Es war das Jahr 2010, als Mitgründer Chase Adam auf die Idee für Watsi kam. Er fuhr damals mit einem Reisebus durch ein kleines Dorf namens Watsi in Costa Rica. Während der Fahrt bemerkte er eine Frau, die einen roten Ordner in ihrer Hand hielt und zu allen Passagieren sprach. Zunächst dachte Chase, dass die Frau etwas verkaufen wollte und schenkte ihr deshalb keine Aufmerksamkeit.
Als sie auf ihn zukam, sah er, dass sie ein Foto bei sich trug. Dieses Foto zeigte einen kleinen Jungen mit einem in Jod getränkten riesigen Schnitt über die gesamte Brustbreite. Er begriff, dass dieser Junge ihr Sohn war und die Frau versuchte, Geld für die medizinische Behandlung ihres Sohnes einzusammeln. In diesem Moment begriff Chase Adam, dass Armut kein Faktor sein sollte, der über Leben oder Tod entscheidet. Natürlich spendete Chase Adams einen Betrag und gründete kurze Zeit später die Community Watsi, in welcher Menschen geholfen werden kann, die sonst keine Möglichkeit haben, an das für eine Behandlung benötigte Kapital zu kommen.
Watsi ist eine Crowdfunding-Plattform für Menschen, die sich in gesundheitlicher Not befinden
Für seine Idee nutzt Chase Adams das sogenannte Crowdfunding-Prinzip. Das Prinzip von Crowdfunding besteht darin, dass möglichst viele Menschen einen kleinen finanziellen Beitrag leisten, um ihre Lieblingsprojekte zu unterstützen. Von der Finanzierung einer Newcomer Band, damit diese ihre erste Platte herausbringt bis hin zur Finanzierung eines innovativen Startups kann man den verschiedensten Vorhaben finanziell unter die Arme greifen. Crowdfunding ist ein noch relativ junger Trend. Trotzdem existieren bereits viele Plattformen im World Wide Web, mit deren Hilfe Projekte aller Art finanziert werden können.
Doch abgesehen von den kreativen Köpfen, die Hilfe brauchen, gibt es auch Menschen, für welche finanzielle Unterstützung über Leben oder Tod entscheiden kann. Überall auf der Welt sterben Menschen, weil sie an einer Krankheit leiden, es sich aber nicht leisten können, zum Arzt zu gehen. Die neue Crowdfunding-Plattform Watsi setzt genau an diesem Punkt ein. Watsi ermöglicht es der breiten Masse, sich mit einem kleinen Betrag finanziell an der medizinischen Behandlung von Menschen in armen Regionen zu beteiligen. Dabei versteht sich Watsi nicht nur als innovative Plattform, sondern als Community.
Auf der Website von Watsi können sich Interessenten unterschiedliche Profile von behandlungsbedürftigen Menschen ansehen und sich so für ein oder mehrere Patienten entscheiden. Schon mit der minimalen Spendensumme in Höhe von 5 US-Dollar kann man sich anschließend an der Behandlung beteiligen. Findet die Behandlung tatsächlich statt, so wird man über das Resultat dieser benachrichtigt. Crowdfunding-Plattformen zur Unterstützung von bedürftigen Menschen wird es in Zukunft wohl häufiger geben. Es ist sehr erfreulich, dass das Social Web auch bei jungen Social Entrepreneurs angekommen ist. Gefunden bei: springwise.com