Der Online-Händler Fairmondo, der eine faire Alternative zu marktherrschenden Playern der Branche bieten will, wagt nun auch den Schritt ins Ausland. Bereits hier stellten wir das Unternehmen kurz vor. Basierend auf dem Prinzip der Genossenschaft 2.0 soll auch dieser Schritt anders als bei multinationalen Konzernen gestaltet werden.
Auf Fairmondo kann generell jede Art von Artikeln angeboten werden. Fair gehandelte, nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte werden dabei durch verschiedene Maßnahmen (z.B. reduzierte Gebühren für Anbieter) gefördert. Organisiert als Genossenschaft, richtet sich die Unternehmenspolitik des Online-Händlers nicht nach Wachstum und Gewinnmaximierung, sondern nach den Interessen aller Beteiligten sowie nach der Gesellschaft und Umwelt.
Internationalisierung
Um eine wirkliche Alternative zu globalen Playern zu schaffen, ist die Internationalisierung ein zentraler Teil des Konzeptes und ein nahe liegender nächster Schritt. Dafür soll die Plattform als eine „multinationale Genossenschaft“ strukturiert werden. Sie funktioniert als eine Art Zusammenschluss von lokalen, jeweils autonomen Genossenschaften, die sich im Eigentum der Nutzer*innen und Mitarbeiter*innen im jeweiligen Land befinden. Nicht die Zentrale besitzt die lokalen Teile, sondern andersherum, die lokalen Genossenschaften besitzen gemeinsam die Zentrale. Dabei verpflichten sich die lokalen Genossenschaften zu konsequenter Transparenz. Fairmondo UK hat bereits die geschlossene Beta-Phase gestartet, in der sich erste Nutzer*innen registrieren können. Der Launch ist für den Herbst dieses Jahres geplant.
Alternatives Wirtschaften
Bewegungen wie die Sharing Economy oder die Gemeinwohl-Ökonomie finden immer mehr Anhänger und das Jahr 2012 wurde durch die UN als das internationale Jahr der Genossenschaften erklärt. Damit wird deutlich, dass alternative Wirtschaftsmodelle an Bedeutung gewinnen. Zentrale Gemeinsamkeiten aller Konzepte sind demokratische Entscheidungsprozesse und Schaffung von Mehrwert durch soziale Innovationen. Wenn Fairmondo nach erfolgreichem Markteintritt in England tatsächlich eine kontinentübergreifende Genossenschaft anstrebt, entsteht ein beinahe pilotartiger Charakter einer genossenschaftlichen Struktur. Es wird sich zeigen, inwiefern der Online-Händler dieser Herausforderung gewachsen ist und als Vorreiter für neuartige Kooperationsformen bezeichnet werden kann.
(Autor: Carmen de Petro)
Ein Kommentar
Schöner Artikle, aber eine Anmerkung seierlaubt:
> Sharing Economy oder die Gemeinwohl-Ökonomie
Diese beiden Konzepte so in einen Topf zu werden finde ich echt übel: Das eine ist mit Uber und Airbnb eine sehr nagtivier, destruktiver Trend.
Die Gemeinwohl-Ökonomie dagegen ist eine wirklich positiver, zukunftsträchtiger, wertschätzender Ansatz!
lg
Joachim