Viele junge Mädchen und Frauen unserer Welt können sich kaum vorstellen, dass die Menstruation ein Hinderungsgrund sein könnte, um in die Schule oder auf die Uni zu gehen. Doch in einigen Ländern dieser Erde können sich die Mädchen keine Tampons und Binden leisten und bleiben aus Scham zu Hause. Sie brechen aus Frust die komplette Schule ab und erhalten keine Bildung mehr. Die Gründerinnen von Ruby Cup (www.ruby-cup.com) entwickelten daher eine Idee und helfen jungen Frauen in Kenia.
Begonnen hat alles für die Gründerinnen Maxie Matthiessen, Julie Welgaard Kjaer und Veronica D´Souza im Jahr 2005 an der Universität in Dänemark. Gemeinsam wollten sie die Welt ein kleines Stück verbessern. Sie entschieden sich nach dem Motto: „Uns geht es nur gut, wenn es auch anderen gut geht“ zu handeln. Von ihrer Schwester erfuhr Maxie Matthiessen von sogenannten Menstruationstassen. Diese halten für zehn Jahre, sind gesundheitlich unbedenklich und sauber. Es entsteht kein Müll und nachgekauft werden müssen sie auch nicht. So können die Mädchen völlig unbekümmert die Grundschule und Universität besuchen. Bisher griffen die Mädchen stattdessen auf krankheitserregende Varianten wie Papier, Rinde, Stofflumpen, Matratzenreste oder sogar Schlamm zurück.
Die Gründerinnen von Ruby Cup fingen an Sponsoren zu sammeln und die Menstruationstassen weiterzuentwickeln. 2011 gingen sie dann den mutigsten Schritt und zogen nach Nairobi. Der Firmensitz ist jetzt in Kenia. Für die Kenianerinnen entwickelten sie ihren „Ruby Cup“ in einer modernen Variante mit Bildungsmaterial in der Verpackung. Doch das Verkaufen an die armen Mädchen funktionierte nicht so wie geplant. Auch der „Ruby Cup“ war noch zu teuer. Also entwickelten sie die Idee, den „Ruby Cup“ über das Internet zu vermarkten. Für jeden, der verkauft wird, wird ein weiterer an Mädchen in Kenia gespendet.
Ein zusätzlicher Teil ihrer Arbeit vor Ort ist es, den jungen Frauen zu erklären, dass die Menstruation keine Krankheit, sondern das Natürlichste der Welt ist. Denn für viele ist das leider immer noch ein völliges Tabuthema. Ihre Dankbarkeit drücken die Mädchen in zahlreichen Briefen, wie zum Beispiel diesem aus: „Bevor ich Ruby Cup benutzt habe, habe ich Stofflappen benutzt oder manchmal auch Binden. (…) Vorher musste ich meine Freunde oder meine Mama fragen, ob sie Geld (für Binden) haben. Wenn meine Mama kein Geld hatte, habe ich meist Lumpen genommen und bin zuhause geblieben, weil ich mich schämte zur Schule zu gehen. (…) Ich liebe Ruby Cup von ganzem Herzen, weil er mir so sehr hilft. Ich bin ja nicht einmal mehr zur Schule gegangen, weil ich fürchtete, dass meine Freunde merken, dass ich meine Periode habe und mich geniert habe.“ (aus einem Brief von Valentina Otiendo, 13 Jahre alt, August 2012)