findest du Nachhaltigkeit und in wie weit berührt dieses Thema Enactus?
Der Nachhaltigkeits-Aspekt bietet das Kernstück eines jeden Projektes. Diese sind darauf fundiert, dass sie soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigen um einen langfristigen Nutzen zu bieten. Wichtig ist es, schon beim Start eines Projektes über die “Exit Strategie” nachzudenken und somit die Tragbarkeit des Projektes zu prüfen. Nachhaltigkeit schaffen wir vorallem dadurch, dass wir die Menschen in unseren Projekten befähigen, sich “selbst zu helfen” und das Projekt später auch ohne uns durchzuführen.
Möchtest du zum Abschluss noch ein paar Worte zu Dir selbst sagen?
Ich war im vergangenen Jahr zusammen mit Marius Messerschmied Teamleiterin vom Enactus Goethe Universität Frankfurt Team, studiere Wirtschaftswissenschaften und verbringe zur Zeit mein fünftes Semester im Ausland. Ich freue mich wahnsinnig auf die Entwicklung unseres jungen Teams und hoffe, dass die viele Energie erhalten bleibt. In Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Bürgern in der Region erhoffen wir uns, die Wahrnehmung gesellschaftlicher Themen und deren Lösungsmöglichkeiten zu fördern – dabei sind Kooperationen wie diese mit Social-Startups sehr viel wert.