05.02.2018 – Das BioTech-Startup Ooho Water mit Sitz in London entwickelt Wasserflasche zum Essen.
Laut der deutschen Umwelthilfe werden allein in Deutschland stündlich 2 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Die Herstellung von Plastikflaschen verschlingt jährlich 665.000 Tonnen Rohöl. Mit dieser Menge könnten eine halbe Million Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden. Laut Erfinder García González würden weltweit gerade einmal 20% der Plastikflaschen recycelt. Ein großer Teil Plastikmüll gelangt ins Meer und bedroht so das Ökosystem und das Leben von Meerestieren.
Trinken ohne Verpackung
Unter dem Motto „We make packaging disappear“ (Wir lassen Verpackungsmaterial verschwinden), bietet ein Erfinderteam aus London um die beiden Gründer Rodrigo García González und Pierre-Yves Paslier eine Lösung, um den Plastikabfall bei der lebensnotwendigen Wasserzufuhr nicht nur zu minimieren, sondern gar gänzlich zu umgehen: Ooho Water. Innen H2O, außen eine flexible, rissfeste Membran – so sieht die handliche Wasserkugel aus. Die Membran basiert auf Seealgen, einem nachwachsenden Rohstoff, eine Idee der Molekularküche.
Die Vorteile von Ooho Water
Die Wasserkugel besteht zu 100% aus Pflanzen und Meeresalgen, ist innerhalb von 4-6 Wochen biologisch abbaubar – genau wie ein Stück Obst. Ooho Water ist essbar, kann aromatisiert und gefärbt werden und frisch (Haltbarkeit von einigen Tagen). Darüberhinaus verbraucht die kleine Kugel in der Produktion fünfmal weniger CO₂ als PET-Flaschen. Kurz gesagt, der Umweltbilanz zufolge ist Ooho Water billiger als Plastik.
Skipping Rocks Lab – kluge Köpfer hinter Ooho
Das Skipping Rocks Lab ist Teil des vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT) gegründeten Programms Climate KIC Start-up Acceleration, dessen wissenschaftliches Team am Imperial College angesiedelt ist.
Das Start-up hat sich das Material der Membran urheberrechtlich schützen lassen. Dieses ist tatsächlich billiger als Plastik und kann jede Flüssigkeit einschließen, zum Beispiel Wasser, Softdrinks, Spirituosen und Kosmetika. Vielleicht sieht man Ooho Water bald nicht nur gefüllt mit Wasser auf Festivals und Marathonläufen, sondern im Make-up Koffer und beim Zuprosten an der Bar.
(Autorin: Hannah Redders)