Nach der letzten großen Homeparty hat keiner wirklich Lust aufzuräumen. Am Schlimmsten sind die ganzen Pfandflaschen, die sich nach und nach in einer Ecke zusammensammeln und für die noch einmal zum nächsten Laden gefahren werden muss. Besonders ärgerlich ist es dann, wenn der Laden nicht alle Flaschen annimmt. Pfandgeben soll dieses Problem schnell lösen.
Ein ähnliches Problem hatte der Kommunikationsdesign-Student Jonas Kakoschke in seiner WG zu Silvester. Zum Spaß sagte er zu seinen Freunden, es wäre doch lustig, wenn die Flaschen denjenigen zukommen, die sowieso draußen sammeln gehen müssen. Ein halbes Jahr später im Juli 2011 ging die Seite Pfandgeben.de dann schon, mit der Unterstützung von Mareike Geiling und Richard Metzler, online.
Simples Konzept für Pfandgeber
Die Seite ist simpel gehalten, damit jeder intuitiv weiß, wie er mit der Seite umgehen muss. Auf der Startseite kann der Pfandgeber direkt seine Gegend filtern und erhält dann Handynummern von Pfandsammlern, die sich auf der Seite registriert haben. Die Listen der Pfandsammler bilden sich dabei immer nach dem Random-Prinzip, also zufällig, damit nicht immer dieselbe Nummer ganz oben steht, da Leute dazu neigen, die erste Nummer zu wählen. Danach kann der Pfandgeber den Pfandnehmer auf der Seite bewerten.
Auch für Pfandnehmer einfache Handhabung
Für Pfandnehmer ist es mindestens genauso leicht wie für die Pfandgeber. Wer registrierter Pfandnehmer werden will, muss lediglich eine SMS mit seinem Spitznamen an die auf der Seite angegebene Handynummer senden. Kosten fallen dabei bei Pfandgeben nicht an. Der Nutzer zahlt lediglich die SMS. Innerhalb von zwei Tagen erscheint dann die Nummer des neuen Pfandnehmers in der Liste der angegeben Stadt mit Stadtviertel. Will der Pfandnehmer nicht länger ein Pfandnehmer sein, kann er wieder eine SMS schreiben und innerhalb von zwei Tagen ist die Handynummer von der Seite wieder gelöscht.
Doch nicht jeder besitzt ein Handy. Deswegen bittet Pfandgeben um Spenden von alten Handys und alten Handykarten. Auch bittet Pfandgeben darum, dass sich wirklich nur die als Pfandnehmer registrieren, die das Sammeln wirklich nötig haben. Pfandgeber müssen sich nicht registrieren. Nach der Erfahrung der Gründer von Pfandgeben haben aber die meisten Sammler Handys, da es weniger Obdachlose sind, sondern eher HARTZ-4 Empfänger oder Rentner. Und wenn der Nutzer sich trotzdem anmeldet, obwohl er das Geld nicht nötig hat, dann sollte er es wie Moritz machen: „Durch das Sammeln habe ich in den vergangenen vier Jahren 750 Euro verdient. Das Geld landet auf einem separaten Konto und wird für einen guten Zweck gespendet“.
Als Ziel hat sich Kakoschke gesetzt, dass jeder, der daran denkt, seine Pfandflaschen denen zu geben, die es wirklich brauchen, dabei gleichzeitig auch an Pfandgeben denkt.
4 Kommentare
Klingt spannend!
Doch wie finanziert sich das Projekt?
So eine Seite kann doch jeder auf seinen Webspace betreiben. Da gibt es doch fast nichts zu finanzieren?
Lieber Tom,
Wie Herr Senfmeister bereits mitgeteilt hat, finanziert sich laut Jonas Kakoschke das Projekt von selbst.
„[…]was sich eigentlich selbst finanziert, da es keine Finanzierung braucht[…]“ sagt er in einem anderen Video.
Dies kannst Du hier ab ca. der 3. Minute verfolgen: https://www.youtube.com/watch?v=I7CJEnmEpz4
Liebe Grüße
Worauf Studenten kommen können! Die Idee ist wirklich gut um im bestehendem System helfen zu können. Hätte man längst drauf kommen können. Schade ist nur, dass dies überhaupt nötig ist.