Berlin bis 2030 klimaneutral machen, politisches Vorbild sein und irgendwann vielleicht die Welt retten? Nichts weniger sind die Ziele der neu gegründeten Partei radikal:klima, die sich aus der Volksinitiative „Klimanotstand Berlin“, der Fridays for Future Bewegung und Extinction Rebellion gründete.
Am 09. August 2020 feierte radikal:klima Parteigründung. Davor und danach ist viel passiert. Katrin Häuser ist Mitglied der ersten Stunde und verfolgte nicht nur die Entwicklung bis zur Partei mit, sondern verantwortet nun auch die Arbeitsgemeinschaft „AG Inhalte“. Was sind aber die Themen der Ein-Ziel-Partei und wie sehen ihre Zukunftspläne aus?
Das 1,5 Grad Ziel
„United in Science“ heißt der u.a. von den Vereinten Nationen herausgegebene Bericht, in dem ganz besonders auf die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad eingegangen wird. „Dass wir die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens als unser Ziel definieren, war schon seit dem ersten Treffen im Januar klar“, erzählt Katrin. Hinter diesem einen Ziel verbirgt sich dann aber ein großes Programm auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen. „Es gibt kaum Bereiche die nicht vom Klima tangiert werden und ebenso wenig Themen, die keinerlei Einfluss darauf haben“, so Katrin. Zwar machen sie sich als Berliner Landespartei aktuell nur auf lokaler Ebene Gedanken, aber „auch auf die nicht unmittelbar zum Klima in Bezug stehenden Themen werden wir Antworten finden und uns entsprechend aufstellen!“.
Wie geht radikal:klima vor?
Beim Gründungsparteitag kamen mehr als 50 Menschen zusammen, mittlerweile aktiv in ihrem „digitalen Office“ sind mehr als 110 Personen. Das Herz der Partei schlägt nicht nur für ihr Klima-Ziel, sondern auch für ihre Mitglieder*innen. Nicht umsonst nennt die Partei ihr Gründungsteam, mittlerweile gewählter Vorstand, „Herzteam“. „Wir wachsen stark und brauchen ein Team, das unsere Fragen klärt und den Organismus zusammenhält, ganz ohne Hierarchie“, erzählt Katrin. Um den Vorstand arbeiten mittlerweile zahlreiche AGs, die sich mit unterschiedlichen Fragen beschäftigen und derzeit stark am weiteren Wachstum und Programm arbeiten. Für die kommende Zeit haben sich alle vermehrten Aktivismus und die Mitglieder*innen-Akquise auf die Liste geschrieben. Darüber hinaus arbeiten sie am Klimaplan und starteten kürzlich eine Crowdfunding-Kampagne dazu. Auch hier gilt „United in science“ und für die Recherche werden nicht nur Unterstützer*innen, sondern auch monetäre Mittel gesucht.
Braucht es noch eine Partei?
„Ja! Und wir sind aktuell nur in Berlin aktiv!“ sagt Katrin deutlich. Radikal:klima hat ihren Ursprung in verschiedenen Initiativen und Organisationen und ruft dort zum weiteren Aktivismus auf. Darüber hinaus „muss das Thema aber nun politisch werden“ und das an möglichst allen Fronten. Die Partei ist gut vernetzt, hat im gesamten Gründungsprozess viel gelernt und gibt ihr Wissen gerne an andere Grüner*innen weiter. “Die größte Herausforderung ist unser eigener Anspruch vor dem Hintergrund der vielen Aufgaben die zu erledigen sind”, sagt Katrin, “und die schaffen wir nur gemeinsam!”. Sie betont noch einmal, dass Mitglieder “nicht direkt eine AG leiten müssen! Dabei sein, vielleicht mit einem guten Kontakt unterstützen, reicht schon aus und hilft uns sehr. Dafür braucht es auch nicht viel Ahnung von Politik!”.
Mitmachen!
Angebote der jungen Partei gibt es zahlreich. Neben Schnupperabenden, den Intros, bieten sie auch den direkten Einstieg in Aktivismus. Über die Webseite und sozialen Medien bist Du schnell vernetzt! Heute um 18:30 Uhr gibt es auch beim nächsten „Netzwerktreffen Nachhaltigkeit“ die Möglichkeit, die junge Partei kennenzulernen. Gemeinsam mit Extinction Rebellion, Fridays for Future und Project Together berichten sie über Veränderung. Du bekommst spannende Einblicke in den WirvsVirus-Hackathon und erfährst, wie Du mit einer einzelne Stimme gesellschaftlichen Wandel schaffst. Nicht nur privat, sondern auch für Dein Projekt kannst Du vieles mitnehmen und Deine Fragen stellen. Kostenfrei!
Autor: Lukas Marzi
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