Social Entrepreneurship beschreibt ein Phänomen, das sozialen Problemen mit unternehmerischen Ansätzen begegnet. Trotz dessen steigender Bedeutung in den letzten 25 Jahren ist wenig darüber bekannt, was die Persönlichkeit des Social Entrepreneur als Initiator eines positiven gesellschaftlichen Wandels auszeichnet. Eine wissenschaftliche Arbeit befasst sich empirisch mit genau ebendieser Frage.
Fünf Faktoren zur Beschreibung der Persönlichkeit
Dazu wurden in einer qualitativen Studie Persönlichkeitseigenschaften von fünf Social Entrepreneuren identifiziert und anhand des Fünf-Faktoren-Modells (FFM) dargestellt. Das FFM ist das wohl gängigste Instrument zur Beschreibung der Persönlichkeit. Wie der Name schon sagt, werden dabei fünf Dimensionen (Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus) genutzt, um Aussagen über die Persönlichkeit zu machen. Entrepreneure im klassischen Sinne sind vor allem offen für neue Erfahrungen und gewissenhaft. Sie sind also neugieriger und arbeiten effektiver als der Durchschnitt. Auch Extraversion, also wie gesellig eine Person ist, ist bei Entrepreneuren stärker ausgeprägt.
Der Social Entrepreneur ist mehr unternehmerisch als sozial
In der Abschlussarbeit konnten für Social Entrepreneure nachgewiesen werden, dass sie eine hohe Ausprägung der Faktoren Gewissenhaftigkeit und Extraversion besitzen. Das ist vor allem interessant, da diese zwei Dimensionen auch für die „klassischen“ Entrepreneure nachgewiesen wurden. Kurz: Auch der Social Entrepreneur denkt unternehmerisch! Und wie „social“ ist er oder sie nun, der Social Entrepreneur? In den Worten des FFM gesprochen, würde eine hohe Ausprägung in der Dimension Verträglichkeit für eine besonders soziale Persönlichkeit sprechen. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen jedoch, dass Social Entrepreneure nicht mehr oder weniger sozial sind, als andere Menschen.
Ein erster Schritt zur Beschreibung der Persönlichkeit
Jedoch beruhen die Ergebnisse auf der Wahl eines qualitativen Forschungsansatzes. Aufgrund der kleinen Stichprobe von fünf Personen sind die Ergebnisse daher nicht repräsentativ. Was die Persönlichkeit des Social Entrepreneur auszeichnet, was ihn oder sie antreibt, das müssen weitere Studien in der Zukunft zeigen. Gerade quantitative Arbeiten können hier Licht ins Dunkel bringen.
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Ein Kommentar
Offenheit für Erfahrungen ist wichtig!