Wir hoffen, ihr hattet alle erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Leider sind Feiertage wie Weihnachten oder Neujahr nicht für alle Menschen von Besinnlichkeit oder schönen Momenten geprägt. Sondern oftmals (auch) von Stress, Angst, Einsamkeit oder anderen psychischen Belastungen. Wenn ihr oder Menschen in eurer Umgebung davon betroffen sein solltet, bieten euch verschiedene Angebote Unterstützung.
Ein offenes Ohr für ältere Menschen
Der Berliner Verein Silbernetz e.V. ist ein Hilfs- und Kontaktangebot für Menschen ab 60 Jahren, das sich gegen die Vereinsamung im Alter einsetzt. Per Telefon stehen die Mitarbeiter:innen seit 2020 täglich von 8:00 bis 22:00 Uhr mit Zuhören, Rat und Trost zur Seite. „Um hier anzurufen, braucht es keine Krise und kein Problem – der Wunsch zu reden genügt“, heißt es auf der Webseite. Das sogenannte Silbertelefon ist kostenfrei, anonym, vertraulich und steht Personen deutschlandweit zur Verfügung.
Ein besonderes Angebot sind auch die Silbernetz-Freund*innen. Hier rufen Ehrenamtliche ein Mal die Woche zu einer bestimmten Zeit für eine Stunde an. Dieser regelmäßige Kontakt mit einer Bezugsperson soll für Vertrauen sorgen und/oder ein erster Schritt aus der Isolation sein. Zudem vermitteln sie bei Wunsch Angebote vor Ort sowie professionelle Hilfsangebote bei Gewalt und Vernachlässigung.
Kostenlose Redezeit in allen Lebenslagen
REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks ist eine online Plattform, bei der ihr euch alles von der Seele reden könnt, was euch belastet. Und das komplett wertfrei und unabhängig von Thema, Herkunft, Hintergrund, Identität, Sexualität, Religion oder politischen Ansichten. Auf der Internetseite virtualsupporttalks.de findet ihr eine Auflistung teilnehmender Coaches mit einer kurzen Beschreibung. Scannt einfach die Profile und schaut, wer euch sympathisch ist und gut zu eurem Anliegen passt.
Im Zuge der Corona-Pandemie und der damit oftmals einhergehenden Überforderung und Isolation gründeten im März 2020 vier praktizierenden Coach:innen in Hamburg diese gemeinnützige, gesellschaftsorientierte Initiative. REDEZEIT FÜR DICH ging auf Instagram mit dem #virtualsupporttalks viral – und binnen kurzer Zeit hatten sich mehr als 150 geschulte Coaches, Therapierende und Mental Health Expert:innen angeschlossen, die über verschiedene Kanäle ihre Unterstützung zusagten. Kostenlos. Mittlerweile beteiligen sich über 350 ehrenamtliche Zuhörer:innen.
Chatberatung für jüngere Menschen
Ebenfalls im Zuge der Pandemie wurde im Mai 2020 der krisenchat gegründet. Dieser richtet sich speziell an junge Menschen bis 25 Jahre. Per Chat können Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 24/7 direkt Kontakt zu professionellen Berater:innen aufnehmen. Gechattet wird über WhatsApp oder SMS.
Insgesamt besteht das Team aus über 350 Ehrenamtlichen aus den Bereichen Psychologie, Psychotherapie oder Sozialpädagogik, die vor ihrem Einsatz bei krisenchat ein zusätzliches Trainingsprogramm durchlaufen und spezielle Handlungsleitfäden an die Hand bekommen. Mit ihrer „Oase“ bietet krisenchat außerdem einen digitalen Safespace, der zu verschiedene Themen informiert und inspiriert.
Warum per Chat? Weil es vielen Menschen einfacher fällt über bestimmte Themen zu schrieben, als darüber zu sprechen. Gerade, wenn es um (noch immer) stigmatisierte Themen wie psychische Probleme geht. Weil die Unterstützung lautlos und diskret ist und damit von überall aus erfolgen kann. Und weil es für diese Altersgruppe einfach zeitgemäß ist.
Weitere Unterstützung
Auch der Verein Nummer gegen Kummer e.V. bietet ein kostenloses Telefonangebot. Hier können Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Erziehende anrufen, und sich zu großen und kleinen Problemen austauschen. Das Projekt „Pausentaste – Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe.“ richtet sich beispielsweise direkt an Kinder und Jugendliche, die sich um ihre Familie kümmern und bietet Beratung per Telefon, E-Mail oder Peer to Peer.
Bei Einsamkeit und Sorgen steht auch die Telefonseelsorge zur Verfügung. Diese gibt es per Telefon, Chat oder Mail. Außerdem gibt es oft vor Ort verschiedene Unterstützungsangebote – beispielsweise von der Caritas, kirchlichen Verbänden oder der Stadt.
Sharing is Caring
Da viele ältere Menschen kein Social Media nutzen und viele andere keinen Zugang zum Internet haben, informiert euer Umfeld gerne von diesen Angeboten und verbreitet das Wissen um diese Unterstützungsmöglichkeiten.
Ihr kennt noch mehr Angebote? Dann schreibt sie uns in die Kommentare!