Der Verein KICKFAIR hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen dabei zu helfen ihre Potenziale zu entfalten und neue Perspektiven zu entwickeln. Das Besondere: KICKFAIR nutzt das Fußballspiel als Instrument, um chancenschwachen und benachteiligten Kindern und Jugendlichen wichtige Kompetenzen zu vermitteln, die sie stärken und selbstbewusst in die Zukunft blicken lassen.
Engagement gegen Chancenungleichheiten und für Zukunftsperspektiven
Bildungschancen sind in Deutschland immer noch stark mit der sozialen Herkunft verknüpft. Viele Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Familien sind im deutschen Bildungssystem von strukturellen Benachteiligungen betroffen. Dies führt nicht selten zu Frustration, Minderwertigkeitsgefühlen und einem problematischen Sozialverhalten. Und schließlich zu schlechten Bildungserfolgen und prekären Zukunftsaussichten.
Zum Glück gibt es Initiativen, die diesem Zustand etwas entgegen setzen wollen. Eine dieser Initiativen ist KICKFAIR. Der gemeinnützige Verein, der Büros in Stuttgart, München, Berlin, Dresden und Hamburg hat, fördert die Entwicklung von chancenschwachen und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Dazu greift er auf die Freude am Fußballspiel als Vehikel zurück.
Bundesweit arbeitet KICKFAIR mit über 70 Schulen und Jugendeinrichtungen zusammen. Gemeinsam werden jeweils zugeschnittene Fußballprojekte entwickelt. Bei den Projekten geht es allerdings nicht nur ums Kicken. Das inszenierte Spiel und dessen Organisation werden vielmehr als Möglichkeiten für zahlreiche Lernerfahrungen genutzt. Diese sollen zu einem gestärkten Selbstbewusstsein und zu einer positiven Entwicklung führen.
Mit KICKFAIR spielend lernen und Potenziale entfalten
KICKFAIR wurde im Jahr 2007 gegründet. Primär wird der Verein staatlich und durch Stiftungsgelder finanziert. Die Arbeit von KICKFAIR fußt auf einem ganzheitlichen Bildungskonzept, das auf neurobiologischen Erkenntnissen basiert. Den Rahmen, um das KICKFAIR-Bildungskonzept in den Schulen und Jugendeinrichtungen zu verankern, bilden Fußballprojekte, wie beispielsweise Turniere, offene Spieletreffs, Pausenliegen oder Wahlpflichtfächer, die von den KICKFAIR-Mitarbeiter*innen initiiert und begleitet werden.
Beim Fußballspielen lernen die Kinder und Jugendlichen u.a. die Bedeutung von Fairness, Toleranz und das Arbeiten im Team kennen. Verstärkt wird diese Lernerfahrung durch die speziellen KICKFAIR-Spielbedingungen. So wird bei KICKFAIR-Fußballspielen stets in gemischten Teams gespielt. Zudem werden vor jedem Spiel die Regeln untereinander ausgehandelt. Es gibt keine Schiedsrichter*innen, doch die Einhaltung der Regeln wird nach dem Spiel rekapituliert. Fairness wird genauso in Punkte umgemünzt wie geschossene Tore.
Ältere Schüler*innen agieren als Mediator*innen und unterstützen die jüngeren bei der Verhandlung von Regeln und der Vergabe von Punkten. Sie nehmen eine Vorbildfunktion ein und lernen verantwortungsvolles Handeln. Die Jugendlichen sind es auch, die dazu angehalten werden, die Fußballspiele und -projekte weitestgehend selbstständig zu planen und durchzuführen. Dadurch sammeln sie wertvolle Selbstwirksamkeitserfahrungen. Sie können unabhängig von schulischen Leistungen zeigen, dass sie etwas bewirken können. So haben sie die Möglichkeit, sich vor Lehrkräften und Betreuer*innen in einem neuen Licht zu präsentieren.
Wenn sie Spaß an der Sache haben, können sie sich zu Mentor*innen weiterbilden und über ihren Standort hinaus KICKFAIR bei überregionalen oder sogar internationalen Veranstaltungen unterstützen. Schritt für Schritt wachsen sie auf diese Weise in immer komplexere Aufgabenfelder hinein und werden zu aktiven Problemlösern, die etwas auf die Beine stellen können. Dies führt bei vielen zu einer veränderten Selbstwahrnehmung und macht ihnen deutlich, dass sie auch im Leben etwas erreichen können.
Ein Verein mit Vision und Wirkung
Bei KICKFAIR geht es somit um viel mehr als ums bloße Kicken. Es geht darum, jungen Menschen, die schlechtere Startbedingungen haben, Räume zu geben, in denen ihnen etwas zugetraut wird und sie Wertschätzung erfahren. Und es geht darum, sie darin zu unterstützen, jene Kompetenzen und Fähigkeiten zu erlangen, die sie brauchen, um einen positiven Lebensentwurf zu entwickeln.
Dass dies funktioniert, zeigen neben regelmäßigen Evaluationen und Wirkungsmessungen auch die Vielzahl der Auszeichnungen, die KICKFAIR über die Jahre erhalten hat. Und nicht zuletzt beweisen die vielen positiven Entwicklungsverläufe der Teilnehmer*innen, dass KICKFAIR bedeutende Arbeit leistet, die nicht nur den jungen Menschen selbst, sondern letztlich auch der Gesellschaft dient.