social-startups.de hatte vor einigen Tagen die Möglichkeit, ein Interview mit Gianina Caviezel, der Gründerin von oikos consulting zu führen. oikos consulting ist eine studentische Unternehmensberatung der Universität St. Gallen mit Fokus auf nachhaltige Unternehmen und Social Startups. Im Interview spricht Gianina unter anderem über Ihre Motivation und den typischen Berateralltag eines oikos Consultants.
Hallo Gianina, was genau ist oikos consulting?
oikos consulting ist ein studentisches Projekt vom Verein oikos der Universität St. Gallen und berät nachhaltige Start-ups und KMUs in wirtschaftlichen Belangen. Vielversprechende und innovative Ideen mit Mehrwert für die Gesellschaft und/oder die Umwelt werden durch eine kundenorientierte Beratung im Rahmen eines Projektes unterstützt. Die Studierenden arbeiten in Projektteams und unterstützen Unternehmen dabei, ihren Markteintritt vorzubereiten, nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten, Unternehmensprozesse zu optimieren oder das Unternehmen im Markt zu positionieren. Eine klassische Consulting Dienstleistung für nachhaltige Unternehmen.
Wie viele Consultants machen schon mit und wie sieht die Organisation eures Projektes aus?
Inzwischen arbeiten rund 50 Studierende aktiv im Team. Sie kommen aus sämtlichen Studienrichtungen und aus allen Semestern der Universität St. Gallen. Die Studierenden arbeiten in Projektteams von vier bis fünf Studierenden, wobei die Projekte durch einen Projektleiter geführt und einen Coach unterstützt werden. In diesen Teams arbeiten die Studenten während eines Semesters an einem Kundenprojekt.
Das Core Team kümmert sich um die Vermarktung von oikos consulting, das Recruiting neuer Mitglieder, die Schulung durch unsere Mentoren, die Akquisition neuer Kundenprojekte und die Planung von Team Events.
Was hat dich dazu bewegt, oikos consulting zu gründen?
Einer der Beweggründe das Projekt oikos consulting zu gründen, ist die Verbindung von Nachhaltigkeit und Consulting. oikos consulting macht keine typische Nachhaltigkeitsberatung sondern berät nachhaltige Ideen in klassischen wirtschaftlichen Belangen. Andererseits ermöglicht es die Idee von oikos consulting, den Studierenden der Universität St. Gallen bereits während dem Studium Praxiserfahrung durch die Kundenprojekte zu erlangen. Zudem werden die Mitglieder für die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit in der Wirtschaft sensibilisiert.
Welche kleinen oder großen Erfolge konntet ihr schon verzeichnen?
Die Idee von oikos consulting stieß auf großes Interesse sowohl bei den Kunden als auch bei den Studierenden. Dadurch konnten wir innerhalb kürzester Zeit auf eine stabile Anzahl aktiver Mitglieder wachsen und innerhalb drei Semester 19 Projekte erfolgreich abschließen.
Es ist sehr schön zu sehen, wie sich die Mitglieder für unsere gemeinsame Idee von oikos consulting engagieren und so viel Zeit in das Projekt und ihre Kundenaufträge investieren. Nur Dank diesem, so wertvollen, Engagement jedes einzelnen ist dieser Erfolg überhaupt möglich.
Kannst du uns einen kleinen Einblick in den Projektalltag eines oikos Consultants geben?
Jedes oikos consulting Mitglied arbeitet ein bis zwei Tage pro Woche für ihre Kundenprojekte. Alle Projekte starten jeweils mit einem Kick-off Workshop, wo sich Kunden und Berater kennenlernen, den Auftrag sowie den Zeitplan besprechen und die verschiedenen Meilensteine definieren. Die Beratung verläuft anschließend stets sehr interaktiv. Das heißt, das Team arbeitet mehrheitlich gemeinsam am Projekt und hat wöchentlichen Kontakt zum Kunden. Mittels Workshops werden die erarbeiteten Ergebnisse mit dem Kunden im Detail besprochen und am Ende des Semesters in Form einer Präsentation an den Kunden übergeben.
Diversität in den Teams ist dabei von großer Wichtigkeit. Durch den Mix von Studierenden aus unterschiedlichen Studienrichtungen und mit verschiedenen Erfahrungen können die Mitglieder viel voneinander lernen und so einen möglichst großen Projektbeitrag leisten. Das Ziel ist es, alle Studierenden individuell zu fördern und auch zu fordern.
Was sind typische Probleme, an denen eure Consultants arbeiten?
oikos consulting bietet vier verschiedene Leistungsbereiche an: Marketingkonzepte, Markteintrittsstrategien, Prozessoptimierungen und Business Plan Unterstützung. Innerhalb dieser Themenfelder gibt es zahlreiche Möglichkeiten auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Projekte zu definieren und so während der Projektphase einen möglichst wertvollen Beitrag für unsere Kunden zu leisten.
Wie sieht der typische „Kunde“ aus? Wer lässt sich von euch beraten?
Wir haben sehr unterschiedliche Kunden, von Early-Start-ups bis zu etablierten KMUs. Von der Versicherungsbranche, über erneuerbare Energien bis hin zur Modebranche arbeiten wir mit Kunden in sehr unterschiedlichen Bereichen. Was unsere Kunden verbindet, ist der nachhaltige Gedanke, den sie in ihr Unternehmen oder mittels ihrer Geschäftsidee in die Wirtschaft integrieren möchten.
Was sind die Pläne von oikos consulting für die Zukunft?
oikos consulting wurde vor 1.5 Jahren gegründet und ist somit selber noch ein Start-up. Es stehen immer wieder strategische Themen an, wo wir uns entscheiden müssen, welchen Weg wir gehen möchten. Längerfristig wollen wir oikos consulting erfolgreich im Beratungsmarkt etablieren und für unsere Kunden qualitativ hochwertige Arbeit leisten, die für sie einen Mehrwert generiert. Zudem möchten wir weiter wachsen, um den vielen Bewerbungsanfragen der Studierenden gerecht zu werden und mehr Studenten die Möglichkeit geben, ebenfalls bei oikos consulting mitzuwirken.
Vielen Dank für dieses tolle Interview! social-startups.de wünscht euch noch weiterhin viel Erfolg!
Gianina Caviezel absolvierte an der Universität St. Gallen ihr Bachelor- und Masterstudium und arbeitet seit 3.5 Jahren im Strategie Consulting bei PwC. Im Frühjahr wird sie mit ihrem Doktoratsstudium an der Universität St. Gallen im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement beginnen. Vor knapp zwei Jahren, im Mai 2012, gründete sie oikos consulting aus der Überzeugung, dass sich Nachhaltigkeit und Consulting ideal verbinden lassen.