Seit zwei Jahren schallt es an deutschen Supermarktkassen „Aufrunden bitte!“. Dass das neue Spendenkonzept von „Deutschland rundet auf“ Anklang findet, zeigt sich in über 44 Millionen Aufrundungen und in der über 2,1 Millionen Euro hohen Spendensumme.
Gründer Christian Vater kann zufrieden sein: Seit Gründung der Kampagne „Deutschland rundet auf“ im März 2012 hört man immer häufiger die beinahe schon geflügelten Worte „Aufrunden bitte!“, mit denen bis zu 10 Cent Spenden je Einkauf getätigt werden können und die sozialbenachteiligten Kindern in Deutschland zugutekommen.
Jeden Tag eine gute Tat
Spenden erzeugt gute Gefühle und macht glücklich. Dennoch gehört Deutschland eher zu den spendenfaulen Ländern und insbesondere unter jungen Menschen ist Spenden eher nicht verbreitet. Um dem entgegen zu wirken, entwickelte Christian die Idee des Spendens via Aufrunden beim Einkaufen – und das mit Erfolg! Warum das Konzept so gut ankommt, lässt sich einfach erklären: Es bedarf nur zweier Wörter, die an einer Kasse gesagt werden müssen. Ferner erspart man sich aufwendiges Recherchieren zu konkreten Organisationen und die Beträge pro Einkauf und Person sind so gering, dass sie auch gerne von finanziell schlechter gestellten Menschen getätigt werden.
Der gute Zweck in der Kritik
Doch nicht nur positiv wird das Konzept aufgefasst. Immer wieder steht „Deutschland rundet auf“ in der Kritik, Großunternehmen wie Kik Greenwashing zu ermöglichen und deren Image aufzubessern: Denn Spendenbeiträge durch „Deutschland rundet auf“ verhindern keineswegs die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Textilfabriken von Kik und co. Auch ist fraglich, welche Auswirkungen die Kampagne auf das Einkaufverhalten der Kunden selbst hat: Werden Billigeinkäufe im Discounter durch Spendenbeiträge unter 10 Cent moralisch für den Einkäufer gerechtfertigt?
Trotz dieser Kritikpunkte hat „Deutschland rundet auf“ die Bundesrepublik was Spenden angeht ordentlich aufgerüttelt und dabei alle Achtung verdient.
(Autorin: Annika Knöpfle)