Doppel-Erfolg für das Food-Save-Startup Querfeld: Nachdem Querfeld in der ersten Finanzierungsrunde 500.000 Euro erhalten hat, räumt das Startup nun auch bei Berlins Soziale Unternehmen ab.
Das Sozialunternehmen Querfeld hat es sich zur Aufgabe gemacht, krummes Bio-Obst und -Gemüse direkt von Landwirt:innen zu retten. Bis zu 30 % einer Obst- und Gemüse-Ernte werden aussortiert, weil die Produkte nicht den ästhetischen Vorstellungen des Handels entsprechen. Querfeld beliefert bereits seit 2015 Großküchen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Um trotz pandemiebedingter Schließungen weiter Lebensmittel retten zu können, hat das Unternehmen 2020 damit begonnen, Privatpersonen über Abholstationen und mithilfe von klimaschonender Zustellung per Lastenrad zu beliefern.
Durch die neue Finanzierung soll das B2C-Geschäft in alle größeren deutschen Städte gebracht und skaliert werden. Privatkund:innen in fünf deutschen Großstädten können bereits jetzt die geretteten Lebensmittel per Lastenfahrrad nach Hause geliefert bekommen. Und das nahezu verpackungsfrei.
“Unsere Vision ist es, eine faire und nachhaltige Lebensmittelversorgung für alle zu schaffen. Der erste Schritt dahin ist, bisher verschwendete Lebensmittel so nachhaltig und preisgünstig wie möglich zu den Menschen zu bringen.”, freut sich Frederic Goldkorn, Geschäftsführer.
Der Investor 4L Vision
Investor ist die 4L Vision GmbH. Das Single Family Office des Karlsruher Unternehmers Ralph Suikat und befasst sich seit der Gründung 2016 ausschließlich mit Impact Investing, um wirkungsvoll, messbar und nachweisbar in ökologische, gesellschaftliche und soziale Projekte zu investieren. Die 4L Vision ist Kern der 4L Impact Family als wirkungsorientiertes unternehmerisches Netzwerk mit sozialem, gesellschaftlichem und ökologischem Impact, zu der mehr als 20 Beteiligungen und Partnerunternehmen gehören.
“Wir freuen uns, Querfeld bei der weiteren Entwicklung begleiten zu dürfen. Mit Frederic Goldkorn haben wir einen äußerst aktiven und bestens vernetzten Partner gefunden, der mit seinem Team den Lebensmittelmarkt neu denkt”, so Alexander Raquet, Commercial Officer 4L Vision
Mit dem gesammelten Kapital will Querfeld weiter expandieren und zukünftig noch mehr Lebensmittel retten. Geschäftsführer Frederic Goldkorn freut sich auf die nächsten Schritte und die Zusammenarbeit mit den neuen Gesellschaftern „Besonders wichtig war uns bei der Auswahl der Kapitalgeber, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen, die gleichen Ziele und Werte verfolgen und in einen engen Austausch zur weiteren Entwicklung des Unternehmens kommen.”
Querfeld räumt ab
Querfeld räumte nicht nur auf Investorenseite ab – auch bei der Preisverleihung „Berlins Soziale Unternehmen“ im Impact Hub Berlin belegte das Startup den ersten Platz in der Kategorie Planet. Mit seinem Konzept überzeugte Querfeld die fünfköpfige Jury. Damit konnte das Food Save Start-Up die beiden Mitnominierten „Acker“ (Platz 2) und „Ecosia“ (Platz 3) hinter sich lassen. Von insgesamt 300 Nominierungen wurden neun Finalist:innen in den Kategorien Mensch, Planet und Transformation geehrt.
Gemeinsames Projekt
Dass es an diesem Tag allerdings keine Verlierer gab, wurde bei der Preisvergabe deutlich.
So verkündete Querfeld Geschäftsführer Frederic Goldkorn: „Es gibt hier keinen Platz 1, keinen Platz 2, keinen Platz 3. Deswegen haben wir im Vorfeld gesagt, wir möchten gerne den Preis teilen, möchten gerne ein gemeinsames Projekt, eventuell an einer Berliner Schule machen und dafür das Preisgeld verwenden.“
Dafür haben die drei sozialen Unternehmen nun insgesamt 13.000€ zur Verfügung. 10.000€ Preisgeld für den ersten Platz und 3.000€ für den zweiten Platz. Mit dem Preisgeld würdigt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Kooperation mit Impact Hub Berlin erstmals Soziale Unternehmen. Überreicht wurde der Preis von Staatssekretär Michael Biel.