17.10.2012 – Das junge Unternehmen Rubies In the Rubble (www.rubiesintherubble.com) beweist wieder einmal, dass der soziale Gedanke und ein profitables Geschäftsmodell miteinander vereinbar sind.
Weltweit werden jährlich mehrere Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen und das obwohl diese Lebensmittel noch genießbar sind. In der Wegwerfgesellschaft, in der wir heute leben, werden Lebensmittel nicht mehr so sehr geschätzt, weshalb sie oft in der Tonne landen. Es ist häufig der Fall, dass wir einfach zu viele Lebensmittel kaufen und diese nicht vollständig aufbrauchen können, bevor sie schlecht werden. Zudem werfen viele Lebensmittelgeschäfte Obst und Gemüse einfach weg, weil es nicht (mehr) appetitlich aussieht.
Rubies In The Rubble verwertet aussortiertes Obst und Gemüse
Die 27-jährige Jenny Dawson aus dem Vereinigten Königreich wollte diese Tatsache nicht mehr aus den Augen lassen und gründete Rubies In The Rubble (wörtlich übersetzt: Rubine im Schotter), um der Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen. Für die Gründung von Rubies In The Rubble kündigte Jenny Dawson ihren gutbezahlten Job im Fondsmanagement. Sie wollte unbedingt etwas machen, woran sie zu 100% glaubte.
Das Konzept von Rubies In The Rubble ist einfach zu verstehen: Jenny Dawson erhält übriggebliebenes bzw. aussortiertes, aber dennoch genießbares Obst und Gemüse, das sonst von Lebensmittelgeschäften weggeworfen würde und macht Soßen (Chutneys) sowie Marmelade daraus. Ihr Ziel ist es, das leckerste Chutney sowie die fruchtigste Marmelade auf die netteste Art und Weise anzubieten und gleichzeitig zur Lösung wesentlicher Probleme unserer Gesellschaft beizutragen. Zum einen soll die Lebensmittelverschwendung reduziert werden und zum anderen möchte Jenny Dawson Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt schwer zu vermitteln sind, eine Anstellung bieten.
Am Anfang ihrer Unternehmensgründung verkaufte Jenny Dawson ihre Produkte auf dem Wochenmarkt. Nach und nach gewann Rubies In The Rubble an Bekanntheit und Produkte dieser Marke finden sich bereits in einigen Lebensmittelgeschäften Londons wieder.
Jenny Dawson ist gerade dabei, das Konzept von Rubies In The Rubble zu erweitern. So ist eine Suppenküche in der Nähe eines Obst- und Gemüsegroßhändlers in London geplant, wo Lebensmittel, die keine Käufer (mehr) finden und kurz vor der Entsorgung stehen, in Gerichten verwertet werden können. Jenny‘s Traum ist es, dass ihre Suppenküchen in ganz Großbritannien zu finden sind.
Zunächst hatte Jenny vor, eine Charity-Organisation oder eine NGO zu gründen. Sie zweifelte jedoch daran, ob solche Organisationen wirklich dazu in der Lage sind, gesellschaftliche Probleme zu lösen. Sie kam am Ende zum Entschluss, dass ein sozialorientierter Unternehmer mehr für die Gesellschaft leisten kann und traf die Entscheidung, ein Social Enterprise zu gründen.
Gefunden bei: The Guardian
3 Kommentare
Ja das stimmt, leider wird immer wieder viel zu viel weggeworfen und das hier finde ich einfach eine geniale Idee. Toll :-)
Hallo Anton,
Super Artikel und klasse Geschichte. Heutzutage ist es das Problem unserer Konsumgesellschaft das so viele Lebensmittel weggeschmissen werden und auf der anderen Seite der Welt Menschen verhungern. Ein Beispiel ist jeder Supermarkt wo es z.B. nicht eine einzige krumme Gurke gibt alle müssen gleich aussehen tun sie das nicht kommen diese nicht ins Sortiment oder fliegen weg. Auch in Deutschland leben viele Menschen an der Armutsgrenze es gibt aber auch welche die unsere Verschwendung nicht länger hinnehmen wollen und das berühmte Containern immer mehr praktiziert wird. Ich als Koch habe es noch gelernt, aus jedem Lebensmittel etwas zu machen doch die Welt und die Menschen darin ändern sich insbesondere das Konsumverhalten. Ich wünsche mir mehr so Menschen die auf solche Missstände aufmerksam machen und mit solchen leckeren Beispielen vorangehen. Ich habe da noch was gefunden was dich evtl. auch interessieren könnte, auch jemand aus England kauft abgelaufene Lebensmittel auf und verkauft diese wieder sehr billig und das verrückte dran ist es läuft. Warum na ja als erstes gibt es Leute die in England nicht viel Geld haben und zum anderen sie es nicht hinnehmen wollen das so viel weg geschissen wird. Und nicht alle Lebensmittel sind nach Ablauf sofort kaputt ausgenommen Frischeprodukte wie Fleisch oder Milchprodukte.
Liebe Grüße Marcel
Hallo Marcel,
vielen Dank für dein Feedback. Ich finde es auch sehr wichtig, dass es Menschen gibt, die mit gutem Beispiel voran gehen. Eigentlich schade, dass es in Deutschland noch nicht viele Startups gibt, die sich mit der Lebensmittelverschwendung beschäftigen. Foodsharing aus Deutschland hat sich z.B. diesem Kampf verschrieben. Demnächst wird es von mir einen Artikel darüber geben.