Es kommt nicht oft vor, dass man während des Schreibens eines Artikels Gänsehaut bekommt. Wenn man sich aber anschaut, was zwischen dem 20. und 22.03.2020 unter dem Hashtag #WirVsVirus passiert ist, dann wirkt die chronische Gänsehaut, die man dabei hat, fast nur wie ein kleines Symptom. Eines, das sich zwischen Stolz, Anerkennung und die feste Überzeugung mischt, dass wir als Gesellschaft dieses Virus namens Covid-19 gemeinsam in die Knie zwingen werden. Der Hackathon #WirVsVirus hat gezeigt, wie aus einer Idee etwas Großes entstehen kann.
Wie alles begann
Man kann ja nur erahnen, wie der Stein für #WirVsVirus ins Rollen kam. Sieben Organisationen, hinter denen Menschen denken und arbeiten, kommen an einem Abend im März auf eine verrückte Idee. „Lass mal einen Hackathon gegen Covid-19 machen.“ Ein Hackathon, also ein Tool, das sich in der Entrepreneurship-Szene einen Namen gemacht hat, um innerhalb kürzester Zeit tragfähige Lösungen zu generieren. Der Krise mit Innovation, Ideenreichtum und Kreativität begegnen und die Fähigkeiten möglichst vieler Menschen bündeln, die sich gerade die Frage stellen, wie sie einen Beitrag zur Bewältigung dieser schweren Zeit leisten können. Irgendwann, so darf man annehmen, wurde aus der Idee, die Code for Germany, Initiative D21 e.V., der Impact Hub Berlin, ProjectTogether, der Prototype Fund, das SEND Netzwerk und tech4Germany geschmiedet haben, das Projekt #WirVsVirus. Was dann passierte? Längst schon Gesichte!
Die Krise hat viele Gesichter – und genauso viele Lösungen!
Eine Geschichte, die mit der Tinte der Solidarität und des Tatendrangs geschrieben ist und hinter der unfassbar viele Menschen stecken, von denen jeder hier eine namentliche Erwähnung verdient hätte. Binnen kürzester Zeit gehen bei #WirVsVirus mehr als 42.000 Anmeldungen und fast 2.000 Ideen ein. Rund 3.000 Mentorinnen und Mentoren begleiten 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Und am Ende stehen unfassbar tolle Projekte, von denen wir zumindest diejenigen zwanzig kurz vorstellen, die von der Jury ausgezeichnet wurden.
Medizinische Versorgung sicherstellen
So wurden z.B. einige Projekte ausgezeichnet, die die medizinische Versorgung in Zeiten von Corona effizienter gestalten können. Die Sicher Test Booking App bietet so die Möglichkeit, dass Patienten Coronavirus Tests online buchen und stellen Informationen zur Verfügung, um Aufenthalte zu verkürzen. Terminvergaben sind so koordiniert, dass Kapazitäten ausgeglichen werden. Auch das Digitale Wartezimmer hilft dabei, indem es ermöglicht, unkompliziert einen Termin zum Testen auf eine Infektion mit Covid-19 zu vereinbaren. Und auch für den nötige Unterstützung des medizinischen Personals wird dank RemedyMatch gesorgt. Dies ist eine deutschlandweite Logistikplattform, die Bestand und Bedarf von medizinischen Schutzartikeln zusammenbringt. Und was eben nicht mehr da ist, das wird dank Print4Life im 3D-Druck hergestellt. Die Plattform führt 3D-Druck-Anwender und Auftraggeber zusammen, um fehlende Kleinteile zu drucken und Lücken in der Prozesskette zu überbrücken. Zu guter Letzt soll der Online-Fragebogen Coronav Handlungsempfehlungen für Bürgerinnen und Bürger weitergeben, um zur Entlastung von Ärzten und Hotlines beizutragen.
Auch finanziell durch die Krise kommen
Gesundheit steht über allem, das ist keine Frage! Doch immer mehr Menschen stellen sich die Frage, wie sie diese Zeit auch finanziell überstehen können. Eine Antwort darauf ist Jay,das Arbeitgeber und -nehmer unkompliziert und schnell miteinander verbindet. Auch Kurzarbeit wird dabei immer relevanter. Um diesen Prozess von der Antragsstellung bis zur Genehmigung effizient zu gestalten, begleitet UDO durch ebendiesen Prozess. Auf wir-bleiben-liqui.de finden sich darüber hinaus alle relevanten Informationen, die bei der passenden Fördermittelfindung unterstützen.
Wir sind füreinander da
Wir alle merken, wie wir im Moment zusammenrücken und für die da sind, die besonders mit der Krise zu kämpfen haben. WirfuerUns stellt z.B. die Versorgung von unter Quarantäne stehenden oder anderweitig eingeschränkten Mitbürgerinnen und Mitbürgern durch freiwillige Helferinnen und Helfer sicher. Wie wichtig es ist, gerade in diesen Zeiten zusammenzuhalten, das zeigt die Initiativen Machbarschaft. Eine Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen ohne Internetzugang oder Internetkompetenz. Auch meinegemeinde.digital stärkt die Zusammenhalt und unterstützt Gemeinden jeglicher Konfession dabei, jedem einzelnen Rückhalt und Gemeinschaft zu bieten. Und damit wir auch weiterhin unsere Großeltern in den Pflegeheimen besuchen können, hilft Videobesuch.de dabei, Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeeinrichtungen, per Video-Chat zu sehen.
Voller Kühlschrank und reibungslose Logistik
Was wir alle tun können, ist im Moment einfach zuhause zu bleiben. Das wird spätestens dann schwierig, wenn der Kühlschrank leer ist. Wenn die Vorräte langsam zu Ende gehen und man trotzdem nicht raus will oder soll, dann versorgt Colivery Dich, wenn Du zuhause bleiben musst. Um wiederum die Logistik zu sichern, die hinter vollen Supermarktregalen steckt, soll OpenLogistics, eine freie Transport- & Logistik-Web-Plattform, Abhilfe schaffen. Sie bietet Unternehmen und Institutionen die Möglichkeit, unkompliziert Daten bezüglich ihrer aktuellen Leistungsfähigkeit, Waren anzunehmen oder diese auszuliefern.
Gut informiert – auch über die Grenzen hinaus
Dank der App DEalog wird sichergestellt, dass Bürgerinnen und Bürger verlässliche und vertrauenswürdige Informationen zu Gefahren-, Schadens- und Krisenlagen erhalten. Sei es durch die lokale Feuerwehr, durch das DRK oder oder anderen Einrichtungen, die als „Feeder“ am DEalog teilnehmen. Und auch das gibt es: Lösungen, die die Menschen erreichen, die gerade nicht in Deutschland sind. So bietet IDA eine effiziente Informationsvermittlung an Deutsche, die im Ausland arbeiten und aufgrund ihrer Position und Familie nicht nach Deutschland zurückkehren können. Auch für Menschen, die gerade in Entwicklungsländern keinen Internetzugang besitzen, schafft CallVsCorona analoge Abhilfe. Hier werden Informationen im Sprachdialog kostenlos in lokalen Sprachen per Telefon bereitgestellt.
Wie geht es jetzt weiter?
Zwanzig von unzähligen tollen Ideen, die nun darauf warten, weiter umgesetzt zu werden. Um dies sicherzustellen, sollen die Projekte jetzt dazu befähigt werden, ihre Lösungen schnell auf die Straße zu bringen und eine große Wirkung zu erreichen. Deswegen starten die Organisatoren von #WirVsVirus unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Helge Braun, Chef des Bundeskanzleramtes, ein Umsetzungsprogramm mit mehreren Elemente, vorgesehen
Dazu zählt unter anderem der sogenannte #WirvsVirus Matching Fonds der gemeinsam mit Startnext aufgesetzt wurde. Mit der Crowdfunding-Kampagne, die insgesamt 100.000 Euro einsammeln soll, werden zivilgesellschaftliche Lösungen unterstützt.
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