21.09.2012 – Probleme, Probleme, Probleme und nichts als Probleme. Die Welt hat ständig mit diversen Problemen zu kämpfen – egal ob groß oder klein. Und wo bleiben nun die Lösungen für Probleme, die uns eigentlich alle in gewisser Hinsicht berühren?
„Kein Problem“, sagen Anton Exner, Benjamin Facius und Ole Golombek, die die Plattform solvish.com in Hamburg gegründet haben. Mit solvish.com bieten die drei Gründer eine Plattform, welche es jedem möglich macht, auf lokale und globale Probleme aufmerksam zu machen.
Nach einer kurzen Registrierung auf der Plattform kann jeder Nutzer Probleme einstellen oder Lösungen für bereits eingestellte Probleme posten. Jedes Problem erhält eine eigene Profilseite, auf welcher eine ausführliche Beschreibung zu finden ist. Außerdem wird das Problem auf einer integrierten Karte lokalisiert und angezeigt.
Die auf solvish.com eingestellten Probleme sind sehr vielfältig. Von der Entsorgung von Altreifen und der Pflege verwitterter Verkehrsinseln bis hin zum Problem, wie der Hunger in Westafrika bekämpft werden kann, ist alles dabei.
Nachdem das Problem auf der Plattform eingereicht worden ist, kann jeder registrierte Nutzer Lösungen vorschlagen. Zusätzlich kann man Problemen nach dem Twitter-Prinzip folgen und wird so über Neuigkeiten zum gefolgten Problem informiert. Durch eingebaute Social-Media-Share-Buttons lassen sich Probleme auch in sozialen Netzwerken bewerben.
Löst jemand ein Problem, so wird er oder sie mit sogenannten „Kudos“ belohnt. Kudos sind virtuelle Belohnungspunkte und die Zahl der erhaltenen Kudos hängt mit der Zahl der Follower für ein konkretes Problem zusammen. Je mehr Follower ein Problem hat, desto mehr Kudos erhält dann die Person, die das Problem gelöst hat. Ob ein Problem durch einen Vorschlag gelöst wurde, entscheidet der Nutzer, der das Problem eingestellt hat.
Lobenswert an dieser Idee ist vor allem der Aspekt, dass die Macht der Crowd genutzt wird, um auf Probleme aufmerksam zu machen und Probleme gemeinsam angegangen werden können. Auf der Plattform finden somit auch kleinere lokale Probleme ihren Platz, die sonst eher im Verborgenen bleiben würden. Auch der Einsatz eines Belohnungssystems ist sicherlich keine schlechte Idee, um für die Lösung eines Problems einen Anreiz zu bieten.
Grundsätzlich stellt solvish.com ein interessantes Startup mit einem vielversprechenden Ansatz dar. Fraglich bleibt jedoch, wie groß das Interesse an der Lösung von den dort gebotenen Problemen in der Bevölkerung ist. Ein mangelndes Interesse könnte unserer Meinung nach durch ein besseres Anreizsystem aus dem Wege geräumt werden. So wäre es denkbar, dass solvish.com Kooperationen mit anderen Unternehmen eingeht. Die eingesammelten Kudos sollten dann in reale Prämien (wie z.B. Einkaufsgutscheine, Kinogutscheine usw.) eingetauscht werden.
Bis jetzt steckt hinter solvish.com auch noch kein kommerzielles Geschäftsmodell. Jedoch arbeiten die Gründer daran, solvish.com zu kommerzialisieren. Nach Angaben der Gründer müsse das Geschäftsmodell auch mit der Unternehmensphilosophie harmonieren. Aus diesem Grund soll erst einmal nichts überstürzt werden.
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