Ob Ältere, Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderungen oder finanziellen Einschränkungen – viele Menschen werden unfreiwillig daran gehindert, vollständig an der Gesellschaft und dem sozialen Leben teilzunehmen. Das Unternehmen DayCare Technology will diesem Umstand entgegentreten und mit Hilfe modernster Virtual Reality Technologie die Lebensqualität der Menschen optimieren und virtuelle Barrierefreiheit schaffen indem es interessante Orte erlebbar macht. Daneben soll die Technik auch pädagogische und therapeutische Ansätze unterstützen.
Teilhabe ermöglichen und virtuelle Barrierefreiheiten schaffen
Der Initiator Thomas Pilz hat es sich mit seinem Unternehmen DayCare Technology zum Ziel gesetzt, die soziale Teilhabe von Menschen zu erhöhen. Besonders Ältere, Pflegebedürftige oder Menschen mit Behinderungen haben es schwer, umfassend teilzuhaben – sei es an Ausflügen ins Museum, Rundgängen durch die Altstadt oder teils einfach nur an einem Spaziergang vor der Tür. Enge Gänge, steile Treppen und fehlende Rampen stellen oft ein unüberwindbares Hindernis dar. Und auch fehlende finanzielle Mittel, beispielsweise für Eintrittsgelder, bilden eine Barriere.
Thomas glaubt an eine moderne und integrative Gesellschaft und ist überzeugt, dass unserer Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt sind – insbesondere bei der Entwicklung von technischen Lösungen folgt er dem Motto: „Wenn du es denken kannst, dann kannst du es auch bauen!“ Die Idee, dass Virtual Reality Technologie auch einen wichtigen Zweck außerhalb der Gaming-Szene erfüllen kann, kam dem Gründer bereits 2014 – aus privater Erfahrung heraus. Mit seiner Familie pflegt er seit mehr als 12 Jahren seinen an Demenz erkrankten Vater und sucht unentwegt nach Möglichkeiten, wie er dessen Alltag schöner und fördernd gestalten kann. Im vergangenen Jahr fand Thomas Gleichgesinnte, die seitdem gemeinsam an DayCare Technology arbeiten.
Burgen, Kitas, Ministerien – „Jeder hat eine Geschichte zu erzählen“
Durch virtuelle Realität (VR) werden Inhalte erlebbar gemacht und können mit Hilfe von entsprechenden VR-Brillen von Zuhause abgerufen werden. Eines der ersten Modellprojekte war Schloss Burg an der Wupper (Solingen) – eine schöne Sehenswürdigkeit, die jedoch auf einer Anhöhe gelegen ist, zu der holprige, enge Gänge führen. DayCare Technology machte Schloss Burg „virtuell barrierefrei“, und so kann inzwischen jeder die Burg virtuell besuchen und in echten Bildern erleben, als wäre man selbst vor Ort.
Ein neues Teilprojekt des Unternehmens wurde „Meine Welt in 360°“ getauft. An diesem Einsteigerprojekt für Virtual Reality kann sich jeder als Produzent beteiligen, denn die Teilnahme und Erstellung virtueller Inhalte wurde hierfür vereinfacht. In Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Herford wurde etwa ein Pilotprojekt in den DRK eigenen Kitas und dem Mehrgenerationenhaus (MGH) gestartet. Die Kinder können somit virtuelle Geschichten erzählen und veröffentlichen. Weitere Drehorte bislang waren unter anderem der Seehafen in Kiel und das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin.
Mit „Meine Welt in 360°“ will DayCare Technology neue Inhalte für Teilhabe und virtuelle Barrierefreiheit schaffen und viele weitere Menschen motivieren, sich direkt und unkompliziert zu beteiligen – denn Thomas ist überzeugt: „Jeder hat eine Geschichte zu erzählen.“ Die Aktivitäten rund um „Meine Welt in 360°“ werden durch Workshops für Kinder und Jugendliche (HABA Digitalwerkstatt und BildungsSache) sowie generationsübergreifend mit Älteren und Menschen mit Behinderungen (Mehrgenerationenhaus und WadeHamburg) flankiert. Workshops und Qualifizierungsmaßnahmen, zum Beispiel für die Mitarbeiter beim DRK, sind in Vorbereitung.
Die Reise ist noch weit, doch der soziale Nutzen ist schon jetzt klar
Schon jetzt ebnet das Unternehmen Wege, öffnet Türen und erfüllt Wünsche. Der soziale Nutzen für die Menschen und die Gesellschaft ist also unübersehbar. In Zukunft wollen Thomas und sein Team weiter in den Reha-Bereich vordringen und die therapeutischen Vorteile verdeutlichen. Mit VR-unterstützter Therapie werden Menschen „noch besser ihre Schmerzen lindern, mobiler werden bzw. mobil bleiben und ihre kognitiven Fähigkeiten erhalten und trainieren können“. Ein erster erfolgreicher Schritt dahin war die im Januar 2018 geschlossene Kooperationsvereinbarung mit dem Deutschen Roten Kreuz in Herford zu einer Zusammenarbeit im Bereich der Pflege. Bis zur Realisierung der Vision von „VR auf Rezept“ hat das Team noch viel Arbeit vor sich. Insbesondere aufgrund der persönlichen Pflegesituation ist es dem Team aber ein persönliches Anliegen, dies umzusetzen. DayCare Technology wurde vielfach ausgezeichnet und wird derzeit von „digital.engagiert“ unterstützt– einer Initiative von Amazon und Stifterverband.