Viele denken bei Indien als erstes an die Slums, an verwaiste Kinder, an Dreck und an Elend. Es gibt viele Organisationen, die sich dieser Probleme angenommen haben. So im Verbund mit einheimischen Partnern auch der in Brandenburg und Berlin aktive Verein Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit (GSE), in dem Thomas Berger seit fast 20 Jahren aktiv, mittlerweile sogar Vorsitzender ist.
Studenten und Schüler sind mit dabei
Bereits seit 1995 geht Thomas auf den Indienreisen mit, anfangs als Berichterstatter, seit 2000 auch als Organisator. Alle vier Jahre haben sie anfangs solch eine Reise auf die Beine stellen können. Unter den Mitstreitern befinden sich unter anderem Schüler und Studenten der Region. Während der anfangs knapp sechs-, inzwischen in der Regel dreiwöchigen Reisen laufen die Teams mehrere Stationen und setzen dort verschiedene Projekte um. So haben sie besonders in Vijayawada viel Hilfsarbeit leisten können. „Am meisten berührt hat mich immer wieder unser Projekt mit dem Straßenkinderhilfsverein SKCV in Vijayawada, mit dem wir in dieser Stadt auch die engste Verbindung haben“, erzählt Thomas. „Dort haben wir mit einer Gruppe eine Schule im Jungendorf neu aufgebaut, in anderen Jahren einen Teil des Schulgebäudes im Mädchenzentrum gemeinsam mit den Kindern renoviert und den Speisesaal im Jungendorf neu gemalert“.
Nächste Reise steht kurz bevor
Das Format der Bildungs- und Begegnungsreisen mit praktischem Arbeitseinsatz hat sich so gut entwickelt und die Nachfrage ist so groß, dass die Reisen mittlerweile mindestens alle zwei Jahre stattfinden. Schon diese Woche tritt abermals eine Gruppe die Abreise nach Indien an. Auf ihrer Liste stehen dieses Mal vier Stationen: Hyderabad, Vijayawada, wo sie die Hälfte ihrer Reise verbringen werden, Sircilla als ländliche Station und zum Abschluss für eine halbe Woche nach Mumbai. Und auch ihr dreiwöchiges Programm ist wieder vollgepackt mit guten Taten. Unter anderem sind sie wieder im bei den Kindern von SKCV in Vijayawada unterwegs. „Es ist eine große Herausforderung, alles, was man unterbringen will, auch in nur drei Wochen programmtechnisch unterzubringen. Man muss immer wieder überlegen, was nimmt man rein und auf was müssen wir verzichten“, erzählt Thomas weiter.
Auch ihr könnt helfen
Aus diesem Grund laufen aktuell neben den Einsätzen, die sie direkt vor Ort vornehmen, drei verschiedene Crowdfunding-Kampagnen. Bei dem ersten Projekt handelt es sich um einen Handarbeitskurs, der Nähmaschinen braucht, um die Armut zu bekämpfen und Lebensbedingungen zu verbessern. Dieser Kurs wird vom langjährigen Partnerverein RLM in Sircilla organisiert. Weitere Infos dazu gibt es hier. Auch das nächste Projekt für das Kinderzentrum geht von diesem Partnerverein aus. Dieses wurde in einem Slum in Hyderabad aufgezogen und braucht noch Unterstützung beim Auf-bringen der Personalkosten. Den Kindern dort bietet das Kinderzentrum eine erste Anlaufstelle. Sie werden hier auf die Schule vorbereitet und ihnen wird ein hygienischer Umgang gezeigt, um die Gesundheitsrisiken zu minimieren. Bei dem dritten Projekt handelt es sich um Leselampen für Kinder, deren Häuser und oft ganze Heimatorte noch nicht ans Stromnetz angeschlossen sind und welche deshalb bisher mit gefährlichen, teuren Kerosinlampen als Lichtquelle lernen müssen. Dieses Projekt läuft gewissermaßen quer zu den anderen Hilfsmaßnahmen – für Kinder und Familien, deren konkreter Bedarf über die Partnervereine signalisiert wird.
Kein Cent ist verloren
Alle Spenden fließen in die jeweiligen Projekte und auch über das Reisedatum hinaus können Spenden eingezahlt werden. Alles, was nicht rechtzeitig zum Mitnehmen bei dieser Reise eintrifft, wird zwischendurch an die lokalen Partner überwiesen oder bei nächster Gelegenheit direkt übergeben.