Mit Strom Geld verdienen – für Menschen in Gegenden, die vom Stromnetz ausgeschlossen sind, hat sich eine neue Geschäftsmöglichkeit aufgetan. Als Betreiber eines Solarkiosk bieten sie ihrer Community Elektrizität an. Und sorgen so für geladene Handys, kühl gehaltene Medikamente, Zugang zum Internet oder für die Übertragung eines Fußballspiels. Das alles ermöglicht durch saubere Energie.
Zugang zu Energie
Gemeinsam mit dem Architekturbüro Graft entwickelte der Anwalt Andreas Spiess die Idee des Solarkiosks, einem energieautonomen Kiosk mit Solarzellen auf dem Dach. Das Ziel: vom Stromnetz ausgeschlossene Gemeinschaften einen Zugang zu Energie zu ermöglichen. Seit der Gründung des Berliner Sozialunternehmens Solarkiosk ist einiges passiert: vor drei Jahren wurde die Eröffnung des ersten Solarkiosks in Äthiopien gefeiert. Mittlerweile stehen 45 Solarkioske in ländlichen Gebieten in 10 Ländern, 7 davon in Afrika. Weitere sollen folgen. Wurde der erste Prototyp noch gänzlich in Deutschland gefertigt, stammen mittlerweile Bauteile auch aus lokaler Produktion.
Mehr als nur Strom
Bis ein Solarkiosk steht, dauert es nur ein bis zwei Tage: die modularen Bauteile werden ins Dorf transportiert und dort aufgebaut. Die Kioskbetreiber werden vom Sozialunternehmen zusammen mit Partnern vor Ort ausgewählt und in wirtschaftlichem und technischem Wissen geschult. Dann gilt es für die Kioskbetreiber, Geschäft zu machen.
Neben Dienstleistungen, die durch Solarstrom ermöglicht werden wie beispielsweise das Laden von Handys, Drucken oder Zugang zu Internet verkaufen sie Solarprodukte sowie Produkte für den alltäglichen Gebrauch. Bis zu 5 Arbeitsplätze konnten bislang pro Kiosk geschaffen werden. Die Profitorientierung ist dabei für die Gründer ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
So wird der Solarkiosk zu einem neuen Marktplatz, der mit Hilfe von Strom für positiven Impact in vielen Bereichen sorgt. Wo vorher Kerosinlampen benutzt wurden, bringen Solarlampen Licht ins Dunkle. Außerdem schafft der Solarkiosk Zugang zu Information, fördert Entrepreneuership und umweltbewusstes Handeln.
Bereits mehrfach sowohl für Design als auch Nachhaltigkeit ausgezeichnet wird der Solarkiosk sicherlich einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Off-Grid-Communities, die bislang rund 16% der Weltbevölkerung ausmachen, der Vergangenheit angehören werden.