Sexspielzeug hat neben dem Namen noch eine andere Gemeinsamkeit mit Kinderspielzeug: Was gesundheitsschädlich ist, wenn es auf Schleimhäute kommt, sollte verbannt werden. Leider ist der Markt für Sexspielzeuge wie Vibratoren oder Dildos bei Weitem nicht so gut überwacht wie der Markt für Kinderspielzeug.
Bekannte Probleme mit Sextoys
Dabei wird schon lange vor den Risiken von Weichmachern in den Produkten gewarnt. Der Spiegel berichtete schon 2011 (!!) über krebserregende Phthalaten in Dildos. Die Grünen wollten die Regierung dazu bringen einzugreifen, bisher ohne Erfolg. Stiftung Ökotest testete 2010 18 Vibratoren und kam u.a. zum Schluss, dass besonders die härteren Modelle aus Holz bedenkenlos verwendet werden können. Außerdem zeigte sich, dass es sich gerade hier nicht lohnt, zu sparen. Billiger ist gefährlicher. So einfach ist das manchmal. (Und ja, das Testurteil „befriedigend“ ist auch bei diesem Test nicht die Bestnote, auch wenn das evtl. widersprüchlich erscheint.) Wer sich mal richtig ärgern will, dem sei übrigens der etwas ältere aber ausführliche Test von Lovetoytest.de an’s Herz gelegt. Fazit: Es ist selten drin, was draufsteht. Viel Etikettenschwindel, viel komplizierte chemische Begriffe, immer wieder das Wort „krebserregend“.
Von 20 Kunststoffen waren gerade mal fünf unbedenklich! Elf werden als bedenklich eingestuft und vier Sexspielzeuge sind giftig – Das ist die traurige Bilanz der Lovetoytest-Kunststoffüberprüfung. Auch wenn gesundheitliche Schädigungen nur bei häufiger Benutzung zu erwarten sind, möchten wir unsere Leser sensibilisieren. Man sollte sich nicht nur vom Preis, den schrillen Farben und den Werbeparolen verleiten lassen, sondern lieber auf unbedenklichere Werkstoffe zurückreifen.
Unbedenklicher Spaß nicht einmal bei den teureren Topprodukten
2012 hat Ökotest mit einem aktualisierten Test nachgelegt. Das Ergebnis ist „eine Schweinerei“. Die Auswahl an schicken Modellen ist groß. Doch man muss genau hinsehen, um ein Modell zu erwischen, das möglichst schadstofffrei für Hochgefühle sorgt. „[…] In allen Modellen wiesen die Labore polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nach. […]“ Auch die ganz besonders edlen Teile fallen durch. Grundsätzlich liest sich der Teil des Tests, bei dem es um Inhaltsstoffe geht, so, dass man das Entsetzen der Tester richtiggehend hören kann.
Was tun? Holz ist die Lösung.
Der erste Schritt zur Lösung scheint trivial: Wenn die Weichmacher das Problem sind, dann greift man zu härteren Werkstoffen. Glas ist ein seit Jahren sehr beliebter Werkstoff, wobei hier selten mit Vibration gearbeitet wird. Apropos Vibration: Natürlich überträgt ein härteres Material die Vibrationen besser (Video), als ein weicher Silikon-Latex-Vibrator.
Ich werde nicht müde, die Vorteile gegenüber den Plastikteilen mit mehr oder weniger unbekannten Materialien zu betonen:
- Die Beschichtung ist vom TÜV nicht nur auf chemische Unbedenklichkeit geprüft, sie hat auch den PH-Wert ihres Einsatzgebietes. So wird maximale gesundheitliche Unbedenklichkeit sichergestellt. Splittern und Brechen ist übrigens dank der Beschichtung unmöglich.
- Das langfaserige Fichtenholz überträgt die Vibration deutlich besser als Plastik, Gummi oder andere Kunststoffe.
- Die Vibration ist weicher und wärmer als Glas – schließlich ist Holz ein beliebter Werkstoff für z.B. Akustik.
- Der stufenlos einstellbare Motor ist simpel und effektiv zu bedienen.
- Die Holzmaserung und die vielen Farben machen die Toys zum schicken Hingucker.
Sorgfalt walten lassen
Egal, ob man nun die Waldmichlsholdi Naturvibratoren kauft oder andere Produkte woanders: Lasst Sorgfalt walten und seid Euch darüber im Klaren, dass rein gesetzlich ziemlich ungesunder Mist in den Sex Toys sein kann. Kauft nichts, bei dem Ihr nicht genau wisst, was drin ist. PS: Das Beitragsbild habe ich ohne Quellenangabe gefunden. Sieht aus wie Titanic oder Spam. Wer weiß, wo es herkommt?
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Noch bevor der Blog von Monagoo geschlossen wurde, konnten wir die tollsten und spannendsten Artikel retten. In unserer Reihe werden wir Euch in regelmäßigen Abständen unsere Errungenschaften präsentieren.