Unter Aupairs verstehen wir normalerweise junge Leute, die gegen Verpflegung, Unterkunft und Taschengeld eine Gastfamilie im In- oder Ausland unterstützen und im Gegenzug Sprache und Kultur des Gastlandes kennenlernen. Doch nach dem Motto »Jetzt oder nie« starten heute auch Frauen jenseits der 50 noch einmal ins ganz große Abenteuer. Über die Agentur Granny Aupair (www.granny-aupair.com) vermittelt die Hamburgerin Michaela Hansen Frauen in alle Welt – ob als Oma auf Zeit in einer Gastfamilie in Indien, Frankreich, Südafrika oder Amerika oder als freiwillige Helferin in einem sozialen Projekt.
Auf der Internetseite www.granny-aupair.com können sowohl ältere Frauen als auch Gastfamilien ein Profil erstellen und Kontakt zueinander aufnehmen. Die einzigen Kosten, die entstehen, ist ein Mitgliedsbeitrag für die Zeit, in der man nach einer Granny oder nach einer Familie sucht. Die Grannys übernehmen in ihren Gastfamilien „klassische“ Aupair-Aufgaben: Sie kümmern sich um den Nachwuchs, kochen nach der Schule, helfen bei den Hausaufgaben oder im Haushalt. Die Gastgeber übernehmen dafür die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Kosten für einen Sprachkurs und zahlen eventuell ein Taschengeld – die Bedingungen werden direkt zwischen den Beteiligten ausgehandelt.
Über 500 Grannys schickte die 54-Jährige bereits in Gastfamilien oder soziale Hilfsprojekte rund um den Globus. In ihrem Buch Als Granny Aupair in die Welt, das Michaela Hansen 2013 zusammen mit der Journalistin und Buchautorin Eva Goris schrieb, können Leser den Grannys auf alle Kontinente folgen, Psychologen und Trendforscher äußern sich zum Thema „Altern“ und ein Ratgeber mit Ansprechpartnern und Adressen bietet Orientierung. Die Geschichten beweisen: Auch die dritte Lebenshälfte hat ihre Reize.
Michaela Hansen hat an der Universität Hamburg Soziologie und Kriminologie studiert, arbeitete für PR-Agenturen und als selbstständige PR-Beraterin und gründete 2010 Granny Aupair. „Ich dachte an meinen eigenen unerfüllten Traum vom Leben im Ausland und an die verpassten Chancen.“ Das Projekt wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass „Granny Aupair“ noch internationaler wird: „Ich träume davon, dass wir nicht nur Grannys aus Deutschland ins Ausland vermitteln, sondern Seniorinnen aus aller Welt.“
(Autorin: Stefanie Engelbrecht)
2 Kommentare
Grannny-Projekt ist wirklich tolle Idee.
Es ist ein junges Konzept, welches die reife Frau zwischen 45 und 70 als Ersatzoma und die Gastfamilie innerhalb Europa zusammenbringen soll.
Wass interessant ist, dass die Männer (Opas)unerwünscht sind. Im Gegensatz zum Aupair-Programm an welchem Mädchen wie auch Jungen teilnehmen können, gibt es das Granny-Konzept nur für Frauen.
Es ist nicht bekannt, dass jemals ein Au Pair Opa vermittelt wurde und die Au Pair Agenturen kümmern sich bis dato auch nur um die Vermittlung von reiferen Frauen.
Ich finde das eine super Idee! Als ich im Aupair Jahr war (2013) habe ich auch eine Granny Aupair kennen gelernt und ihre Energie war total ansteckend, noch dazu hatte sie immer super Tipps für uns „jung-Aupairs“. Es gibt übrigens noch andere Möglichkeiten, sich als Granny Aupair zu bewerben, über Aupair-Online Foren (aupair-world, aupair-village etc.) hatte es die gemacht, die ich getroffen hatte. Machen mittlerweile eh fast alle aupairs, weil’s viel billiger (gratis) ist!