Mal eben stressfrei lieben Freunden eine Freude machen? Diese soll gleichzeitig individuell und geschmackvoll sein?! Das Sozialunternehmen FairMail bietet in zwei Webshops Grußkarten an, die sich vom Durchschnitt abheben. Denn die Motive stammen von Jugendlichen aus der Dritten Welt. Und FairMail beteiligt diese an den Verkaufsgewinnen und coacht sie. Und auf der Homepage ist dies alles transparent gemacht, wofür FairMail nun auch den Transparency Prize 2015 gewann.
Transparenter Internetauftritt
FairMail gewann den ersten Preis für das soziale Unternehmen mit der transparentesten Internetseite über ihren sozialen Einfluss. Während der Award-Zeremonie in Den Haag am 30. September übergab der Präsident der Jury, Herr Herman Wijffels, den Scheck über 10.000 Euro an die FairMail-Gründer Peter und Janneke. Der Preis ist eine Initiative von Price Waterhouse Coopers um Sozialuternehmen zu animieren, transparent über ihren sozialen Einfluss zu kommunizieren.
PWC untersuchte die Internetseiten von 60 soziale Unternehmen und beurteilte diese anhand Kriterien, wie die Kommunikation ihr Geschäftsmodell, ihren sozialen Einfluss, die involvierten Risiken und die Darstellung der Geschichte des Social Business. Am Ende wurde FairMail aus den drei Finalisten als Gewinner durch eine unabhängige Jury gewählt. Das Preisgeld wird verwendet, um in eine mobile Version von FairMails Website zu investieren, sowie um die notwendigen neuen Kunden an internationalen Handelsmessen teilnehmen zu können.
Mit Bildern Bildung schaffen
Die Jugendlichen haben Freude am Fotografieren und verdienen sich über die Gewinnbeteiligung bei FairMail Geld, das sie für ganz praktische Zwecke einsetzen. Da wird in die Wasserpumpe investiert, um nicht mehr vom örtlichen Brunnen Wasser für die ganze Familie zu holen. Oder sie unterstützen mit dem verdienten Geld ihre Eltern beim Bau eines Hauses.
Die Jugendlichen investieren aber auch in ihre eigene Bildung. So sparen einige für ihre weitere Ausbildung. Manche sind so gut in ihrem Fach des Fotografierens wie auch in der Schule, dass sie Stipendien für ein Studium erhalten. Die Fairmail-Jugendlichen erhalten durch FairMail zudem kostenlos eine Fotografieausbildung. Dies leisten Freiwillige. Weitere Infos zu den Möglichkeiten, ehrenamtlich tätig zu werden, gibt es hier.
Mit FairMail hübsche Karten nach Hause bestellen…
Die versandfertigen, fairen Grußkarten können in dem Fairmail-Webshop bestellt werden. Zu vielen Anlässen hat FairMail bestimmt das perfekte Motiv auf seiner Webseite. Und wenn es mal keine Karte sein soll, dann können die Fotos auch als Leinwand, Fotobuch oder als digitale Datei bestellt werden. Die Fotos können nach Kategorie (zum Beispiel Geburtstag, Spirituelles oder Schwangerschaft) oder nach dem Fotografen gefiltert werden.
…oder den Full Service nutzen
FairMail bietet darüber hinaus eine Online-Sammlung von 40 fairen Postkarten auf der Greetz.nl-Homepage. Diese Karten kann der Käufer online personifizieren, beschriften und adressieren. Die ausgewählten Motive der Postkarten können mit eigenen Texten und persönlichen Grüßen an die Liebsten erweitert werden. Fotos können vom eigenen Computer hochgeladen und in die Karte integriert werden. Musikstücke aus einem kleinen Fundus von Greetz runden die individuelle Karte ab. Musik macht die Karte allerdings deutlich teurer.
Greetz kümmert sich danach um das Drucken und das Senden der Grußkarte. Ohne großen Aufwand, dafür aber sehr persönlich landet so die Karte vom eigenen Rechner aus pünktlich im Postkasten der guten Freundin am anderen Ende Deutschlands. Dieses tolle Angebot hält leider einen Wermutstropfen bereit: die Homepage und mancher Grußkartentext sind in niederländischer Sprache gehalten.
50 Prozent des Gewinns an den Fotografen
Die Motive der Grußkarten entstammen aus Peru, Indien und Marokko, von wo aus Jugendliche jeden einzelnen Monat etwa 5.000 Motive einreichen, aus denen die besten 200 als Auswahl auf die Homepage von FairMail gestellt werden. Daher wächst die Auswahl immer weiter und umfasst mittlerweile über 9.000 Fotos. Die Jugendlichen werden an den Gewinnen, die ihre Fotomotive abwerfen, zu 50 Prozent beteiligt. Darüber hinaus erhalten Sie Coachings und Führung durch Co-Manager. Das Alter der Jugendlichen entspricht den Kriterien der WFTO Fairer Handel in Bezug auf Kinderarbeit die von FairMail eingehalten werden.
Die Sozialunternehmerin Janneke Smeulders steckt sich für das beginnende, neue Jahr Ziele. „Nach einer Phase der Expansion, haben wir jetzt die Zeit, uns auf die Qualität statt Quantität zu fokussieren. Zusätzliche persönliche Coachings den Jugendlichen zu bieten, mehr persönliche Beratung für die Co-Manager zu geben und mehr Zeit für die Produktentwicklung, sowie für die Suche nach neuen Märkten und Vertriebskanälen zu haben. Letzteres ist dringend erforderlich um sicherzustellen, dass alle der 55 ehemaligen und aktuellen FairMail-Fotografen die Ausbildung finanzieren können, die sie benötigen, um ihre Träume zu verwirklichen.“