Schon seit dem 4. Mai nimmt Deutschland dieses Jahr unserem Planeten Ressourcen, die dieser nicht mehr innerhalb des restlichen Jahres nachproduzieren kann. Damit bräuchten die Deutschen knapp drei Planeten, um ihren Lebensstil so fortführen zu können.
Dass das nicht funktionieren kann, liegt auf der Hand. Es ist daher dringend an der Zeit, sich genau anzusehen, an welchen Stellschrauben alle drehen können, um ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Dazu gehört es auch, althergebrachte Essgewohnheiten zu hinterfragen, und neue Wege zu gehen. Mehr Gemüse, mehr Getreide und weniger Fleisch sind das Mittel der Wahl – auch beim Hund. Ein Blick auf die Zahlen lohnt sich.
Stellschraube Essverhalten
Laut einer amerikanischen Studie (Okin, 2017, PlosOne), sind Hunde und Katzen in den USA für bis zu 30 Prozent der durch die Fleischproduktion verursachten Umweltbelastungen verantwortlich. Das ist insofern relevant, als die Fleischproduktion einer der größten Faktoren, die den Klimawandel negativ beeinflussen, ist: Die Welternährungsorganisation FAO hat bereits 2006 in einer Studie darauf hingewiesen, dass die globale Nutztierhaltung etwa 18 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen von Methan, Kohlendioxid und Distickstoffoxid verursacht. In Europa belegt eine Studie der TU Berlin (Finkbeiner, 2020, Sustainability), dass Hunde insgesamt 7 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines durchschnittlichen Europäers ausmachen. Der Hauptfaktor dabei ist auch auf dieser Seite des Atlantiks das fleischhaltige Futter und somit ein Ansatzpunkt, über den viel für das Klima erreicht werden kann.
Das Einsparpotenzial als Rechenbeispiel
Eine Beispielrechnung für einen fiktiven Durchschnittshund mit knapp 20 kg Gewicht zeigt das
Einsparpotenzial: Gehen wir davon aus, dass ein mit rohen und frischen Zutaten gebarfter Hund gemäß Empfehlung für
diese Gewichtsklasse circa 400 Gramm Fleisch am Tag zu sich nimmt.
- Das würde bei einer Fütterung mit Rindfleisch einem CO2-Ausstoß für die Produktion des Fleischs von 1.845 kg CO2 jährlich entsprechen.
- Würde er mit Hühnerfleisch ernährt, sänke der CO2-Verbrauch bereits beachtlich auf 487,5 kg.
- Den geringsten Verbrauch hat jedoch ein Insektarier: Die gleiche Menge Insektenprotein würde 18,5 kg CO2-Ausstoß bedeuten. Das ist ein Hundertstel eines mit Rinderprotein
versorgten Hundes. Auch beim Verbrauch von Wasser und Fläche schneidet Insektenprotein besser ab – und lässt diese Ressourcen frei für die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln für den Humanmarkt.
Abgrenzung von anderen Futterweisen
Dass überhaupt noch so viel Fleisch an Hunde verfüttert wird, liegt daran, dass Hunde immer noch als fleischfressende Nachfahren des Wolfes wahrgenommen werden. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass sich im Zuge der Domestizierung das Verdauungssystem der Hunde an ihre neuen Lebensumstände angepasst hat und sie keine reinen Fleischfresser mehr sind. Sie vertragen und verstoffwechseln Proteine aus anderen tierischen und pflanzlichen Quellen. Das für handelsübliches Hundefutter verwendete Fleisch stammt auch heute oft aus Massentierhaltung – mit den wohlbekannten Problemen wie Antibiotikaresistenzen und schlechten Haltungsbedingungen für die Nutztiere. Wer Abfallprodukte aus der Massentierhaltung vermeiden will, landet bei so genanntem Premiumfutter, das aus Fleisch hergestellt wird, das auch für Menschen verzehrbar wäre – und wird das ethische Problem der Massentierhaltung auch so nicht los.
Tenetrio als mögliche Lösung
“Der Rückgriff auf Bio-Produkte ist zwar hinsichtlich der Tierhaltung die bessere Alternative, aber ebenfalls keine konsequent nachhaltige Lösung”, stellt Dr. Ina Henkel, Mitgründerin von Tenetrio, fest. “Nutztierhaltung ist in jeder Haltungsform ineffizient. Fleisch an Hunde zu verfüttern, verschärft den Hunger auf der Welt, weil große Flächen für den Anbau von Nutztierfutter benötigt werden, die nicht für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen. Wir sind davon überzeugt, dass eine Ernährung mit Insekten die Proteinlücke in der Zukunft schließen kann. Daher entwickeln wir seit 2017 Hundeleckerli, Trocken- und Nassfutter auf Basis von Mehlwurmprotein. Unsere Produkte versorgen die Hunde mit allem, was sie für ein vitales Leben benötigen und schonen gleichzeitig die Umwelt.”
Über Tenetrio
Unter der Marke Tenetrio vertreibt das deutsche Start-up EntoNative GmbH nachhaltiges Hundefutter auf Insektenbasis. Als Ausgründung der Universität Potsdam hat das Unternehmen das wissenschaftliche Know-how rund um den Einsatz von Insekten in der Ernährung von Tieren. Insektenproteine bieten eine vollwertige, verträgliche und umweltschonende Alternative zur herkömmlichen Fütterung mit Fleisch. Die Produktphilosophie von Tenetrio verfolgt einen klaren Ansatz: so wenige Zutaten wie möglich, so viele wie nötig. Die Produkte kommen ohne Zuckerzusätze, Gluten, Farbstoffe und Geschmacksverstärker aus. Die enthaltenen Zutaten sind transparent deklariert, sodass Frauchen bzw. Herrchen ganz genau wissen, was sie ihren Hunden füttern.